Minnesota
Die Fotos, die ich per E-Mail von der Familie erhalten hatte, halfen mir am Flughafen alle zu erkennen. Es standen nun, mit einem selbstgemachten "Welcome Linda"-Schild, Tara (3), Aidan (5), das derzeitige Au-Pair und ihre Eltern Lana und Richard vor mir. Erster Smalltalk über den Flug und New York wurde schnell zur Nebensache, da die lebhaften Kinder mich mit Fragen löcherten. Es ging in dem Familienvan nach Hause und ich lernte, in der ca. 45 minütigen Autofahrt, die erste Seite meiner neuen Heimat kennen.
03. February 2010 - 20:50 von SPIESSER-Autorin Lindii.
Die Fotos, die ich per E-Mail von der Familie erhalten hatte, halfen mir am Flughafen alle zu erkennen. Es standen nun, mit einem selbstgemachten "Welcome Linda"-Schild, Tara (3), Aidan (5), das derzeitige Au-Pair und ihre Eltern Lana und Richard vor mir. Erster Smalltalk über den Flug und New York wurde schnell zur Nebensache, da die lebhaften Kinder mich mit Fragen löcherten. Es ging in dem Familienvan nach Hause und ich lernte, in der ca. 45 minütigen Autofahrt, die erste Seite meiner neuen Heimat kennen.
Ich wohnte in Little Canada, ein sehr beschauliches Städtchen, welches sehr Nahe an den großen Städten St. Paul und Minneapolis lag. Die erste Zeit war ziemlich stressig, da ich mir merken musste wo der Schulunterricht, der Schwimmunterricht, die Violinenstunden, das Fußballtraining und die Gymnastik stattfanden. Außerdem musste ich mich noch an das neue Haus und die Dimensionen der USA gewöhnen.
Mein Tag begann mit dem Wecken der Kinder, was sehr anstrengend war, da Tara oft schrie und einfach nicht aufstehen wollte. Beruhigen konnte ich sie nur schwer. Ihre Allüren machten das spätere Anziehen fast unmöglich. Ich war immer wieder auf die Hilfe der Eltern angewiesen, weil Tara sich nicht von mir anziehen lassen wollte. Ich habe das aber nicht persönlich genommen, da sie kein Morgenmensch war und sich auch erst an mich gewöhnen musste.
Nachdem das Frühstück gegessen, die Kinder angezogen und Schulbereit waren, ging es mit dem Van zur Schule.
Bis 11:30 Uhr hatte ich Freizeit, die ich zum Frühstücken und Chatten mit meinen Freunden oder meiner Familie nutzte. Zwei Mal in der Woche war es meine Aufgabe das Haus zu saugen, die Wäsche der Kinder zu waschen und andere Kleinigkeiten zu erledigen, um die ich gebeten wurde.
Circa um 11:45 Uhr habe ich Tara von der Schule abgeholt und bereits auf dem Heimweg aus ihr rausgekitzelt was ich ihr zum Mittagessen kochen soll.
Nach dem Essen haben wir oft gemalt, gebastelt, sind in den Garten spielen gegangen oder auf den Spielplatz gefahren. Am Nachmittag sind wir zusammen Aidan von der Schule abholen gefahren und dann stand meistens eine der Aktivitäten, zu denen die Kinder gefahren werden mussten, auf dem Plan. Für mich galt es darauf zu achten, dass z. B. beim Schwimmunterricht die Taucherbrillen o. ä. nicht fehlten. An Tagen, an denen die Kinder keine Aktivität hatten, habe ich oft sog. "Playdates" vereinbart, bei denen wir mit anderen Au-Pairs und deren Kindern, welche oft Schulfreunde von Aidan und Tara waren, unsere Freizeit verbrachten. So konnten sie ihre Freunde auch am Nachmittag sehen und ich konnte mich mit anderen Au-Pairs bzw. meinen Freunden austauschen.
Gegen 17:00 Uhr hatte ich „Dienstschluss“ und nutzte meine Freizeit für u.a. Shoppingtouren mit Freunden oder ich bin zu Uni- Kursen gegangen, die ich absolvieren musste. An der Uni belegte ich Kurse, wie z. B. Gitarre spielen oder Spanisch. Am Abend habe ich meisten mit der Familie "Dinner" gegessen, während wir uns über den Tag oder den Folgetag unterhielten.
Mit der Zeit kristallisierte sich heraus, dass Lana mich nicht besonders mochte. Sie war auch für mich keine Bezugsperson, daher bin ich ihr einfach meistens aus dem Weg gegangen.
Mein LCC (= Local Childcare Coordinator), die Person meiner Organisation, die sich darum kümmert das alles in der Familie problemlos abläuft und bei Schwierigkeiten hilft, besuchte uns eines Abends und wir hatten das letzte Gespräch. Dabei haben wir über die Gründe des Scheiterns und anderes geredet.
Danach stand fest, dass ich zu einer neuen Familie kommen würde.
Ich war nicht wirklich unglücklich darüber, aber die Kinder taten mir Leid. Wir hatten, trotz kleiner Streitigkeiten, eine gute Beziehung zueinander . Ich denke auch heute gern noch an Tara, die mir von der Toilette aus, quer durch 3 Räume zurief, dass sie mich liebt. Dies ist nur eine der vielen guten Erinnerungen, die ich an die Kinder habe.
Wenige Tage später bin ich zu meiner Freundin Conny und ihrer Familie gezogen, da meine Familie sich bereits ein Au-Pair aus der Nähe ausgesucht hatte. Ich werde nie vergessen, wie Tara zu ihrer Mutter gelaufen ist und fragte: "Wo geht Linda denn hin, mag sie unsere Familie nicht?" An diesem Tag holte ich meine letztes Gepäck ab.
Conny lebte in einer Familie mit 3 Kindern.
Die Familie bestand aus, den Zwillingen Alexa (4) und Grace (4), ihr Bruder Connor (2) und deren Eltern Leslie und Zach.
Ich war wirklich glücklich mit ihnen leben zu dürfen, denn die Kinder genossen eine erstklassige Erziehung, waren zum Anbeißen süß und einfach das beste was einem Au-Pair passieren kann. Ich wohnte knapp 4 Wochen mit Ihnen zusammen, in denen ich wirklich glücklich war.
Eine richtige Familienatmosphäre entstand für mich erst in dieser Familie. Es war nur schade, dass ich mich nicht zu sehr daran gewöhnen konnte, denn am 07.11.2008 flog ich nach Alabama.
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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[Bild:1]
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mxk
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