Bosnien.
Der europäische Tourist denkt an Krieg,kaputte Häuser und Armut.
Wer sonst Italien, Spanien oder Frankreich besuchte, kann sich nicht viel mehr darunter vorstellen, auch die Medien prägten dieses Bild.
Als eine Freundin mir von ihren Plänen für die Osterferien erzählte fiel der Name dieses Landes mindestens 20 Mal. Auch ich dachte sofort an oben genannte Assoziationen.
Nach dem das Wort Bosnien mindesten 50 Mal gefallen war, begann auch ich Interesse zu entwickeln und fragte nach.
25. October 2009 - 09:42 von SPIESSER-Autorin Jesa.
Wer sonst Italien, Spanien oder Frankreich besuchte, kann sich nicht viel mehr darunter vorstellen, auch die Medien prägten dieses Bild.
Als eine Freundin mir von ihren Plänen für die Osterferien erzählte fiel der Name dieses Landes mindestens 20 Mal. Auch ich dachte sofort an oben genannte Assoziationen.
Nach dem das Wort Bosnien mindesten 50 Mal gefallen war, begann auch ich Interesse zu entwickeln und fragte nach.
Dahinter stand die Idee eines Workcamps in den Osterferien in Dubica, Bosnien. Ziel war es, aus einem leer stehenden Gebäude einen Ort für die Jugend zu machen, ein Jugendzentrum zu errichten.
So machten sich am 6. April 7 Jugendliche zusammen mit einer Aufsichtsperson, auf den Weg um dieses spannende Land kennen zu lernen.
Keiner von uns war jemals in Bosnien gewesen, Freunde und Bekannten hatten uns mit Schauermärchen über Landminen und „Pass auf dich auf“- Parolen entlassen.
Unser Transportmittel war ein schnuckeliger blauer Ford-Transit, der genau die richtige Größe hatte für 7 aufgeregte Teenies, die sich im Bus erst richtig kennen lernten.
Auf dem Weg nach Bosnien fuhren wir durch halb Deutschland, hier mussten schon einige die schmerzliche Erfahrung machen nicht mehr verstanden zu werden.
Österreich, wo uns der Anblick des Schnees auf den Bergspitzen fast ausrasten lies vor Freude, Slowenien, was die meisten von uns verschliefen, und Kroatien, wo wir auf freundliche Zollbeamten stießen, die jeden von uns einzeln per Personalausweis und Taschenlampe kontrollierten.
Gegen halb 12 hatten wir endlich unser Ziel erreicht, allerdings sahen wir nicht viel von Bosnien an diesem Abend, denn die Sonne war bereits unter gegangen und unsere Augen blieben nur noch mit Hilfe von Streichhölzern geöffnet.
Was wir allerdings sofort kennen lernten, war die große Gastfreundschaft der Bosnier.
In einer einheimischen Pizzeria wurden wir von dem Verein „ Putevi Mira“ (Friedenswege) empfangen, der uns vor Ort unterstützend zur Seite stand.
Danach bezogen wir unser komfortables Haus, was für jede Person ein gemütliches Bett und zur Freude der weiblichen Besetzung zwei Badezimmer aufwies.
Nach einer erholsamen Nacht kam man schlaftrunken ins Wohnzimmer gewankt, wo einen direkt die Sanften Bässe von Seeed begrüßten und warme Worte den Morgen versüßten.
Nach dem offiziellen Anmelden bei der örtlichen Polizei, begannen am Nachmittag die Arbeiten an dem zukünftigen Jugendhaus, zusammen mit bosnischen Jugendlichen.
Die Abende wurden auch meist gemeinsam mit jenen verbracht, entweder an der lauschigen Uferpromenade der Una oder in den süßen kleinen Straßencafés in Fußgängerzone Dubicas. Es haben sich in diesen 10 Tagen viele Freundschaften gebildet, die auch jetzt noch per Mail aufrecht gehalten werden.
Ein besonderes Highlight für uns war das Osterfeuer.
Da Bosnien religiös aufgespalten ist in Moslems und Orthodoxe, bekamen wir kaum etwas mit von unserem christlichen Osterfest mit, was einige von uns sonst Zuhause mit ihrer Familie feiern.
So freute es uns besonders, als wir von der Idee mit dem Osterfeuer hörten. Wir verbrannten also in der Nacht auf den Ostersonntag das Holz, das wir aus dem zukünftigen Jugendhaus heraus geholt hatten auf einem großen Scheiterhaufen und verbrachten einen Abend mit den bosnischen Jugendlichen, den keiner von uns je vergessen wird.
Um aber noch einmal auf die anfangs genannten Assoziationen zurück zu kommen:
Krieg, kaputte Häuser und Armut. Der Krieg ist schon länger vorbei, trotzdem betrifft er die Menschen dort immer noch.
Die zukünftige Leiterin des Jugendhauses hat uns erzählt, wie glücklich sie vor dem Krieg war, und dass heute vieles erst einmal wieder aufgebaut werden müsse.
Wir haben selber gemerkt, dass die Menschen dort nicht viel haben, aber mit dem was Sie haben sind sie zufrieden und glücklich. Sie versuchen das Beste aus ihrer Situation zu machen.
Obwohl wir Ferien hatten, sind wir einen Tag lang mit in die Schule der Bosnier gegangen und ich hatte den Tag mit meinen „Lieblingsfächern“ wie Mathematik und Biologie erwischt.
In Mathe scheint der Lehrplan mit dem deutschen fast identisch zu sein, ich konnte die Inhalte der 10. Klasse erkennen.
Nur das hier ohne Taschenrechner gerechnet wurde, was meinen tiefsten Respekt hervorrief.
In Biologie wurden Zettel mit Warnhinweisen vor einer giftigen Pflanze ausgeteilt und ausgiebigst besprochen, die Menschen sind hier sehr vorsichtig.
Auch das Verhältnis von Lehren zu Schülern ist ein ganz anderes, es ist herzlicher und persönlicher, als das in Deutschland.
10 Tage später war das zukünftige Jugendhaus mit einem großen Namensschild versehen, entmüllt und die ersten Baumaßnahmen fruchteten, sowie aus dem Dschungel ein gepflegtes Stück Garten gemacht wurde.
Der letzte Abend wurde erst mit einem gemeinsamen Abendessen verbracht und anschließend wie schon so oft, am Ufer der Una.
Der Abschied ist uns nicht leicht gefallen, was uns allerdings trösten konnte, war die Aussicht auf eine Rückbegegnung.
Dobrè dan!
Dir gefällt dieser Artikel?
auf Facebook teilen auf WhatsApp teilen auf Twitter teilen auf Google+ teilen
Eigentlich fing alles ganz anders an – nämlich auf der 69. young leaders Akademie in Paderborn vom 20.-25.10.2020 für engagierte junge Menschen – aber am Ende ging ich mich vielen neuen Eindrücken über das THW nach Hause. Die young leaders Akademie ist ein Angebot für
Viktor W. (28) ist Geschichtsstudierender an der Uni Münster und ein sogenannter Russlanddeutscher. Das heißt, seine Familie brach vor weit über hundert Jahren in Richtung Russland auf, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Vor mittlerweile fast dreißig Jahren wollte Viktors Vater
Die Wahlerfolge der AfD wurde oft durch die sogenannten "Globalisierungsverlierer" erklärt, die sich aus Protest von den etablierten Parteien abwenden. Diese Argumentationsweise ist jedoch nicht nur empirisch nicht belegt, sondern blendet zentrale Faktoren der Wahlerfolge aus und spielt der AfD somit in die Karten.
Früher hatte die Welt des Kriegsjournalismus fast schon etwas Romantisches. Ernest Hemmingway verarbeitete seine Zeit im Spanischen Bürgerkrieg in seinem Roman „In einem anderen Land“. Während des zweiten Weltkrieges gehörten die Journalisten ebenso an die Front, wie die
Alles, was die Weltenlenker*innen heute entscheiden, wird richtungsweisend sein für unser zukünftiges Leben auf diesem Planeten. Wir müssen uns fragen: In was für einer Welt wollen wir leben? Welche Rolle soll die EU dabei spielen, wenn Staaten wie die USA und China vor allem nationale
Warum ein Tag noch lange nicht genug ist!
Zehntausende Schüler folgten dem Vorbild der schwedischen Dauer-Klima- Streikerin, die sitzend ihre Wut demonstrierte, und gehen jeden Freitag in den Städten dieser Welt auf die Straße, um für ihre Zukunft zu kämpfen.
Aber nicht sie
User Paul Nähring gibt mit diesem Gastbeitrag ein paar Nachhilfestunden in Sachen Geschichte, der Rolle der Jugend in dieser und über ihre Bedeutung für die Gesellschaft. #FridaysForFuture
Kostenfreie Sommercamps, die euch zu Gaming Designern und Fontane-Kennern machen.
Ihr wolltet schon immer wissen wie Computerspiele entstehen? Ihr interessiert euch für das kreative Schreiben von Geschichten? Euch fasziniert das Erstellen von witzigen, fiesen oder heldenhaften Charakteren?
Das National Model United Nations (NMUN) in New York City ist die weltweit bedeutendste Simulation der Vereinten Nationen, die jedes Jahr mehrere tausend engagierte Studentinnen und Studenten aus aller Welt in die Millionenmetropole an der Ostküste der USA lockt. In Delegationen organisiert, vertreten
Ein Bericht von Gastautor Felix Kaminski (22) über die Global Goals Aktionstage 2019 und junge Menschen, die Untätigkeit in der Klimapolitik nicht länger hinnehmen wollen. Seine Überzeugung: Es ist unsere Zukunft, die bedroht ist, wenn wir die Nachhaltigkeitsziele nicht erreichen.
Die Universität BTU Cottbus-Senftenberg bietet viele interessante Studiengänge und über 70 verschiedene Sportarten für Ihre Studierenden an. Auch viele internationale Studentinnen und Studenten lernen und leben hier zusammen. In Vielen Bereichen ist die BTU Cottbus-Senftenberg
Ich bin mehrmals aus Fenstern im 7. Stock gesprungen,
woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
Ihr habt Lust, richtig SPIESSIGE Inhalte mit uns zusammen zu organisieren und zu produzieren? Ihr habt Lust, mehr über Print- /Online- und Video-Content zu erfahren? Dann bewerbt euch für das SPIESSER-Medien-Camp in Dresden, das wir im August 2018 in Kooperation mit ausbildung.de anbieten!
Seit Jahrtausenden glauben wir Menschen an Dinge, die noch nicht bewiesen wurden. Gott, der Weihnachtsmann, der Humor Mario Barths oder die politische Überzeugung Angela Merkels, sind nur einige Beispiele. In dieser Abhandlung möchte ich mich nun mit weiteren Dingen beschäftigen, an die
Eine Million Menschen vor der Tür – ok, Flüchtlingskrise. „Draußen vor der Tür“ – ok, Wolfgang Borcherts Drama von 1949. Was hat das denn miteinander zu tun? Lasst es mich euch erklären.
Es ist schon schlimm, wenn ich Fotos sehe. Besonders eklig wird es, wenn ich diese Krabbeldinger im Fernsehen vorgesetzt bekomme. Wenn die achtbeinigen Ungeheuer aber durch mein Wohnzimmer huschen, dann ist mein Tag gelaufen!
„Wir wollen Veränderung!“ „Lahme Entenregierung!“ Solche mürrischen Stimmen werden immer häufiger laut, während die Uhr unaufhörlich Richtung Stunde Null der Bundestagswahlen 2017 am 24. September tickt. Anstatt sich, wie in den vorigen Jahren, von einer
Bunte Demonstrationen und brennende Barrikaden. Beim G20-Gipfel in Hamburg hat sich Protest von seiner besten und seiner schlimmsten Seite gezeigt. SPIESSER-Autor Samuel war für euch mit seiner Kamera mittendrin im Getümmel. Hier findet ihr seine eindrücklichsten Bilder.
Der SPIESSER ist euer treuer Begleiter in jeder Pause? Oder ist euch das gelb-blaue Jugendmagazin noch nie aufgefallen? Ihr seid zwischen 15 und 17 Jahre alt und habt Lust, das kreative Treiben in einer Redaktion kennenzulernen? Dann laden wir euch ein, in einem Sommerworkshop mit uns zusammen den SPIESSER
Diese Frage habe ich mir neulich im Ethik-Unterricht auch gestellt, als wir über das Gewissen eines Menschen gesprochen haben. Unsere Lehrerin zeigte uns einen Filmausschnitt, welcher ein sehr interessantes Experiment veranschaulichte: Das Milgram-Experiment. Es wurde 1962 das erste Mal vom gleichnamigen
„Elle parle anglais!“ („Sie spricht englisch!“) oder „Mais elle est allemande!“ („aber sie ist doch deutsch!“) sind Sätze die ich in Diskussionen zwischen französischen Schülern über mich und meine prinzipiell liebste Sprache oft zu hören bekam.
Nach langem Streit sind Sido und Bushido nun ein Herz und eine Seele. Zum Beweis haben sie gemeinsam das Album „23“ produziert. SPIESSER-Autorin Franka reichte das nicht: Sie traf die beiden zum Pärchenspiel, dem sogenannten „Eignungstest für die Ehe“...
David Guetta ist aus der DJ-Szene nicht mehr wegzudenken. Jens war für euch bei einem seiner Konzerte und hat mit dem DJ-Phänomen über seine Fans, die Arbeit und Hobbies gesprochen.