uns verbindet eine Hassliebe. Muss ich lernen, verleitest du mich dazu amüsantere Dinge zu tun, für die ich schon lange keine Zeit mehr hatte. Stehe ich dann unvorbereitet kurz vor der Klausur oder Abgabe kann ich dich nur noch verfluchen.
„Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!“ lautet ein altdeutsches Sprichwort. Doch durch dich wiedersetze ich mich diesem Sprichwort immerwährend. Anstatt meine Skripte durchzugehen, Übungsaufgaben zu erledigen und meine Hausarbeiten rechtzeitig zu schreiben, setzt du mir alternative Tätigkeiten in den Kopf. Da sind facebook, die komplette WG reinigen und zum zehnten Mal alle Friends-Folgen schauen einfach interessanter.
Du nimmst mir meine Selbstkontrolle. Um sie zurückzuerhalten, habe ich einige technische Gadgets aufgespürt. Für meinen Laptop habe ich eine Uhr heruntergeladen, die fünfzehn Minuten vorgeht. Sie soll mir helfen, nicht in Zeitnot zu geraten. Die kleine Productivity Owl schließt meine Webseiten, wenn ich zu lange den Curser nicht bewege. Mit der Smartphone-App „Forest“ wächst mein Wald, wenn ich nicht am Handy bin. Sie sollen mir helfen, nicht zu lange unnütz im Internet zu surfen. Außerdem kann ich mein Laptop-Bildschirm in eine Schreibmaschine verwandeln, um mich nicht mit den Fotos des letzten Sommerurlaubs ablenken zu lassen. Es soll mir helfen, konzentriert zu schreiben. Und mit meinem Activity-Armband kann ich mir Zeitslots festlegen. Ich lerne eine bestimmte Zeit, dann mach ich eine bestimmte Zeit lang Pause. Es soll mir helfen, dir nicht zu verfallen und in meiner freien Zeit, trotz Klausurenphase und Abgabetermine, noch an mich zu denken.
In meinen kleinen Pausen zwischen den Lernzeiten genieße ich dich dann, meine Liebe. Ich habe dich also nicht komplett abgeschrieben und total vergessen. Die Technik ermöglichte es mir, meine Selbstkontrolle wiederzuerlangen. Doch der Wille zählt am meisten, die Technik vereinfacht nur die Selbstkontrolle. Schwäche ist menschlich und manchmal bin ich einfach zu schwach. An solchen Tagen siegt unsere Hassliebe und ich tue den ganzen Tag nur das, zu dem du mich verleitest.
Ich nehme an, so eine Ansprache wundert dich, und ich muss zugeben, zu der Einsicht dahinter kam ich auch nicht leicht. Früher habe ich gedacht, dass du das Schlimmste bist, was mir je passieren könnte. Aber jetzt habe ich eine andere Meinung: Dank dir, meine Sackgasse, habe ich vieles über
Unsere Überwachungstechnik hat die Science-Fiction längst überholt. Google und Co. bestimmen unsere Meinungen... oder etwa doch nicht? SPIESSERin Helen schreibt an das Dystopiejahr 1984...
Liebe Wahlbenachrichtigung,
vor ein paar Wochen habe ich dich aus dem Briefkasten gefischt. Du bist meine Berechtigung zur Wahl, meine Berechtigung zur Mitbestimmung in Deutschland. Seitdem hängst du an meiner Pinnwand, wirst von Notizzetteln und Einkaufslisten umrahmt und wartest
Das erste Mal zur bei einer Wahl die Stimme abgeben. Für manche von euch ist es dieses Jahr soweit, bei der Bundestagswahl. SPIESSERIN-Astrid hat einen Brief an alle neuen Erstwähler verfasst.
Fast alle von uns plagt es im Alltag regelmäßig, das Fernweh. Bei SPIESSER-Redakteur Tom scheint das nicht so zu sein. In einem Brief versucht er seinen entfernten Bekannten endlich dazu zu bewegen ihm mal einen Besuch abzustatten.
Sie sind klein, sie sind fies und man wird sie kaum los. Die Rede ist von den Plagegeistern der Pubertät: den Pickeln. SPIESSERin Jenni kann sie echt nicht mehr sehen und lässt ihrem Frust in ihrem Brief freien Lauf.
Wenn Freunde sich nicht mehr mögen, ist das meistens traurig. Mona verabschiedet sich in ihrem Brief jedoch von einem sehr schlechten Freund – von dem Like-Button.
Am 21. Januar ist jährlich der internationale Tag der Jogginghose. Und ja, dieses Kleidungsstück hat es sowas von verdient einen eigenen Tag im Kalender zu haben. Findet zumindest SPIESSERin Franzi. Eine Liebeserklärung an das bequemste tragbare Stück Stoff.
Ein bestandenes Mathe-Abi oder Frieden auf der Welt – oft wünschen wir uns Hilfe von oben. Paul hofft auf die Weisheit Odins und hat einen Hilferuf geschrieben.
Was andere ausmisten, findet bei SPIESSER–Autorin Lara einen Platz. Sie findet: Secondhandmode ist ein Wundermittel gegen Uniformität, Sweatshops und das Pleitesein.
Ihr kennt das: Was andere haben, wollen wir auch, was wir selbst haben, erscheint uns nicht gut genug. Neid! Lea will sich jetzt erstmal von ihm verabschieden.
SPIESSER-Praktikantin Franziska hat mit ihrem WG-Leben Klartext gesprochen und dabei positive und negative Seiten entdeckt – und letztendlich ihre Liebe gestanden!