Er ist einer der wichtigsten Journalisten Deutschlands, bekannt vor allem für seine Enthüllungsreportagen. In den 70er-Jahren deckte Günter Wallraff zum Beispiel die Methoden der Bild-Zeitung auf und arbeitete bei McDonalds, verkleidet als türkischer Gastarbeiter.
Auch heute ist der inzwischen 70-Jährige immer noch aktiv: in den letzten Jahren recherchierte er undercover in einem Callcenter, in Obdachlosenunterkünften und beim Postzustelldienst GLS. Hier seht ihr eine Reportage, mit der Günter Wallraff 2009 die schlechten Arbeitsbedingungen bei einem Lidl-Zulieferbetrieb aufdeckte:
Hans Günter Wallraff wurde am 1. Oktober 1942 in Burscheid bei Köln geboren und absolvierte nach der Schule eine Buchhändlerlehre. 1963 wurde er von der Bundeswehr einberufen, die er jedoch frühzeitig verlassen konnte, weil er sich weigerte, eine Waffe in die Hand zu nehmen.
Seine ersten Recherchen machte er als Arbeiter in großen deutschen Industriebetrieben. Wallraff begann, dafür in verschiedene Identitäten zu schlüpfen. Als „Hans Esser“ ging er 1977 zur Bild-Zeitung, wovon sein Buch „Der Aufmacher“ handelt, seine Erfahrungen als türkischer Gastarbeiter „Ali“ schilderte er 1985 in seinem Bestseller „Ganz unten“. Wallraff engagierte sich auch mit politischem Protest, zum Beispiel 1974 in Griechenland, wo er mehrere Monate im Gefängnis saß. Für die Reportage „Unter Null“ lebte Wallraff Anfang 2009 als Obdachloser auf der Straße, im gleichen Jahr erschien sein Kinofilm „Schwarz auf Weiß“, für den er sich als Somalier „Kwami Ogonno“ ausgab und dem Rassismus im deutschen Alltag nachging.
Wir trafen Günter Wallraff am 17. Januar in Köln zum Interview – und dafür benötigten wir eure Fragen. Ihr habt sie einfach als Kommentar unter diesen Artikel gepostet.
Die besten zehn Fragen stellten wir im Interview. Die besten vier davon wurden mit dem Buch „Aus der schönen neuen Welt“ prämiert, in dem man Wallraffs jüngste Reportagen nachlesen kann.
Die besten Fragen stellten: Nazim Kocas, Philip Reichert, Inga Erfurt, Shonai Halfbrodt.
Abbildungen: Jürg Buess
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Lieber Herr Wallraff,
Ihre Arbeit zeichnet Sie als Pionier und Einzelgänger unter den deutschen Journalisten aus. Folgende Fragen habe ich an Sie:
1. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Missstände in der Gesellschaft aufzudecken und zu dokumentieren? Gab es dazu einen bestimmten Anlass?
2. Wurden Ihnen bei Ihrer Arbeit Steine in den Weg gelegt oder wurden Sie gar bedroht?
3. Glauben Sie daran, dass die Gesellschaft/Industrie/Unternehmen/Politik sich ändern kann?
4. Würden Sie sagen, dass die Entwicklungen in der Gesellschaft insgesamt eher positiv oder negativ sind?
5. Besonders beeindruckt hat mich Ihr Film zu Ausländerfeindlichkeit, in dem Sie als Afrikaner auftreten. Haben die Erlebnisse, die Sie in diesem Film dokumentiert haben, etwas in Ihnen verändert?
6. Welchen guten Rat haben Sie für jeden Bürger in Deutschland?
7. Lohnt es sich nach Ihrer Meinung, sich für eine bessere Gesellschaft einzusetzen?
8. Glauben Sie, dass andere Länder weniger Probleme haben als Deutschland?
ich finde Ihre Arbeiten gut und wünschte mir mehr solche Menschen wie Sie - doch haben Sie, wie man so hört, auch ziemlich gute Feinde, die mit allen Mitteln versuchen Ihnen "in die Suppe zu spucken". Wie gehen Sie damit um ?
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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Lieber Herr Wallraff,
Ihre Arbeit zeichnet Sie als Pionier und Einzelgänger unter den deutschen Journalisten aus. Folgende Fragen habe ich an Sie:
1. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Missstände in der Gesellschaft aufzudecken und zu dokumentieren? Gab es dazu einen bestimmten Anlass?
2. Wurden Ihnen bei Ihrer Arbeit Steine in den Weg gelegt oder wurden Sie gar bedroht?
3. Glauben Sie daran, dass die Gesellschaft/Industrie/Unternehmen/Politik sich ändern kann?
4. Würden Sie sagen, dass die Entwicklungen in der Gesellschaft insgesamt eher positiv oder negativ sind?
5. Besonders beeindruckt hat mich Ihr Film zu Ausländerfeindlichkeit, in dem Sie als Afrikaner auftreten. Haben die Erlebnisse, die Sie in diesem Film dokumentiert haben, etwas in Ihnen verändert?
6. Welchen guten Rat haben Sie für jeden Bürger in Deutschland?
7. Lohnt es sich nach Ihrer Meinung, sich für eine bessere Gesellschaft einzusetzen?
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ich finde Ihre Arbeiten gut und wünschte mir mehr solche Menschen wie Sie - doch haben Sie, wie man so hört, auch ziemlich gute Feinde, die mit allen Mitteln versuchen Ihnen "in die Suppe zu spucken". Wie gehen Sie damit um ?
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