du bist ein ganz besonderer Tag. Schon im November überlege ich mir, was ich mit dir anfangen soll. Denn schließlich sollst du letzter Tag im Jahr auch ordentlich gefeiert werden. Am liebsten würde ich es machen wie die Chinesen, die dich drei Tage lang feiern.
Dieses Jahr lasse ich deine Party bei mir zuhause steigen. Du strengst ganz schön an und machst mir ziemlich viel Arbeit! Gästeliste schreiben, Getränke kaufen, Raketen besorgen. Kannst du mir mal verraten, wie ich bei all der Hektik über neue Vorsätze nachdenken soll? Denn spätestens an deinem Tag werde ich danach gefragt. Und ich frage mich, warum es die überhaupt gibt. Was willst du nur damit bezwecken? Es hält sich sowieso niemand daran.
Das Feuerwerk gehört zu Silvester
einfach mit dazu.
(Foto: sheyna82 / pixelio.de)
Warum musst du eigentlich immer im Winter sein? Stell dir einmal vor, wir würden dich im Sommer bei einer Grillparty feiern. Dann wäre es nicht so kalt und außerdem wüsste ich dann schon was es zu Essen gibt: Grillwürstchen und leckere Steaks. Vielleicht würde das Grillen die Jungs auch vom lauten Böllern ablenken. Wieso machen die das eigentlich?
Jedes Jahr schauen wir unser geliebtes „Dinner For One“, in dem der betrunkene James die adrette Miss Sophie bei ihrer 90. Geburtstagsfeier bedient. Das Skurrile daran ist, dass bei dieser Feier nur verstorbene Gäste „anwesend“ sind.
Und wer hat sich eigentlich dieses blöde Bleigießen ausgedacht? Während bei meinen Freundinnen regelrechte Traummänner, Kleeblätter, oder kleine Pferdchen entstehen, ergattere ich lediglich ein verkrüppeltes Klümpchen Irgendwas. Na danke! Was soll ich aus diesem Haufen denn bitte raus lesen? Ist meine Zukunft etwa gefährdet?
Um genau Null Uhr geht es dann eigentlich erst richtig los, da schießen dann die ersten Raketen in die Luft und nach dem Start höre ich nur noch ein allgemeines „Oooh“.
Irgendwie überstehen wir alle deinen Abend. Obwohl am 1. Januar alle nicht mehr so recht wissen, was am letzten Tag des Jahres alles passiert ist, haben wir doch das Gefühl, dass es schön gewesen sein muss. Aber vielleicht kannst du ja in Zukunft mal dafür sorgen, dass wir nicht immer so viel trinken, dann könnte ich mich noch an dich erinnern.
Ja, jetzt weiß ich endlich einen Vorsatz, liebes Silvester. Ich trinke auf Partys nicht mehr so viel. (Hoffentlich...)
Prosit Neujahr! (Auf Anstoßen habe ich eigentlich gerade gar keine Lust.)
Deine Anna
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Sie sind klein, sie sind fies und man wird sie kaum los. Die Rede ist von den Plagegeistern der Pubertät: den Pickeln. SPIESSERin Jenni kann sie echt nicht mehr sehen und lässt ihrem Frust in ihrem Brief freien Lauf.
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SPIESSER-Praktikantin Franziska hat mit ihrem WG-Leben Klartext gesprochen und dabei positive und negative Seiten entdeckt – und letztendlich ihre Liebe gestanden!
SChön geschrieben.
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Genau so ist es! Guter Brief. Habe aber dieses Jahr kein einziges Mal Dinner for One geschaut...