Judith Puddig, 21, Berlin
Auf den Mittwoch freuten sich die Leute im Altenheim immer ganz besonders. Dann nämlich kam ich immer vorbei, zum Reden, Spazieren gehen, Helfen. Die alten Menschen waren wirklich sehr dankbar und erzählten mir auch sehr intime Geschichten. Ich war schockiert, als der erste von ihnen starb und ich brauchte eine Weile, um darüber hinweg zu kommen. Zu einigen Rentnern war die Bindung so eng, dass sie mich noch auf dem Sterbebett zu sich baten. Irgendwann war das mit dem Sterben zu schwer für mich und ich wollte etwas ganz anderes machen. Jetzt helfe ich Kindern mit Migrationshintergrund bei den Hausaufgaben. Judith absolvierte ein FSJ im Kindergarten und arbeitet mit Jugendlichen im Stadtteiltreff. |
Steffen Horstmannshoff, 21, Lüneburg
Seit 2008 arbeite ich an meiner Werbeagentur Campus PR , um zum Beispiel Kulturvereine kostenlos mit Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen. Angefangen hat das in der St. Johanniskirche bei uns in Lüneburg. Ich wollte etwas für die Kirchenmusik tun und organisierte mit anderen Flyer und Plakate, bastelte an Internetseiten und versorgte die Presse mit Infos. Danach wusste ich, wie wichtig professionelle PR-Arbeit auch für kleine Aktionen und Vereine sein kann. Hannes engagiert sich seit 2007 als Pressesprecher der Bach-Böhm-Gesellschaft. Außerdem baut er seit 2008 seine kostenlose Werbeagentur Campus PR auf. www.campuspr.de/ |
Ory Laserstein, 21, Berlin
Ich habe das europaweit größte Event für junge Medienmacher organisiert, die Jugendmedientage 2006 mit 600 Jugendlichen. Wir wollten dabei auch den Reichstag besichtigen, aber nicht wie gewöhnliche Besucher. Nach etlichen Telefonaten klappte es dann auch und wir durften in den Keller des Reichstags, wo alles total weiß war und seltsame Lichter geblinkt haben. Ich fühlte mich wie auf einem anderen Stern. Ory koordiniert bundesweit die Schülerzeitungsaktivitäten der Landesverbände, organisiert Wettbewerbe und vermittelt Wissen in Workshops, die er selber leitet. |
Katharina Horn, 20, Kassel
Ich bin 2002 nach den Protesten gegen die geplante 42-Stunden- Woche für Lehrer im öffentlichen Dienst in der Schülervertretung aktiv geworden. Aus der Arbeit an meiner Schule wurde irgendwann die Arbeit auf Kreisebene heute bin ich auf Landesebene aktiv. Mit Landesarbeit und der Beratung von Schülervertretungen versuche ich Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, in der Schule mitbestimmen zu können. Das ist auch für mich eine Bereicherung: Man macht neue Erfahrungen und entwickelt sich weiter. Katharina ist stellvertretende hessische Landesschulsprecherin und Mitglied im Berzirksjugendvorstand von Verdi. Als SV-Beraterin unterstützt sie Schülervertretungen bei ihrer Arbeit. |
Kai Budde, 19, Bentwisch
Die Bedeutung meines Vorbereitungsseminars bei der Austauschorganisation AFS ist mir erst während meines Jahres in den USA klar geworden. Es gab zum Beispiel eine Übung, bei der man eine ganze Stunde vor einer weißen Wand sitzen muss, ohne etwas zu tun. Damit sollte Langeweile simuliert werden. Als ich dann in den USA war und mich am Anfang oft langweilte, weil ich noch keine Freunde hatte, habe ich mich auch an die Übung erinnert. Jetzt will ich mit meinen Erfahrungen anderen helfen. Mittlerweile bin ich als AFS-Koordinator in ganz Deutschland unterwegs, um Vorbereitungsseminare mit zu betreuen. Kai ist nebenbei Mitbegründer der Youth Bank Rostock und Organisator des Baltic Model United Nations . |
Patrick Simon, 16, München Ich bin Oberministrant in der katholischen Kirche und kümmere mich auch um die jungen Ministranten. Mit neuen Anwärtern simulieren wir in der Kirche Gottesdienste, denn es gibt viele Regeln zu beachten: In welcher Hand man die Hostienschale halten muss oder wann das Wasser und wann der Wein eingeschüttet wird. Oder ich zeige ihnen, wie man im Gottesdienst das Buch für den Priester hält, aus dem er vorliest. Dann wird es Ernst: Vor einem richtigen Gottesdienst treffen wir uns, ziehen die weißen Kutten an, gehen in die Sakristei und hoffen, dass alles gut geht. Patrick ist auch Sanitäter beim Bayerischen Roten Kreuz und Mitglied der Jungen Presse Bayern. |
Felix Werdermann, 19, Berlin
Ich war bereits bei Anti-G8-Demonstrationen dabei, saß schon auf Schienen und auf der Straße, um gegen Castortransporte zu demonstrieren. Schade, dass sich die Medien bei solchen Sachen immer auf diejenigen stürzen, die mit den Steinen werfen. Der Untertitel der Jugendzeitschrift Utopia steht deswegen vor allem für gewaltfreie Proteste. Ich bin Mitbegründer und einer der Autoren von Utopia herrschaftslos, gewaltfrei . Das ist eine frei erhältliche Publikation, die zudem der pazifistischen Zeitschrift Graswurzelrevolution beiliegt. Felix gründete im August 2007 die Jugendzeitschrift Utopia . |
Sabine Amlung, 16, Kassel
Eigentlich dürfte ich nicht in der Schülerkonferenz sein, denn ich wurde gar nicht gewählt. Der Schülerrat hat aber eine Ausnahme gemacht und mich nachträglich berufen. Weil ich mich immer um alles kümmere. Für unsere Partnerschule im Südsudan habe ich einen Flohmarkt organisiert, für den Bau eines Klettergerüsts für die jüngeren Schüler einen Sponsorenlauf. Letztes Jahr ist meine Familie umgezogen, aber ich wollte die Schule nicht wechseln. Dafür fühle ich mich hier zu wohl. Sabine ist Schülersprecherin und Mitglied des Schulvorstands, sie gibt den 5-Klässlern Förderunterricht und den 6-Klässlern Nachhilfe in Englisch. |
Benjamin Karaß, 20, Holzwickede
Ich bin Rettungssanitäter bei der Johanniter Unfallhilfe. Während eines Praktikums auf einer Intensivstation wurde einmal eine ältere Frau auf einer Liege herein gerollt. Sie bewegte sich nicht mehr, war völlig leblos. Herzstillstand. Ich fing gleich mit der Herzdruckmassage an, was zum Glück funktionierte. Es ist schon ein krasses Gefühl, einen Menschen zurück ins Leben geholt zu haben, der dem Tod so nahe war. Benjamin ist außerdem in der Bezirksleitung der Pfadfinder, arbeitet bei Projekten des Jugendamtes mit und ist Mitglied im Jugendrat der Bertelsmannstiftung. |
Elsa Artmann, 18, Regensburg
Ich mache beim Tanzprojekt Crescende mit. Dort üben wir mit behinderten Menschen kleine Stücke ein. Die richtige Technik ist nicht so wichtig. Alles ist ganz einfach, manchmal nur ein paar Schritte oder in die Hände klatschen und die Bewegungen laut mitsprechen. Ein schöner Moment war der Auftritt mit einer Gruppe Siebenjähriger: Wir hatten mit etwa 30 Kindern geprobt und ein Mädchen war immer wieder weggelaufen, hatte nie richtig mitgemacht. Dann beim Auftritt stand sie ganz vorn, war begeistert und hat die ganze Zeit ihre Arme geschwungen. Außerdem arbeitet Elsa bei Jugendliche beraten Jugendliche , in der lokalen Greenpeace-Gruppe und bei einer Hausaufgabenhilfe für ausländische Schüler. |
Ich habe das Gefühl, dass sich einige Personen mit dieser Aktion einfach nur selbstdarstellen. Das finde ich schade, denn es gibt viel engagiertere Jugendliche als z.B. Manó Schütt!
Ich finde es super zu sagen was man gemacht hat oder noch tut. Ich engagiere mich in meiner Schule auch und es ist doch ein super Gefühl sich auf die Schulter zu klopfen und zu sagen "Das hast du gut Gemacht!!" oder?
Nach langem hin und her. Missverständnissen und Zeitaufbringungen ist mein Artikel nicht erschienen.
Gruß Ines
An alle Leserinnen und Leser da draußen.
Der Link in meinem Artikel stimmt NICHT!!!
Ich bin nicht im VCP- Würtemberg aktiv sondern im VCP Land Baden.
Hier der richtige Link: www.vcp-baden.de
Wenn schon denn schon ;);
Gruß
Neals
Ist echt schade, dass man so viel erzählen kann und am Ende nicht wirklich Aufschluss über die ganzen Sachen gegeben wird. Aber es würde sich sicherlich auch keiner ein 100 Seiten Heft durchlesen, also muss man damit zufrieden sein.
Humor
Mein link stimmt auch nicht. Hab diese Schule, die da verlinkt ist noch nie gesehen.
Richtiger Link: http://www.hro-kwh.de
Der funktionierende Link heißt: http://buetzow.jugend.inmv.de/
Schade, dass aus beinahe zwei Stunden Telefoninterview ein Öko-Klischee-Artikel geworden ist. Dazu eine kleine Richtigstellung: Um die Kröten kümmern sich Anwohner. Aber man nimmts ja mit Humor ...