In ein paar Tagen bricht Nora zum Sprachkurs nach China auf. Was gilt es zu beachten? Bier trinken und keine Hunde essen, meinen ihre Freunde.
Sieht ziemlich deutsch aus – kein Wunder: Die Kirche von Qingdao stammt aus der deutschen Kolonialzeit. Foto: Bridget Coila / http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/deed.de
2. März Was ist für einige Wochen entbehrlich? Was nicht? Was vielleicht? In diese drei Kategorien sortiere ich gerade die materielle Dinge meines Lebens. Unter anderem auch Bücher, die UNBEDINGT mit auf Reisen gehen sollen. In wenigen Tagen fliege ich nach China und möchte auf alles vorbereitet sein und nichts Wichtiges vergessen.
Neun Wochen werde ich in Qingdao einen Sprachkurs besuchen und in einer chinesischen Gastfamilie leben. Bis dahin werden mir diese drei Stapel helfen, den Überblick nicht zu verlieren.
Qingdao liegt am Gelben Meer, ungefähr eine Flugstunde von Peking entfernt. Knapp 2,6 Millionen Menschen leben dort allein in der Innenstadt – irgendwie schwer vorstellbar, dass ich bald auch dort wohnen werde. Momentan versuche ich den Gedanken noch weit weg zu schieben. Dass das nicht leicht ist, kann man sich vorstellen: Der Koffer steht abflugbereit; einige Freunde sind schon verabschiedet, wichtige Dinge organisiert.
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Qingdao ist vor allem für sein Bier bekannt und weil das auch viele Deutsche wissen, steht ein Kommentar dazu auf der Hitliste der besten „Sprüche“ ganz weit oben. Dicht gefolgt von: „Iss, bloß keinen Hund.“ oder „China, wie jetzt, echt?“ oder „Pass bloß auf dich auf.“ Außerdem ist Qingdao eine ehemalige deutsche Kolonie – das konnte ich schon an einigen Bildern im Internet sehen.
Doch zurück zu meiner Bücherauswahl, so ganz ohne geht es eben nicht, aber alle meine 300 Stück kann ich ja schlecht mitnehmen. Trotzdem will ich während des Fluges auch etwas Unterhaltung haben. Denn der ist immerhin knapp 20 Stunden lang – mit Zwischenstopps in Frankfurt und Peking.
Gebrauchsanweisung gelesen
Das muss mit! Foto: Nora Jakob
Genug Zeit also, um mindestens eins komplett durchzulesen. Überhaupt habe ich in den letzten Tagen und Wochen viel gelesen, um mich auf die Reise einzustimmen. So zum Beispiel die „Gebrauchsanweisung für China“ oder „Allein unter 1,3 Milliarden. Eine Reise von Shanghai bis Katmandu“.
Lieber ahnungslos den Weg zeigen als das Gesicht verlieren
Jetzt weiß ich, dass ich die Stäbchen weder gekreuzt (Zeichen für Streit) auf die Reisschale legen noch senkrecht in den Reis stecken darf, denn dass erinnert an Räucherstäbchen in Totengaben. Und, dass ich wohl lieber mehr als einmal nach dem Weg fragen werde, weil es sein könnte, dass mich schon der zweite Befragte in eine ganz andere Richtung schicken wird als der erste. In China will man sein Gesicht nicht verlieren, in dem man eingesteht, dass man eine Antwort nicht weiß, stattdessen zeigt man einfach in eine Richtung.
Foto: Nora Jakob
Mit dem Verstehen wird es in den nächsten Wochen vielleicht ein Problem geben: Zwar lerne ich schon eine Weile Chinesisch, aber ich kann fast keine Schriftzeichen lesen, denn in der gesprochenen Sprache oder beim Lesen der Lehrbücher bin ich auch ganz gut ohne zurecht gekommen. Es gibt nämlich die so genannte Pinyin-Schrift, die chinesische Schriftzeichen „übersetzt“ und die richtige Tonhöhen markiert.
Nur Straßenschilder, Stadtpläne, oder Speisekarten wird es ausschließlich mit Zeichen geben. Das heißt: Ich muss ganz schnell die gängigsten Schriftzeichen lernen oder auf einem Zettel in der Hosentasche mit mir herumtragen. Ich hoffe, dass mich meine Gastschwester, die zum Glück Englisch spricht, bei meinen ersten Gehversuchen in China unterstützt.
Ach, übrigens: Ins Reisegepäck haben es letztlich die Bücher „Licht“, „Kleine Lichter“ und ein Sprachführer „Chinesisch“ geschafft. Ich freu mich drauf – im Flugzeug!
In Kürze lest ihr hier mehr von Noras Erlebnissen in China!
Nein, es gibt wikrlich keine direkte Antwort, warum so und nicht anders. Die Ursprünge liegen wohl weit weit zurück, in der Harmonie der Worte. Diese sollte eigentlich wirklich eingehalten werden. Ihr habt recht, genau wie wir lernen auch die Chinesen schon sehr früh, was die richtige und was die falsche Reihenfolge ist. Nichtsdestotrotz ist diese manchmal schwer nachzuvollziehen.
@SapandSaucy: Ich hatte zwei Crash-Kurse in der Uni und dachte, dass ich mit diesem und meinem (fast) wöchentlichen dt.-chin. Sprachtandem gut vorbereitet sei. Trotzdem hatte ich in den ersten Tagen wirklich Probleme mit der Sprache. Mittlerweile geht es und ich versteh fast alles und erkenne immer mehr Zeichen. Das ist das eigentliche Probleme, weil ich das in Deutschland nie gelernt habe. Gerne beantworte ich auch deine weiteren Fragen.
Eben! Aber in der Grundschule, wenn man das schreiben lernt, bekommen es alle einheitlich beigebracht, weil es so gemacht werden soll. Und das ist beim Chinesischen das gleiche. Das ist, als seist in der Grundschule. Und da muss es eben so gemacht werden.
Außerdem zeichnet man Buchstaben doch nicht.. ;-)
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Mehr rrrrrrrrrrrr bitte (obwohl das eigentlich nicht fremd ist, weil man bei uns zu Hause auch Larrrrrrrrrrrrrissa sagt).
Nein, es gibt wikrlich keine direkte Antwort, warum so und nicht anders. Die Ursprünge liegen wohl weit weit zurück, in der Harmonie der Worte. Diese sollte eigentlich wirklich eingehalten werden. Ihr habt recht, genau wie wir lernen auch die Chinesen schon sehr früh, was die richtige und was die falsche Reihenfolge ist. Nichtsdestotrotz ist diese manchmal schwer nachzuvollziehen.
@SapandSaucy: Ich hatte zwei Crash-Kurse in der Uni und dachte, dass ich mit diesem und meinem (fast) wöchentlichen dt.-chin. Sprachtandem gut vorbereitet sei. Trotzdem hatte ich in den ersten Tagen wirklich Probleme mit der Sprache. Mittlerweile geht es und ich versteh fast alles und erkenne immer mehr Zeichen. Das ist das eigentliche Probleme, weil ich das in Deutschland nie gelernt habe. Gerne beantworte ich auch deine weiteren Fragen.
Lääärissa
Hehe, na dann hat dein Biolehrer wohl Recht gehabt!^^
Na gut :)
Ha! Mein Biolehrer hat damals gesagt: Für eine schöne Schrift muss man jeden Buchstaben MALEN! ;)
Eben! Aber in der Grundschule, wenn man das schreiben lernt, bekommen es alle einheitlich beigebracht, weil es so gemacht werden soll. Und das ist beim Chinesischen das gleiche. Das ist, als seist in der Grundschule. Und da muss es eben so gemacht werden.
Außerdem zeichnet man Buchstaben doch nicht.. ;-)
Hmmm. Aber wir malen die Buchstaben ja auch nicht alle gleich. Manche fangen beim L ja auch unten an und andere oben. Zum Beispiel.