"Es gibt so viele gute Ideen, die nur einen Anstoß brauchen" - der BruttoSozialPreis
Tatendrängler, Sinntreiber und Weltverbesserer bitte nach Berlin! Dort erarbeiten 10 Studi-Teams Kommunikationskampagnen für eine Non-Profit-Organisation. Das Ganze heißt BruttoSozialPreis und jeder Student kann sich bewerben, mitmachen, Gutes tun und sowohl Erfahrungen als auch Pluspunkte im Lebenslauf sammeln. SPIESSER sprach mit Laura Kroth, die letztes Jahr gewonnen hat und dieses Jahr den Wettbewerb leitet.
18. October 2007 - 14:00 SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
Euer Blog heißt "Was nützt das Gute in Gedanken". Und - was nützt es?
Ich hab schon befürchtet, diese Frage mal gestellt zu bekommen... Vielleicht erkläre ich lieber, warum sie das Projekt begleitet: Es gibt so viele gute Ideen, die nur einen Anstoß brauchen - also, ich meine jetzt nicht solche, wie mal weniger Süßigkeiten zu essen. Und der BruttoSozialPreis kann eben diese Initiatorzündung sein, die einen dazu motiviert, eine gute Idee umzusetzen. Für Leute, die Lust haben, sich mit Kommunikation zu beschäftigen, sich unkompliziert ausprobieren wollen. Es ist ja schließlich kein Vollzeitprogramm.
Du hast den Preis letztes Jahr zusammen mit Martina Mahnke und Maxi Bauer gewonnen. Womit habt ihr euch beschäftigt und wie sah euer Kommunikationskonzept aus?
"Viele gute Ideen, die nur einen
Anstoß brauchen." Laura Kroth
ist Projektleiterin beim
BruttoSozialPreis.
Wir haben mit unserem Konzept für die "Blätter für deutsche und internationale Politik" gewonnen. Das ist eine politische Monatszeitung, die sich im deutschsprachigen Raum nur über die Leserabos finanziert. Die sind meistens Alt-68er, was zur Folge hat, dass die Leserschaft immer älter wird. Nun, die Zeitung ist eine ziemliche Bleiwüste, alles ist sehr wissenschaftlich und umfangreich geschrieben. So war unser erste Gedanke: "Das muss geändert werden!" Doch das war ja nicht unsere Aufgabe. Durch Leserbefragungen kamen wir zu dem Schluss, dass die Zeitung den Lesern als zusätzlicher unabhängiger Impuls dient. Nahrungsergänzung für ihren Intellekt, sozusagen. Das war dann auch der Slogan: "Kann bei übermäßigem Genuss zu ungeahnten Ansichten führen."
Was hat sich denn beim BruttoSozialPreis im Gegensatz zum letzten Jahr verändert?
Er wurde ja gegründet, um kleinen regionalen NPOs, also Non-Profit-Organisationen, die kein Budget zur Verfügung haben, zu helfen. Letztes Jahr fand der Wettbewerb nur in Berlin mit zehn ausgewählten NPOs statt. Dieses Jahr ist er bundesweit und im Hauptteil des Wettbewerbs geht es nur um eine einzige NPO, Transparency International Deutschland. So wollten wir eine klarere inhaltliche Profilierung erreichen.
Widerspricht das nicht dem Gründungsziel?
Nein, unsere Hauptzielgruppe sind ja weiterhin Studenten. Außerdem nehmen die kleineren NPOs an unseren Workshops teil und präsentieren sich im Rahmen der Veranstaltung. Sie werden mit den Studenten und Experten zusammen die Grundlagen des Sozialmarketings und Bestandteile eines Kommunikationskonzeptes erlernen. Dieses Jahr geht's eben schwerpunktmäßig um Transperancy International Deutschland, eine parteipolitisch unabhängige Bewegung, die sich dem Kampf gegen Korruption verschrieben hat.
Was habe ich davon, den BruttoSozialPreis zu gewinnen?
Naja, es geht ja um Ruhm und Ehre. Einfach eine Bestätigung, dass man es gut gemacht hat und die eigenen Ideen überzeugen konnten, andere Menschen sie teilen konnten.
Ihr habt letztes Jahr gewonnen und seid dieses Jahr Projektleiterinnen. Funktioniert das jetzt jedes Jahr so?
Die Projektleitung ändert sich auf jeden Fall! Ich würde das im nächsten Jahr nicht noch mal machen. Ich bereue nichts, es ist ja eine einmalige Erfahrung, aber Martina und ich mussten auch viel vernachlässigen. Es wäre schön, unter den Teilnehmern einen geeigneten Nachfolger zu finden.
Kannst du Geier Sturzflug eigentlich noch hören?
Wen?
Das Lied Bruttosozialprodukt . Mir ging es beim Namen BruttoSozialPreis gleich durch den Kopf. Gab es noch keine Anspielungen?
Oh, stimmt. Gute Idee! Aber nein, bis jetzt hat es noch keiner gesungen.
Interview: Tina Gebler
Fotos: Ailine Liefeld
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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