SPIESSER-Autor Marlon sitzt in Quarantäne. Abends nicht mehr auszugehen und kaum Freunde zu treffen, ist für ihn nicht so dramatisch. Nur auf eines will er auf keinen Fall verzichten: Dates mit anderen Jungs. Aber Onlinedating ohne die Aussicht darauf, sich bald auch real treffen zu können – kann das gehen?
02. June 2020 - 13:28 SPIESSER-Autor MarlonJungjohann.
„Gerade siehst du ein bisschen aus wie Timothée Chalamet in 'Call Me by Your Name'.“ Ich muss lachen und wahrscheinlich werde ich dabei rot. Ausgerechnet mit dem Darsteller des zarten, schwarzhaarigen Elio vergleicht mich Kay. Wie kann er wissen, dass der Schauspieler einer der heißesten Typen ist, die ich nennen könnte? „Danke“ - bringe ich unbeholfen hervor.
Mit Kay, der mehr als einhundert Kilometer von mir entfernt Komplimente in seine Handykamera spricht, habe ich an diesem Abend mein erstes Onlinedate. Auf Tinder hat er mir sofort gefallen – mit seinem Second-Hand-Style, den wilden, schulterlangen Haaren und seinem scharfen Gesichtsausdruck musste ich ihn einfach matchen. Nach langem Chat fragte ich ihn schließlich spontan nach einem Date via Video-Call.
Tinder mit Tiefgang
Die Kontaktbeschränkungen machen es den Singles in Deutschland nicht gerade leicht. Für sie ist Partnersuche jetzt wichtig, das zeigt eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage der Dating-Plattform Parship. Denn ein Drittel der Alleinstehenden hat Angst vor Einsamkeit – ganz besonders die Singles bis 29 Jahre. Die Parship-Mitglieder loggen sich immer häufiger ein und die Registrierungen neuer Accounts nehmen zu. Etwas Ähnliches zeigt sich bei anderen Dating-Apps. OkCupid teilte im April mit, die Anzahl der Matches sei um zehn Prozent weltweit gestiegen. Und bei Tinder schicken sich die User aktuell um 20 Prozent mehr Textnachrichten.
Die frischen Kontakte, die gerade entstehen, erfahren eine neue Dimension, erklärt mir Parship-Berater und Chefredakteur des Online-Magazins „beziehungsweise“ Eric Hegmann im Interview. „Die Gespräche werden tiefgründiger. Wenn Menschen momentan auf Partnersuche sind, wissen sie, dass sie sich nicht wie unter normalen Umständen treffen können. Die Grundlage ist eine andere und sie sprechen von Anfang an über Sorgen, Ängste und Hoffnungen.“
Anfassen? Fehlanzeige
Sorgen und Ängste spüren Kay und ich an diesem Abend nicht. Zwar fühle ich mich schlecht, wenn mir keine schlagfertigen Antworten einfallen und ich den Gesprächsfaden verliere. Aber Kay beruhigt mich: „Ich mag es, wenn man gemeinsam schweigen kann.“ Er ist beeindruckend charmant und treibt das Gespräch an, erzählt von seinem Studium und einem Foto-Projekt, zeigt mir Bilder von Jungs in schöner Kleidung. Das beeindruckt mich. Bei einem „richtigen“ Date wäre ich Kay jetzt gerne näher gekommen.
Um dieses Gefühl weiß Eric Hegmann. „Was bei einem Video-Date fehlt, ist der körperliche Kontakt: Anfassen ist eine Form körperlicher Kommunikation. Man braucht, denke ich, schon irgendwann einen echten Kontakt.“ In der Quarantäne müssten Video-Telefonate ein Ersatz sein. „Aber es geht immer darum, sich danach auch im wirklichen Leben kennenzulernen.“
Die COVID-Lover
Johanna Degen forscht an der Europa-Universität Flensburg zu digitaler Selbstdarstellung und Partnersuche. Sie beobachtet bereits seit Jahren tausende Tinder-Profile. In den vergangenen Monaten las die Psychologin die Effekte der Isolation auf Menschen an deren Tinder-Profilen ab. Sie bemerkt, dass die User ihre Strategien überdenken und Wünsche für eine Partnerschaft hinterfragen. „Es gibt eine Romantisierung der Beziehung.“ Als Therapeutin wisse sie: Paare haben es jetzt auch schwer. „Es gibt aber auch Menschen, die ich die COVID-Lover nenne. Die suchen sich eine Person, mit der sie die Isolation zusammen durchstehen können und dann ein sexuelles Verhältnis haben. Manche ziehen auch dafür zusammen.“
Die Frage, ob Kay und ich zusammenziehen, spielt bei unserem ersten Date gar keine Rolle. Funkt es überhaupt zwischen uns? Das kann ich unmöglich wissen. Kay müsste mir gegenüber sitzen, ich seine Gesichtszüge mustern und ihn in einer gemeinsamen Umgebung wahrnehmen. Nur dann könnten Gefühle entstehen. Aber für diesen Moment bin ich zufrieden wie es ist und er wählt die richtigen Worte.
Johanna Degen weiß: Video-Dates haben zugenommen und können bis zu einem gewissen Grad auch echte Nähe herstellen. „Aber auch zugenommen in dem Zusammenhang hat eine gewisse Erschöpfung. Das liegt daran, dass das Gehirn permanent mit der Anwesenheit des Gegenüber konfrontiert ist und gleichzeitig wahrnimmt, dass die Person körperlich nicht da ist. Psychisch ist das eine Belastung.“
Genau das merke ich bei meinem Date selbst. Es fehlen wirklich die Haut, der Geruch, die ganze Intimität, die das erste Treffen ausmacht. Aber Komplimente und ein Kerl, der mir echtes Interesse entgegenbringt, sind am Ende eben doch, was ich bei einem Date suche – ob in der realen Welt oder virtuell. Stundenlang reden wir, bis wir auflegen. Ja, Swipen und Matchen funktionieren auch in Quarantäne. Und am Ende freuen wir uns: Unsere Verabredung für das nächste Video-Telefonat steht schon.
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