Janna Krauß, 18, Ravensburg
"Gibts hier nicht, aber mach doch eine auf!" Das war die Reaktion von Greenpeace-Leuten, als ich eine Jugendgruppe suchte. Da habe ich dann eben selbst eine gegründet. Wir haben uns auch gleich auf Projekte gestürzt. Zum Beispiel zogen wir mit Zettel und Stift in einen Baumarkt und haben nachgeschaut, wie viele Holzprodukte das FSC-Siegel tragen.Das steht für nachhaltige Forstwirtschaft. Es war schon ein bisschen seltsam, weil uns viele komisch angeschaut haben. Am Ende hatte nur wenig Holz das Siegel. Die Daten haben wir dann an Greenpeace Deutschland weitergeleitet, die sie für den kommenden Klimagipfel brauchen. Die 2007 gegründete Jugendgruppehat heute 16 Mitglieder. |
Alexandra Singpiel, 18, Weingarten In der ersten Woche als Nachhilfelehrerin nervte mich die Arbeit richtig. Ich habe versucht, ausländischen Viertklässlern bei den Hausaufgaben zu helfen und bin kläglich gescheitert, weil sie mich einfach nicht als Lehrerin akzeptierten. Die Jungs sind im Klassenzimmer rumgerannt und schrien die ganze Zeit, bis ich am Ende einfach stumm geblieben bin. Ich habe einfach aufgehört zu reden und stattdessen alles an die Tafel geschrieben. Das war so überraschend für sie, dass sie plötzlich aufhörten, zu schreien und rumzurennen. Und wenn ich jetzt mal eine Woche nicht kann, sind sie schon ganz hibbelig. Seit Februar 2008 übt Alexandra Kopfrechnen und Lesen mit meist türkisch-stämmigen Kindern aus der dritten und vierten Klasse. |
Anselm Vogler, 18,Dresden
Ich hab den Geschichtswettbewerb Historix mit ins Leben gerufen. Mittlerweile wird er an allen Dresdner Gymnasien veranstaltet. Am Anfang mussten wir irgendwie Geld auftreiben und haben Briefe verschickt - an Saturn, Media Markt, AMD... auf 20 Briefe gabs nur eine Antwort. Dann kam der Domino-Wettbewerb . Hier wird Geld für ehrenamtliche Projekte vergeben. Man hat zehn Minuten, um seine Sache zu präsentieren. Da war ich vorher sehr angespannt. Doch als ich vorne stand, war die Anspannung weg. Und eine halbe Stunde später die Belohnung: Glückwunsch - ihr seid genommen. Anselm ist Mitbegründer des Geschichtswettbewerbs Historix . |
Freya Nissen, 15,Kiel
Mein erster Einsatzwar in der 7. Klasse. Einer aus meiner Parallelklasseist beim BMX-Fahren ohne Helm auf dem Kopf gelandet. Ich war als erste Schulsanitäterin da. Ich habe mich hilflos gefühlt und wusste auch nicht so richtig, was ich machen sollte. Bewegen durfte ich den Patienten nicht, ansprechbar war er kaum. Ich habe einen Krankenwagen gerufen. Heute habe ich nur noch ein kleines Kribbeln im Bauch, wenn es heißt: "Sanitätsdienst bitte in die Verwaltung!". Freya ist Gruppenleiterin und Vorstandsmitglied der Arbeiter-Samariter-Jugend. Sie leitet den Schulsanitätsdienst und engagiert sich beim Projekt "Schule ohne Rassismus Schule mit Courage". |
Ender Günay, 21, Alsdorf
Oft heißt es: Die Jugend ist gewaltbereit, faul, interessiert sich für nichts. Mit der von mir organisierten Veranstaltung "Gegen Gewalt! Gegen Drogen! Gegen Rassismus!" möchte ich ein dickes Ausrufezeichen dagegen setzen. Erfolg hatte ich schon mit der Soccernight Meets Streetstyle in Eilsdorf . In dem Ort ist Gewalt an der Tagesordnung und kaum eine Party endet ohne Schlägerei. Damals war nichts von all dem, obwohl die Jugendlichen aus verschiedenen Kulturen kamen. Die Polizei fragte mich verblüfft: Wie hast du das hinbekommen? Zusätzlich engagiert sich Ender für einen türkischen Jugend-, Sport- und Kulturverband und bei den Jungen Liberalen. |
Inci Zabinoglu, 16, Ostbevern
Die Handpuppentheatergruppe hatte ihren ersten Auftritt in einer umfunktionierten Caféteria. Ich war mindestens genauso aufgeregt wie die Kleinen - kein Wunder, bei gut 100 Zuschauern! Als wir danach im Applaus badeten, die Kinder strahlten und die Eltern ganz stolz waren, war das einfach ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Inci schult zudem Jugendliche für Projekte und ist an ihrer Schule stellvertretende Schülersprecherin und Streitschlichterin. |
Judith Labudka, 14, Weil am Rhein
Ich helfe in einem Pflegeheim für behinderte Menschen und gehe sogar manchmal mit einigen zum Fußball. Erst neulich waren wir bei Freiburg gegen Jena. Wir gehen dort mit Rollstuhlfahrern hin, aber auch mit Menschen, die geistig eingeschränkt sind. Alle, die mitkommen, freuen sich immer und erzählen noch Wochen später davon. Am Anfang hab ich noch gemerkt, wie man uns im Stadion komisch angeschaut hat. Jetzt beachte ich das nicht mehr. Schließlich sind wir alle normale Menschen und ich bin beeindruckt, wie souverän manche Behinderte mit ihren Einschränkungen umgehen. Judith engagiert sich in zahlreichen Projekten mit behinderten Menschen und ist PC-Lehrerin für Senioren. |
David Weigend, 20, Berlin
Ich erinnere mich noch an die Zukunftswerkstatt an einer Harsbergener Schule: Schüler, Eltern und Direktor saßen in der riesigen Turnhalle gemeinsam auf einer Sprungmatte und diskutierten über die Umgestaltung des Schulhofs. Mitten im kreativen Chaos aus Papierbögen, kleinen Zetteln und Notizen entstand die Idee, für die Schule eine Mountainbikestrecke zu bauen. Was im ersten Moment völlig utopisch erschien, ist mittlerweile Realität. Ich finde es einfach klasse, was man nur durch das Herstellen eines gemeinschaftlichen Gesprächs- und Arbeitsklimas alles erreichen kann! David betreut ein Schülervertretungs-Berater-Projekt mit über 60 aktiven Schülern. Er ist Mitinitiator der Mobilen Zukunftswerkstatt . |
Luisa Bölck, 19, Cambs
Plötzlich war Petzi weg. Damals war ich als Gruppenleiterin mit einer evangelischen Kindergruppe in Eickhoff unterwegs. Wir steckten am Ende einer langen Fahrradtour, als die 9-jährige Miriam bemerkte: Sie hatten ihren Teddy Petzi verloren. Ohne den ging natürlich gar nichts mehr. Sie weinte und bewegte sich nicht von der Stelle. Zum Glück konnte Petzi recht schnell gefunden werden und erreichte Miriam wohlbehalten. Luisa ist seit 2004 bei der evangelischen Jugend Gruppenleiterin und -ausbilderin. Außerdem ist sie Kirchenjugendkonventsvorstand und Kirchenkreiskonventsmitglied und wirkt bei dem Projekt TEO (Tage ethischer Orientierung) mit. |
Franz Steinbeiß, 20, Friedburg
Was macht man, wenn 2.500 Euro für einen Schülerkongress nicht ausreichen? Man sucht nach mehr! Man fragt den Schuldezernenten, das Land Hessen, die Landesschülervertretung und die Sparkasse von nebenan. Und so verdreifacht sich auch mal der Betrag, den man ursprünglich zur Verfügung hatte. Das Geld habe ich für den Wetterauer Schülerkongress gebraucht, den ich zusammen mit einem Freund ins Leben gerufen habe. Es wurden Kurse angeboten und natürlich haben abends auch Bands gespielt. |
Ich habe das Gefühl, dass sich einige Personen mit dieser Aktion einfach nur selbstdarstellen. Das finde ich schade, denn es gibt viel engagiertere Jugendliche als z.B. Manó Schütt!
Ich finde es super zu sagen was man gemacht hat oder noch tut. Ich engagiere mich in meiner Schule auch und es ist doch ein super Gefühl sich auf die Schulter zu klopfen und zu sagen "Das hast du gut Gemacht!!" oder?
Nach langem hin und her. Missverständnissen und Zeitaufbringungen ist mein Artikel nicht erschienen.
Gruß Ines
An alle Leserinnen und Leser da draußen.
Der Link in meinem Artikel stimmt NICHT!!!
Ich bin nicht im VCP- Würtemberg aktiv sondern im VCP Land Baden.
Hier der richtige Link: www.vcp-baden.de
Wenn schon denn schon ;);
Gruß
Neals
Ist echt schade, dass man so viel erzählen kann und am Ende nicht wirklich Aufschluss über die ganzen Sachen gegeben wird. Aber es würde sich sicherlich auch keiner ein 100 Seiten Heft durchlesen, also muss man damit zufrieden sein.
Humor
Mein link stimmt auch nicht. Hab diese Schule, die da verlinkt ist noch nie gesehen.
Richtiger Link: http://www.hro-kwh.de
Der funktionierende Link heißt: http://buetzow.jugend.inmv.de/
Schade, dass aus beinahe zwei Stunden Telefoninterview ein Öko-Klischee-Artikel geworden ist. Dazu eine kleine Richtigstellung: Um die Kröten kümmern sich Anwohner. Aber man nimmts ja mit Humor ...