Über die größten Schlampen und den schwulen Banknachbarn
(Diesen Text habe ich für die Schülerzeitung meiner seit vor kurzem ehemaligen Schule verfasst)
Benehmen muss nicht Bildungssache sein, denn nicht alles liegt schließlich in den Genen.
Zurückhaltung und direkte Kritik auch nicht, darum hat uns ja der liebe Gott* iShareGossip geschenkt: Damit wir alle mal richtig auspacken können und das sagen, was im Foyer nicht (laut) gesagt werden darf, weil uns dort ein freundliches "Schule mit Courage- Schule ohne Rassismus"-Schild anlächelt.
(Diesen Text habe ich für die Schülerzeitung meiner seit vor kurzem ehemaligen Schule verfasst)
Benehmen muss nicht Bildungssache sein, denn nicht alles liegt schließlich in den Genen.
Zurückhaltung und direkte Kritik auch nicht, darum hat uns ja der liebe Gott* iShareGossip geschenkt: Damit wir alle mal richtig auspacken können und das sagen, was im Foyer nicht (laut) gesagt werden darf, weil uns dort ein freundliches "Schule mit Courage- Schule ohne Rassismus"-Schild anlächelt.
Am 19. Januar dieses Jahr ging die Welle des Lästernd auf höchstem Niveau los:
Auf iShareGossip.com lässt sich der erste Eintrag im Forum des Max-Planck Gymnasiums lesen.
Zuerst glaubt man sich unter BRAVO-Lesern wiederzufinden, doch man hat es tatsächlich mit Jugendlichen aus Berlin Mitte zu tun, die, alle
mehr- oder weniger motiviert, ein Abitur-Zeugniss anstreben.
Sie führen alle sehr ernst zu nehmende Diskussionen zu Themen wie "Hot or Not?" oder "sexiest girl der 7. Klasse" und veröffentlicht nebenbei, wer die angeblich größte Schlampe aller Zeiten sei und wer so schwul ist, dass es zum Verbrechen erklärt werden muss.
Es geht auch tiefer, jedenfalls was Gürtellinie und Ausschnitt angeht, denn nicht nur der "GEILSTE ASS" wird gekürt, sondern auch das Mädchen mit "den größten oder kleinsten Titten aus der 7.", ganz " ehrlich" natürlich.
In diesem Forum wimmelt es nur von "Verrätern", "Stylern", "versauten Nutten", "echt behintert(en)" und langen Genitalien.
"Cybermobbing", sagt der Fachmann dazu.
Anstandslos und menschenverachtend würde andere dazu sagen, denn das wahllose Beschimpfen und Bloßstellen vereint sich nicht mit gesundem Menschenverstand, den man nicht nur als Gymnasiast haben sollte.
Doch es ist weitaus mehr als nur ein kleines Bisschen Cyberspaß, denn Sprüche wie "Du Spaßt, geh mal Juden vergasen" sind keinesfalls nur Wutausbrüche im Internet, sondern pure Realität in den Klassenräumen, wo sich ständig "Jude" oder alternativ "Geiziger " geschimpft wird und Mädchen bzw. Frauen nicht ernst genommen werden (Zitat: "Und eine Frau will mir was von Würde erzählen").
Dass nicht nur die Frau, sondern auch ein schwuler junger Mann keine Würde zugesprochen wird, kann man dann schwarz auf weiss mit rosa Untermalungen im Netzt nachlesen.
Wer sich als schwul outet und zu sich steht, ist mutig, besonders, wenn er sich in einer Schule rumtreibt, wo Liebe für einige nur für Heterosexuelle, also "normale" gilt.
Aber diese „Heten“ sind nicht zwangläufig die besseren Menschen, denn sie ziehen über die Körbchengröße ihrer Mitschülerinnen her.
Antisemitismus, Frauenverachtung und Beschimpfungen jeder Art gehen einher mit Rassismus :
Da beschwerte sich doch im Forum ein Max-Plancker, dass es zu viele Asiaten und „Kanacken“ auf der Schule gebe und der „Arier“ aussterbe.
Zurufe dekoriereten sein ohnehin geschmackloses Statement, aber auch Gegenstimmen machten sich laut.
Stimmen von Schülern, die den Mut und den Anstand besitzen, Konflikte in der Realität und persönlich zu bewältigen.
Sie sind nicht feige wie diejenigen, die sich anonym im Internet bespucken und im Deutschunterricht Freundlichkeit vorheucheln.
„Das Max-Planck-Gymnasium scheint inzwischen eigentlich eine Hauptschule für verhaltensauffällige Kinder zu sein, denn nach dem was man hier so lesen kann, sind wirklich nur noch Analphabeten, Legastheniker und geistige Tiefflieger, die Ihre eigene Muttersprache nicht beherrschen, auf dieser Schule.“- das ist ein Eintrag vom 25.3.2011.
Hört sich alles ganz schlimm an, ist es auch.
Denn während im Unterricht die genanten Beschimpfungen fallen, fällt den schwer beschäftigten Lehrern bei der Vorbereitung ihres Unterrichts nur auf, dass das Tafelbild nicht vollständig ist.
Was Murat und Anneliese durch den Klassenraum rufen, wird nicht gehört.
Selbt im weiteren Verlauf des Unterrichts nicht.
Und weil niemand hört, was die Jugendlichen zu sagen haben, müssen sie sich eben im Internet offenbaren- ganz logisch eigentlich.
Darum etwas, das einige unter euch erleuchten sollte, andere aber schon längst wissen:
1.Euer Verhalten ist menschenverachtend, denn jeder hat seine Würde und ein Privatleben, das, ganz egal, welche Praktiken man im Bett oder auf Youporn favorisiert (Kinderpornographie ausgenommen), niemanden etwas angeht und ganz bestimmt nicht das Internet und seine Gaffer.
2.Niemanden geht es an, was man zwischen den Beinen oder unter der Bluse trägt.
Wenn ein junges Mädchen ihres Körpers wegen bloßgestellt wird, kann dies sein Selbstwertgefühl schon in frühen Jahren der eigenen Entfaltung schädigen.
3.Liebe ist und bleibt -ob unter Heteros oder Homos- immer noch Liebe.
Wer vor allem und jeden Angst hat, der soll sich bitte in sein Kämmerchen einsperren - aber den Laptop ausschalten nicht vergessen!
4. Die Zeit der Juden-Witze ist vorbei. Ernsthaft. Egal was eure Eltern euch erzählen, „Jude“ ist wirklich kein Schimpfwort, genauso wenig wie „Christ“ oder „Moslem“ oder sogar „Zigeuner“.
5. Berlin ist ein multikulturelles Spektakel, da kommt man nicht drum herum, migrantischen Klassenkameraden zu begegnen. Klassenkameraden sind okay, andere Kameraden, die nach dem „Arier“ schreien, nicht.
iShareLangeweile hat sich neuerding etwas ganz tolles auf die Fahne geschrieben: „Pushing the boundaries of free spreech“. Wer also auf Meinugsfreiheit pocht, schenkt sich gerne mal grundlegende Menschenrechte. Hört sich nach dem Plan der Piraten-Partei an.
*Gott mal anders interpretiert:
iShareGosse- Index sitzt der Betreiber in Lettland, doch dies stellte sich als Laut Scheinadresse heraus.
Der Server des Forums (PRQ.se) verspricht seinen Kunden Anonymität, sorgt also dafür, dass IP-Adressen nicht gespeichert werden.
iShareMüll kam erst kürzlich auf den Index der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BpjM), ist somit zwar schwer über Suchmaschienen zu finden, gelästert wird aber immer noch.
Anmerkung des Autors: Zitate wurden nur leicht ausgebessert, der Verständlichkeit wegen.
Ansonsten alles authentische Original-Ziate von maskierten Rächern.
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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danke, obwohl: das mit der Piratenpartei würde ich heute Streichen, ist schon schlecht recherchiert
Einfach gut! :-)