Punk ist laut, aggressiv, dreckig. Punk ist abstoßend. Mit diesen Worten beschrieb Michael Boehlke, ehemaliger Punk und Produzent des Films „Too much future - Punk in der DDR“ sein Leben als Punk im Osten.
21. July 2009 - 13:10 von SPIESSER-Autorin Elektroprinzessin..
Und genau das zeigt der Film, denn er porträtiert das Leben von sechs DDR-Punks, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch eines hatten sie gemein, alle gehörten derselben Subkultur an, sie lebten das Leben abseits des strukturierten DDR-Daseins.
Sie waren aggressiv, Gewalt gehörte zu ihrem Alltag. Sie waren laut, ihre Lieder schrien sie in das Mikrofon. Sie waren regierungskritisch, ihre Texte befassten sich mit den Missständen der Republik. „Ja, wir hatten auch Angst vor der Zensur unserer Texte“, meint Michael Boehlke. Denn Punksbands wie „Wutanfall“, „Planlos“ oder „Betonromantik“ kritisierten beispielsweise die fehlende Meinungs- oder Reisefreiheit.
Die Musik war das Ventil für die Wut, die sich gestaut hatte. „Wir wollten schockieren, auffallen und uns von der Masse abheben“, sagten alle sechs Interviewpartner des Films. Bilder und alte Filmsequenzen veranschaulichen das exzessive Leben in Springerstiefeln, Röhrenjeans und mit gepiercten Gesichtern
Doch ein Elternteil ihrer selbst wäre wohl keiner der ehemaligen Punks gerne gewesen, denn auch vor kriminellen Taten wie Raub oder Körperverletzung schreckten die Jugendlichen nicht zurück. Anders zu sein hieß, sich einer höheren Gefahr auszusetzen.
"Das Leben als Punk war hart", versichert Michael Boehlke. Denn nach dem ausschweifenden Leben folgte die Inhaftierung vieler Anhänger der Subkultur. Jahrelange Haftstrafen zerschlugen nahezu die gesamte Szene.
Die Protagonisten Mita Schamal erzählt unter Tränen: „Als ich aus dem Gefängnis kam, waren meine Freunde alle weg. Sie waren in Haft oder vom Westen freigekauft worden, ich stand nahezu allein da“.Die Erinnerung an die Einsamkeit ist immer noch präsent. „Ich ging weinend durch die Straßen und wurde gefragt, ob man mir helfen könne. Dieser Moment war schrecklich für mich, denn mir wurde klar, das mir nicht zu helfen war“, erzählt sie weiter. Noch heute hat sie mit den psychischen Folgen ihrer Inhaftierung zu kämpfen. Michael Boehlke sagt dazu: „Damals habe ich nicht über die Konsequenzen wie auch die Inhaftierung nachgedacht und habe mich zwischenzeitlich auch gefragt, Warum das Ganze? Doch im Nachhinein hat es sich gelohnt. Heute verdiene ich sogar mein Geld damit und es hat mich zu dem gemacht, was ich bin.“
Heute blicken die ehemaligen Punks mit gemischten Gefühlen auf ihre Jugend zurück. "Einerseits war es großartig, anders zu sein, einer starke Gemeinschaft anzugehören und zu der lauten Musik zu pogen. Andererseits", sagt Cornelia Schleime, die ihre Erfahrungen heute durch die Kunst verarbeitet, „ist der Ostpunk genauso einsam hochgekommen wie auch wieder gestorben“.
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woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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Klingt auf jeden Fall ganz interessant.
Na mal gucken, ob ich mir das Buch mal zulege.