Wer kennt es nicht – Murphys Gesetz? Für die Glückspilze unter euch, es besagt: „Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“ So war Coline's Tag mit Lena Meyer-Landrut, der trotz Komplikationen noch Antworten brachte.
29. January 2011 - 12:26 von SPIESSER-AutorIn Coline.
Wenn der Tag um fünf Uhr anfängt und Shakira einem aus dem Radiowecker irgendwas von WakaWaka entgegenplärrt, kann man festhalten: Es wird per se schon mal kein guter Tag. Wenn der Tag so anfängt, sollte man die Zeichen ernst nehmen, Wecker ausmachen, Decke über den Kopf ziehen und einfach für einen Tag die eigene Existenz verleugnen.
Planmäßig hätte es so laufen sollen 07:00 ab zum Flughafen 08:55 ab in die Luft 10:00 Landung in Düsseldorf
ab ins Auto und zwar in den Opel Corsa Satellite
ab 11:00 Talkrunde mit Lena Meyer-Landrut und Auto
noch mehr Autofahren
Essen
Bekanntgabe der Gewinnermusiklisten
mit dem Auto zurück zum Flughafen 16:35 ab in die Luft 17: 45 Landung in Dresden
Ich war so ignorant und bin aufgestanden, in die Maske gegangen, Kaffee getrunken und habe zum x-ten Mal die Unterlagen auf ihre Vollständigkeit überprüft. Gebügelt und geschniegelt stand ich pünktlichst an der Haltestelle. Der Bus leider nicht. Der Bus, der danach hätte kommen sollen auch nicht. Ich hab da natürlich vollstes Verständnis für, war ja schließlich so zeitig am Morgen, dass man unmöglich verlangen kann, dass Busfahrer um diese Uhrzeit das Fahrzeug Richtung Haltestelle manövrieren. Die Konsequenz war: 15-minütiger Rückweg – Taxi anrufen. Den Taxifahrer habe ich anscheinend auch geweckt: Er kam unpünktlich und unfreundlich.
08:25 Uhr
Egal, ich war am Flughafen und hatte noch eine halbe Stunde. Nicht genügend Zeit, wie sich herausstellte. Wäre ich 32 Minuten vor Abflug da gewesen, wäre das Gate wohl noch offen, so die freundliche Auskunft der Frau am Ticketschalter. Großartig. Aber ich könnte umbuchen und einen Flieger später nehmen.
Alle weg. Flug verpasst? Bild: AngelaL, pixelio.de
Ich saß also auf dem menschenleeren Flughafen und suchte die Nummer der Ansprechpartner in Düsseldorf. Warum hab ich gleich nochmal gefühlte 10.000 Mal meine Unterlagen auf Vollständigkeit kontrolliert? Diese Frage konnte ich mir leider nicht beantworten. Ich hatte zwar Berge von Zetteln mit Musiktiteln, der Funktionsweise des neuen Opel Corsa Satellite, die Wegbeschreibung vom Flughafen Düsseldorf zur Langen Foundation in Neuss, Flugdaten, Haftungsbescheide, dass ich nüchtern Auto fahren kann, Notizen und Fragen für die Pressekonferenz, aber keine einzige Telephonnummer. Eilte ja auch nicht, schließlich war der Flieger weg. Irgendwann war in der Redaktion Arbeitsbeginn: Anrufen, unter dem Gefühl der Schande gestehen, dass das Flugzeug ohne mich startete, Nummer erfragen. Der Teil lief erstaunlich gut. Der Redaktionsbuschfunk auch – nach und nach erreichten mich schadenfrohe Nachrichten, meist geschmückt mit einem herzlichen „Haha“.
Davon ließ ich mich dann auch nicht mehr beirren und gönnte den anderen den Spaß, es gibt ja heutzutage so wenig Freude.
Die netten Menschen vor Ort meinten „Kein Problem, sie reihen sich gut ein. Andere kommen auch zu spät.“. Und ja, es stimmt: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Ich fühlte mich schon gleich besser, buchte um und wartete zwei Stunden auf dem Flughafen.
Der Kaffeeschock, den ich mir in der Wartezeit zuzog, ergänzte sich gut mit meiner Aufregung, die ich seit Tagen hatte. Wo die her kam? Nun ja, ich sollte fliegen und das gleich zweimal an einem Tag. Das letzte Mal habe ich vor elf Jahren einen Fuß in einen fliegenden Faradayischen Käfig gesetzt und jetzt spielten meine Eingeweide HulaHoop vor Vorfreude.
10:45 Uhr
Eine Stunde vor Abflug machte ich mich auf den Weg durch die Sicherheitskontrolle. Vorsorglich hatte ich weder Flüssigkeiten noch potentielle Waffen mitgenommen. Aber dank Murphy piepte ich trotzdem lautstark. Wenn man piept, muss man die Schuhe ausziehen. Bis dahin wollte ich von den Flughafenmitarbeitern in den höchsten Tönen schwärmen, denn im Gegensatz zu ihren Kollegen auf den Schienen, sind diese wirklich, wirklich freundlich. Dachte ich. Als mir die große Frau mit dem Sicherheitsröntgengedöns zärtlich ins Ohr brüllte „Arme hoch, Beine breit uuuund umdrehen“, musste ich über mein Urteil nochmal nachdenken. Dann piepte ich nicht mehr, meine Schuhe auch nicht – kurios.
Endlich saß ich im Flieger, bestaunte die pantomimischen Leistungen der Stewardess und machte imaginäre Luftsprünge als ich in der Luft war. Was sind schon stundenlanges Warten, wenn man sich 50 Minuten lang Wolken von oben anschauen kann und am Ziel Lena Meyer-Landrut trifft? Jetzt wird alles gut.
bin neidisch.. die lena sieht doch sehr gut aus! das fiel mir letztens in der zeitung auf! die würd ich zu gerne auch mal treffen, musik mit ihr machen
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woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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Hallo Coline,
du hast den Text echt toll geschrieben - mit viel Ironie und viel Spannung :). Ich hab ihn bis zum Ende durchgelesen :).
Lg, Sa2010*
bin neidisch.. die lena sieht doch sehr gut aus! das fiel mir letztens in der zeitung auf! die würd ich zu gerne auch mal treffen, musik mit ihr machen
Es ist ein Segen und ein Fluch^^
... hast du Recht :)
Wenn man Fachbegriffe falsch verwendet weil man angeben will macht man sich doch nur lächerlich.
:P! Hab ich mir aber auch gedacht ;)
Du hast 11 Jahre lang kein Auto benutzt?