SPIESSER-Userin Kim Klebolte studiert gerade im ersten Semester – und das mit 16 Jahren. Für sie nicht weiter ungewöhnlich, für das Uni-Personal ein Grund, sie darum zu bitten, doch lieber keinen Sex zu haben.
07. November 2013 - 15:33 SPIESSER-Autorin Kim Klebolte.
„Hey, kann ich vielleicht bei dir im Auto mit zur Uni fahren?”, frage ich einen Kommilitonen. Es kommt nur ein schiefes Lächeln zurück: „Ach ja, richtig, die Sache mit dem Führerschein.” Der Führerschein. Ein Dokument, das zu vielen Studenten so selbstverständlich dazu gehört wie die Party am Wochenende oder ein verschlafenes Gesicht im Hörsaal. Zu vielen, aber eben doch nicht zu allen – zu mir zum Beispiel nicht. Ich bin eine der vier minderjährigen Studenten an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen am Bodensee.
Nein, das im Hintergrund ist nicht Kims Uni. Haha.
Wenn der Professor in Politik auf den Einsturz der Twin Tower am 11. September 2001 in New York verweist, rechne ich im Kopf zurück und stelle fest, dass ich 2001 erst vier Jahre alt war. Während meine Kommilitonen sich Gedanken machen, wo sie bei der Bundestagswahl ihr Kreuz setzen sollen, kann ich mir höchstens die Frage stellen, welche Parteien es wohl 2017 noch gibt. Dann darf ich nämlich bei der Bundestagswahl zum ersten Mal meine Stimme abgeben.
„Du bist ja ganz normal”
Ob ich mir vor dem Studium Sorgen wegen des Auszugs von zu Hause, den neuen Menschen oder der neuen Umgebung gemacht habe? Nein. Mir war klar, dass alle Studenten älter als ich sein würden. Schließlich sind deutsche Studienstarter durchschnittlich 25 Jahre alt. Natürlich bin ich “die 16-Jährige”, von der geredet wird. Nach erstem großen Staunen war meinen Kommilitonen aber schnell klar: „Du bist ja ganz normal”. Na ja, fast: Meinen Mietvertrag haben meine Eltern unterschrieben.
Zeltlager = geschlechtsverkehrfreie Zone.
Zumindest für minderjährige Studenten.
Es gibt aufgrund meines Alters durchaus immer wieder kuriose Situationen. So etwa bevor es zur Einführungswoche für vier Tage in den Schwarzwald ging: Ich wurde von einem der Betreuer zur Seite genommen und ausdrücklich gebeten, doch während dieser Kennenlerntage keinen Geschlechtsverkehr mit anderen zu haben. Da ich noch minderjährig sei, sei nämlich sonst im Falle einer Schwangerschaft die Uni dazu verpflichtet, den Unterhalt des Kindes bis zum 18. Lebensjahr zu zahlen. Dinge, über die ich vorher nicht im geringsten nachgedachte habe.
Aber es hat natürlich auch den ein oder anderen Vorteil, noch so jung zu sein. Viel Zeit sich auszuprobieren, kein großer Druck, endlich mit dem Studium fertig zu werden, niemand verlangt, dass ich jetzt schon weiß, wo genau ich mal hin will. Bis jetzt bereue ich es nicht, so früh an die Uni gegangen zu sein. Die Optionen, die man nach dem Abi hat, wenn man noch nicht volljährig ist, sind sowieso begrenzt. Also lieber gleich studieren, mit 19 oder 20 den Bachelor fertig haben – und dann die Welt entdecken.
Text: Kim Klebolte Fotos: privat
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woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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Den letzten Absatz empfinde ich als sehr beruhigend. :) Viel Spass im Studium.