Klein, gemütlich und gaaanz viel Praxis: An der Europäischen Medien- und Business-Akademie Hamburg, kurz EMBA, gibt es keine überfüllten Vorlesungssäle. Wer hier studiert, wird in einen gut organisierten Studienalltag eingetaktet. SPIESSER-Autorin Milena hat sich mal auf dem Campus in Berlin umgeschaut.
07. July 2014 - 09:29 SPIESSER-AutorIn millaialfons.
Dominik sieht noch etwas müde aus. Vor ihm auf dem Tisch steht ein Kaffeebecher. Es ist noch früh, Dienstagmorgen, neun Uhr. Auf der Straße eilen die Menschen zur Arbeit, zur U-Bahn. Im Gebäude der Europäischen Medien- und Business Akademie Hamburg, Standort Berlin, herrscht allerdings bereits hohe Konzentration. Seit einer halben Stunde läuft der Unterricht an der EMBA. Dominik hat sich extra kurz freigenommen, um mir von seinem Studium in Business Management mit Vertiefung Tourismus, Hotel und Event – eine Art moderner BWL-Studiengang – zu erzählen. Mit seinem Hoodie und seiner Kappe entspricht er auf den ersten Blick so gar nicht dem Klischee eines BWL-Studenten.
Klein, aber oho. Der Berliner EMBA-Campus an
der Friedrichstraße. Foto: EMBA
Dreimal EMBA: Hamburg, Berlin, Düsseldorf
Mit uns zusammen in einem der wenigen Räume des kleinen Campus sitzt Frau Hermanski, die Campusmanagerin. Sie ist nicht nur sympathisch, sondern weiß auch noch alles rund um das Studium an der EMBA. „Wir haben zwei verschiedene Studiengänge: Business Management und Angewandte Medien auf Bachelor, jeweils mit verschiedenen Spezialisierungen“, erklärt sie mir. Aktuell studieren in Berlin knapp 80 Studenten. Zusammen mit den weiteren Standorten in Hamburg und Düsseldorf sind an der EMBA 500 Studenten eingeschrieben.
Die EMBA ist eine private Uni, die mit der staatlichen Hochschule Mittweida kooperiert. So erwerben die Studenten am Ende einen staatlichen und international anerkannten Abschluss. Die Dozenten kommen nicht nur aus dem wissenschaftlichen Bereich, sondern arbeiten teilweise auch hauptberuflich in großen Unternehmen, etwa als Geschäftsführer oder Chefredakteure. Frau Hermanski lächelt: „So können sich die Studenten auch direkt ein Netzwerk für später aufbauen.“
Frau Hermanski (rechts) betreut den Studien-
standort in Berlin von Beginn an. Foto: EMBA
Zusammen arbeitet man weniger allein
Frau Hermanski ist quasi von Anfang an am Berliner Standort dabei. „Die Studenten werden immer jünger“, bemerkt sie. Dominik gehört mit 22 Jahren bereits zum alten Kaliber in seiner Gruppe. Nach dem Abi hat er ein Jahr Work & Travel in Kanada gemacht, in Hotels gejobbt und in einem Skiressort als Koch gearbeitet. „Seitdem wusste ich eigentlich, dass ich später auch in dieser Richtung arbeiten will“, meint er. Trotzdem hat er es an der TU Berlin zunächst nochmal mit einem klassischen technischen Studium in Verkehrswesen versucht – und sich ziemlich schnell wieder dagegen entschieden.
Nicht nur die Fachrichtung an sich bereitete ihm Unmut, auch die Vorlesungszeiten: „Da hatte man mal eine Vorlesung morgens um 8 Uhr, die andere dann erst wieder nachmittags um 16 Uhr. Damit kam ich nicht so gut klar“. Er fand es schwierig, sich zu motivieren, wenn sich niemand wirklich um ihn kümmerte. An der EMBA sind die Tage jetzt genau getaktet. Fast wie damals in der Schule, denke ich. Unterricht von halb neun bis vier Uhr, jeden Tag außer freitags. „Wir haben auch Anwesenheitspflicht, denn wenn die Hälfte einer Gruppe fehlt, funktioniert Gruppenarbeit natürlich nicht“, bestätigt mir Frau Hermanski. Und Gruppenarbeit gebe es recht viel, da die Studenten auch praktische Projekte mit echten Auftraggebern bearbeiten würden. „Wir haben letztes Semester zum Beispiel ein Event-Konzept für die Venezolanische Botschaft erstellt“, berichtet Dominik.
Zusammen lernen gehört bei einem Studium an der
EMBA dazu. Foto: Milena Zwerenz
Teuer ist relativ
Er scheint mit dem straffen Zeitplan gut zurecht zu kommen. So bleibe zumindest noch genug Zeit zum Arbeiten, meint er. In seinem Fall: für Segway-Touren mit Touris. Für ihn ist das Geld notwendig, denn die Studiengebühren an der EMBA von insgesamt rund 25.000 Euro finanziert er zum Teil selbst, zum Teil seine Eltern. Außerdem hat er vor dem Studium noch ein bisschen gespart: „Eigentlich wollte ich mir von dem Geld ein Motorrad kaufen. Ich hätte nie gedacht, dass ich es mal für Bildung ausgeben würde.“ Ich kann ihn verstehen. Gleichzeitig wirkt er mit seiner Entscheidung hochzufrieden – und mittlerweile nicht mehr ansatzweise so müde wie vorhin. „Ich muss jetzt auch wieder in den Unterricht“, sagt er, verabschiedet sich und verschwindet schnell in einem der Klassenzimmer.
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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