Es ist schon ein bisschen her, dass ich diesen Artikel für meine Schülerzeitung geschrieben habe. Jetzt wüsste ich gerne von euch: was haltet ihr davon?
30. June 2011 - 20:38 von SPIESSER-Autorin Susa Boulevard.
„ Es ist ja nicht so, als ob es nicht schon vor der Katastrophe Gegner der Atomkraft gegeben hätte.“ kann man viele kleine Gruppen zitieren, die schon seit Jahren mutmaßlich vergeblich gegen die Atomkraft kämpfen.
„ So grausam es auch klingt, so etwas wie Fukushima musste ja kommen und es war auch nicht das erste mal. Erinnert sich denn Niemand mehr an Tschernobyl? Warum wurde so viel verdrängt? Wir können froh sein heute zu wissen wie schädlich die radioaktive Strahlung sich auf unsern Körper auswirkt. Aber ohne die Lösung für das Problem einer Kernschmelze* oder andere hundertprozentig wirksame Schutzmaßnahmen ist in meinen Augen jeder der ein Atomkraftwerk baut ein Verbrecher, wenn man nicht Mörder sagen will!“ wird hier die Aussage eines entrüsteten Bürgers wiedergegeben. Auch er gehört zu einer der kleinen Gruppen von denen vorher die Rede war. Es sind Gruppen die sich beispielsweise jeden zweiten Freitag Abend in der Münchner Innenstadt treffen und friedliche Mahnwachen abhalten. Erstaunlicherweise ist festzustellen das es nicht unbedingt junge Leute dort hinzieht, eher ältere Ehepaare sind anzutreffen. Auf die Frage: warum das so sei, antwortete eine der wenigen jungen Erwachsenen „ Leute in ihrem Alter wären oft vielleicht noch nicht so weit, ihre Freitag Abende der Zukunft zu schenken. Es gibt zu viele Menschen die noch nicht wirklich verstehen um was es hier geht. Aber seit Fukushima würde es mit ihrer kleinen Gruppe aufwärts gehen und sie würden immer öfters von neuen Leuten besucht werden.“
Ganz anders sieht es bei größeren Demonstationen aus, die auch groß angekündigt werden. Der bayrische Kleinbürger typischerweise CDUler und vor Fukushima Atomkraftbefürworter liest in der Zeitung, stößt auf eine Demo-Anzeige. Seine Brust schwillt um dreisig Zentimeter an und ein grimmiger Ausdruck erscheint auf seinem Gesicht, hah endlich kann auch er was sagen und gegen dieses 'äh was nochmal?' war er doch schon immer.
Natürlich gibt es auch wahre Gegner und wenn dann bei der Demo auf einer großen Bühne Bands Anti-Atomkraft-Songs spielen und Comidiens sich abfällig über Politiker oder Länder die die Atomkraft unterstützen äußern, ist eine ganze bahnbreite verschiedenster Menschen anzutreffen. Sie unterscheiden sich nicht nur durch Einstellung sondern auch durch Alter. Man findet Familien mit kleinen Kinder, Jugendliche, ältere Jugendliche, junge Erwachsene, Erwachsene, alte Erwachsene, Omis und Opis. „ Es fehlt nur noch, dass Angela Merkel mit einem Atomkraft-Nein-Danke-Button auftaucht.“
Seit Fukushima geht einfach alles auf die Straße, jedenfalls wenn es ein paar gratis Sticker gibt. Aber eigentlich ist es ja auch die Gemeinschaft die gestärkt wird und wenn auf bunten Flaggen 'Zusammen gegen Atomkraft' über den veregneten Odeonsplatz* weht und Menschen aus Leibeskräften gemeinsam 'Atomkraftwerke abschalten' über die Straßen brüllen, dann entfernen wir uns vielleicht auch einen winzigen Schritt weiter von den Selbigen und werden uns irgendwann bei den erneuerbaren Energien wiederfinden.
*Kernschmelze: In einem Atomkraftwerk werden Atome gespalten, diese Spaltung erzeugt Wärme, diese Wärme wird auf Wasser übertragen , welches die Wärme dann wieder weiter gibt usw... das Wasser an das die Wärme weitergegeben wird kühlt die Bennstäbe (Stäbe an denen sich die Atome befinden) gleichzeitig. Sollte dieses Wasser versiegen und die Bennstäbe nicht mehr kühlen können, heizen sich die Stäbe so sehr auf das sie schließlich schmelzen: eine Kernschmelze. Eben dies ist bei Fukushima der Fall gewesen.
*Odeonsplatz: Hier bezieht sich der Artikel auf eine Demonstration im April 2011 bei der es trotz Regen über 30 000 Menschen sehr lange auf dem Odeonsplatz aushielten.
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woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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