Es war einmal in einem trockenen Land. Durch die verbrennende Hitze des harten Sommers war die Ernte auf den Felder verdorrt, doch die Menschen hofften noch auf einen Regenguss, denn dann wären die Pflanzen auf den Äckern vielleicht noch zu retten. Zu dieser Zeit wurde in der ärmsten Familie ein Kind geboren, ein Mädchen, und die Eltern benannten es nach ihrer größten Hoffnung auf Leben: Regen.
12. February 2012 - 17:01 von SPIESSER-Autorin JelenaHan.
Es war einmal in einem trockenen Land. Durch die verbrennende Hitze des harten Sommers war die Ernte auf den Felder verdorrt, doch die Menschen hofften noch auf einen Regenguss, denn dann wären die Pflanzen auf den Äckern vielleicht noch zu retten. Zu dieser Zeit wurde in der ärmsten Familie ein Kind geboren, ein Mädchen, und die Eltern benannten es nach ihrer größten Hoffnung auf Leben: Regen.
Als Regen älter wurde, lernte sie von ihrer Mutter, was sie von der Natur alles verwenden konnte, denn die Familie war so arm, dass sie es nicht schafften sich neue Kleider zu kaufen. Also flocht und webte sich Regen die gebrauchten Sachen bald selbst, mit der Wolle des einzigen Schafes, das die Familie noch am Leben halten konnte. Wenn Regen nicht Barfuß lief, band sie sich ein Stück Baum-Borke mit festen Gräsern an die Füße.
Das ganze Land war arm, doch es gab auch Leute denen es besser ging. Diese Reichen trugen schöne Gewänder, die sie sich schneidern ließen. Sie hatten viele, viele Tiere, waren geizig, oberflächlich und hart. Das machte die ärmeren Verbittert.
Wenn Regen Gesellschaft suchte, zog sie durch die Felder, doch keines der anderen Kinder wollte mit ihr spielen, weil sie so arm war und struppig aussah.
Das ging einige Jahre so, doch immer kam Regen weinend nach Hause. Ihre Eltern versuchten immer wieder sie zu trösten, doch Regen war tief verletzt.
Eines Tages, als Regen wieder niemanden zum spielen gefunden hatte, ging sie in den Wald und setzte sich unter einen Baum. Dort weinte sie still vor sich hin. Sie erzählte dem Baum, warum sie so traurig war und streichelte seine Wurzeln. Sie fragte ihn auch, ob es nicht jemanden gäbe, der ihr helfen könne. Plötzlich erhob sich ein Wind und trieb die Blätter und Zweige des Baumes so stark, dass Regen mitgezogen wurde. Sie berührte den Baum noch einmal zum Abschied, dann ging sie weiter in diese Richtung.
Regen stoppte erst, als sie bemerkte, dass sie nicht mehr auf dem Erdboden stand. Sie lief ein kleines Stück zurück und befühlte die Erde. Sie war hart und rissig. Dann tastete sie sich langsam vorwärts. Als sie fühlte, dass die Erde sich veränderte, seltsam glatt und angenehm kühl wurde, sah sie erst, dass es gar nicht mehr die Erde war, die unter ihrer Hand lag. Regen sah durch dieses glatte, kühle Etwas die Erde verschwommen, als würde sie in bewegtem Wasser ihr eigenes Gesicht sehen. Das, was unter ihrer Haut war, hatte eine seltsame Farbe; nein, es schien aus alles Farben zu bestehen! Rot, orange, gelb, grün, blau. Manche der Farben kannte sie noch nicht einmal. Es war wunderschön! Sie versuchte es von der Seite zu betrachten, doch es schien unendlich breit zu sein. Also betrat sie den seltsamen Boden. Doch als sie sich immer weiter von der Erde entfernte, bekam Regen Angst und wurde erst ruhig, als sich eine zarte, weiche Hand in die ihre schob und sie spielerisch nach vorne zog. Sie wusste, dass das leuchtende Kind, welches ihr zu lächelte, gut war. Der kleine Engel zeigte ihr alle Farben. Kornblumen-blau und das Grün der Bäume kannte sie schon, aber es waren so viele verschiedene Farben da und jede hatte eine andere, ihre ureigene, besondere Bedeutung.
Der Engel erzählte Regen viele schöne Geschichten, bis sie vor Freude lachte und weinte gleichzeitig. Da erzählte er ihr, wie die vielen Tränen, die die Menschen weinten von den großen Engeln in goldenen Gefäßen gesammelt und von ihren Salz gereinigt wurden.
Mit einem Mal erschienen viele helle Gestalten mit großen Krügen in der Hand, die aussahen, als wären sie aus Gold. Der kleine Engel forderte Regen auf, ihre Hand in eines der Gefäße zu tauchen und sich dann das Tränenwasser von den Händen zu spritzen.
Zuerst tauchte Regen nur einen Finger in das Gefäß, welches der Engel trug, der neben ihr stand und ließ den Tropfen fallen. Es schien, als hätten alle Engel, die dicht gedrängt auf der Farbenbrücke standen, nur auf diesen Moment gewartet, denn kaum hatte der Tropfen den Finger verlassen, tauchten die Engel ihre Hände tief in ihre Schalen, so dass die Tränen nur so flogen. Sie spritzten so viele überallhin, dass der Erdboden tief unter ihnen bald nass war, wie frisch gewaschene Kleidung. Und mit den Tränen segnete Regen das Land.
Lachend bespritzten die Engel sich gegenseitig und die Fröhlichkeit im Himmel übersprang die Regentropfen und gelangte bis zu den Menschen auf die Erde.
Als es der der Sonne gelang, durch die Nebelwand zu scheinen, begann die Nebelwand zu scheinen, begann die Farbenbrücke zu strahlen und alles Licht der Farben zur Erde hinunter zu geben.
Und jedes Mal, wenn die Sonne die Tropfen zum Strahlen bringt steht Regen neben dem kleinen Engel auf dem Bogen und freut sich über das Leuchten.
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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mxk
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Für das Lesen, kommentieren und dein Kompliment :)
Das ist eine richtig schöne Geschichte und auch gut geschrieben. (ich musste fast weinen, aber ich bin sowiso gestört) Voll schön!