„Du bist das, wonach ich immer gesucht habe!” Das war mein erster Gedanke, als ich mit 23 Kilo Gepäck auf meinen Schultern in Melbourne angekommen bin. Eine Stadt vollgestopft mit Mode, Musik, Künstlern, Restaurants und Cafés. Wir passen wie Arsch auf Eimer. Melbourne und ich, das ist etwas ganz Großes.
Bunt, bunt, bunt sind alle meine Kleider.
Helenas Profilbild bei Couchs
Ein Sockenladen stellt den Mittelpunkt meines Melbourner Lebens dar. Hier arbeitet Helena, meine Couchsurfing-Gastgeberin. Zwischen geringelten Socken, Damen-strumpfhosen und Unterwäsche helfe ich ihr beim Kisten auspacken. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die weibliche Kundschaft meine Anwesenheit nicht allzu sehr begrüßt. Beim Reizwäschekauf sind Frauen scheinbar doch lieber unter sich. Dabei bin ich mir sicher, dass ich eine kompetente Beratung bieten könnte.
Helena verkörpert genau das, was ich von Melbourne erwartet habe. Ihre Jacke besteht aus fünf Zentimeter langen Silikonstreifen, die in allen möglichen Farben wie Federn herumfliegen. Ihr grüner Lidschatten ist daumenbreit unter beiden Augen aufgetragen und über ihrer gelben Strumpfhose trägt sie violette Strapse. Was bei einem deutschen Mädl wie Fasching aussehen würde, trägt sie mit dem Stil eines Cover-Models eines unabhängigen Designerkataloges. Ich bin fasziniert von ihr. Und zusammen haben wir eine Mission: Die Welt mit mehr Farbe zu einem interessanteren Ort zu machen.
Als ich bei einem Konzert ihrer Kaffeehaus-Märchen-Musik-Band Rezzalp bin, gibt es sogar eine Ansage für mich. „Das nächste Lied ist für meinen Couchsurfer Robert aus Deutschland. Der hat mir heute beim Schminken zugeschaut und denkt bestimmt, ich bin verrückt.” Das ist das erste Mal, dass ich nach einem Konzert angesprochen wurde, ohne auf der Bühne gestanden zu haben. Melbourne makes me famous.
Hauptbeschäftigung: Leute trefffen und
essen gehen.
Nach zwei winterlichen Wochen packt mich die Panik. Ich habe noch nichts Touristisches gemacht! Ich mache nichts, außer tolle Menschen zum Kaffee zu treffen und auswärts zu essen. Malaysisch, Chinesisch, Amerikanisch, Italienisch oder doch mal wieder Sushi? Es findet sich immer irgendetwas verdammt Leckeres. Meine restaurantfähigen Kochkünste habe ich vorerst unter „unnützes Wissen” abgelegt. Ganz im Gegenteil zum Wissen über zwischenmenschliche Kommunikation. „Dein Gesicht ist zu schön, als dass du es mit langen Haaren zuhängen solltest”, wird mir bei der dritten Tasse Kaffee am Tag gesagt. Ich werde gebauchmiezelt und bauchmiezle zurück. Sich gegenseitig Komplimente zu machen gehört in Melbourne offenbar zum guten Ton. Mir solls recht sein – eine Hochglanzpolitur fürs Ego.
Typisch Westküste: Kilometerlange Straßen
durch wüstenähnliches Gebiet.
Nimmt man die besten Seiten von London, Berlin, Paris und Wien, gespickt mit italienischen Cafés und griechischen Restaurants erhält man Melbourne. Es fühlt sich an wie ganz Europa in einer Stadt. Für mich ist das eine willkommene Abwechslung. Fünf Monate lang bin ich die Westküste entlang gereist. Ich hatte genug von schnurgeraden Straßen, National Parks, toten Kängurus neben der Straße und Wildcampen am Meer.
Zurück in eine Großstadt. Nicht mehr nur umgeben von Backpackern, denen seit Tagen der rote Dreck in den T-Shirts hängt. Eine Amerikanerin im Hostel bringt es auf den Punkt: „Das, was ich anziehe, um schick auszugehen, tragen die hier zum einkaufen.” Kleider machen Leute und in Melbourne wird das Prinzip gelebt.
Bist du auch gerade unterwegs oder hast es bald vor? Dann blogge doch bei SPIESSER.de. Infos kriegst du bei Redakteurin Alexandra.
Teaser- und Textfotos: privat
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Ganz spießig muss ich ja erstmal darauf verweisen, dass Couchsurfing.org keine Verkupplungsplattform ist.
Josh, der Kerl in der Mitte und mein Gastgeber in Dubai, erklärt das mit paar Couchsurfern in Michael Kesslers Nachttaxi sehr gut.
Es besteht also trotzdem ein gewisses Da-könnte-etwas-gehen-Potential.
Und ja, ich hätte nichts gegen ein Tischtennisspiel (perfekte Date-Idee) mit Helena gehabt. ;)
Dazu gekommen ist es nie.
Respekt vor den Couchsurfing-Grundsätzen und die Vielbeschäftigtkeit einer sockenverkaufenden, studierenden Musikerin hat uns wohl davon abgehalten. ;)
Der Regelbruch fand woanders statt.
Meine Fresse, hier wird wiedermal Privatleben offengelegt ...
Aber davon lebt dieser Blog ja irgendwie. :D
Und ihren Kleiderschrank habe ich auch nicht durchwühlt.
Ganz schlimme Anschuldigungen hier ... ^^
Übrigens sollte man sich Helena und Band mal anhören!
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Hört sich brillant an! Melbourne haste mir schmackhaft gemacht!
Die Details des ominösen Regelbruchs und wonach Robert sucht, wenn er sich durch Kleiderschränke wühlt? Bitteeee!
Ganz spießig muss ich ja erstmal darauf verweisen, dass Couchsurfing.org keine Verkupplungsplattform ist.
Josh, der Kerl in der Mitte und mein Gastgeber in Dubai, erklärt das mit paar Couchsurfern in Michael Kesslers Nachttaxi sehr gut.
Es besteht also trotzdem ein gewisses Da-könnte-etwas-gehen-Potential.
Und ja, ich hätte nichts gegen ein Tischtennisspiel (perfekte Date-Idee) mit Helena gehabt. ;)
Dazu gekommen ist es nie.
Respekt vor den Couchsurfing-Grundsätzen und die Vielbeschäftigtkeit einer sockenverkaufenden, studierenden Musikerin hat uns wohl davon abgehalten. ;)
Der Regelbruch fand woanders statt.
Meine Fresse, hier wird wiedermal Privatleben offengelegt ...
Aber davon lebt dieser Blog ja irgendwie. :D
Und ihren Kleiderschrank habe ich auch nicht durchwühlt.
Ganz schlimme Anschuldigungen hier ... ^^
Übrigens sollte man sich Helena und Band mal anhören!
müssten wir in der Vergangenheitsform sprechen... Aber ich möchte wetten, er durfte sich durch ihren Kleiderschrank graben :D
...mich auch interessieren!
... mit Helena?
Der einzige Auslandsblog, den ich wirklich spannend und super geschrieben finde. Dazu jedes Mal schicke Fotos (könnten die nicht größer eingebunden werden?), gefällt mir. Gibt nen Daumen (hoch) und bei Gelegenheit einen Keks, lieber Robert.