Herzscheiße

Blog: Zweisamkeit statt Einsamkeit

Franka verbringt die Semesterferien bei ihrem Freund in Berlin. Die beiden führen normalerweise eine Fernbeziehung und sehen sich alle 12 Tage. Jetzt haben die zwei Dickköpfe genau 28 Tage in einer Wohnung mit dem Ziel: Nicht streiten, nicht auf die Nerven gehen, bloß nicht trennen.

06. March 2013 - 10:38
SPIESSER-Redakteurin Chaosnudel.
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Chaosnudel Offline
Beigetreten: 12.04.2011

Endlich ist Wochenende, endlich haben wir wieder Zeit für uns und die genießen wir in vollen Zügen. Schließlich haben wir nur noch etwas mehr als eine Woche zu zweit.

„Warum hast du das T-Shirt an?“, frage ich meinen Freund, als ich sehe, was sich unter seiner Jacke verbirgt. „Weil es im Schrank ganz oben lag.“ ist die pragmatische Antwort. Das T-Shirt habe ich vor einiger Zeit beim Aufräumen auf den Stapel „Anziehen, wenn ich nicht da bin" gelegt. Und jetzt kramt er es doch tatsächlich zu einem Konzert hervor. Was mich eigentlich ärgern würde, weil ich wirklich nicht verstehe, was der sonst so überzeugte Band-Shirt-Träger an einem T-Shirt mit einem Fahrrad drauf so bezaubernd findet, bringt mich heute nur zum Lachen. Ich habe gute Laune. Das Wochenende liegt noch vor uns, der Abend wird bestimmt großartig und auf der Rückfahrt von Potsdam nach Berlin können wir noch eine Stunde lang in der S-Bahn quatschen, bevor wir beide erschöpft ins Bett fallen.


Zweisamkeit für unterwegs: David und Franka
genießen die einstündige Fahrt mit der S-Bahn.

Ich habe bei David von Anfang an das Gefühl gehabt, ihn gut zu kennen. Er war mir nie fremd, ich konnte ihn immer gut einschätzen und das Vertrauen war von Anfang an da. Doch jetzt, nach mehreren Wochen in einer Wohnung, glaube ich ihn wirklich zu kennen. Zwar haben wir auch schon vorher mehrere Tage am Stück zusammen in seiner Wohnung verbracht, aber dieses Probe-Zusammenwohnen ist etwas völlig anderes. Dieser Alltag, der nicht langweilig und öde ist, tut uns unheimlich gut. Wir haben ein kleines bisschen Routine erkämpft, die wir bald leider wieder verlieren werden. Aber für den Moment ist alles perfekt.

Er holt mich von der Arbeit ab und wir gehen zusammen einkaufen. Hin und wieder belohne ich ihn mit einem Nachtisch. Dafür geht er, wenn ich es nicht schaffe, meine Wäsche waschen. Wenn wir Zeit haben, bringt er mir Gitarre spielen bei. Das funktioniert nicht immer so wie er und ich es uns vorstellen. Seine Eltern haben sich auch schon inzwischen daran gewöhnt, dass ich mich jeden Sonntag Abend bei ihnen durchfüttern lasse. Wenn David abends arbeiten muss, begleite ich ihn ab und zu, damit wir zusammen sein können.

Was mir jetzt allmählich Sorgen macht: Schaffen wir es nach der langen Zeit als echtes, richtiges Paar mit einer eigenen Wohnung auch wieder mit einer Fernbeziehung?

Wie schlimm der Abschied wirklich wird und ob Franka all ihre Sachen überhaupt noch in einen Koffer kriegt, erzählt sie im nächsten Blog. Freut euch auch schon mal auf ein paar Zeilen von David!

Autor: Franka Pohl
Fotos: Mariesol Fumy, www.jugendfotos.de 
            Hanna Urschler, www.jugendfotos.de

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Kommentare

Ein Kommentar
  • Das hört sich sehr schön an. Ihr schafft das ganz bestimmt!Ich wünsche euch jedenfalls alles Liebe.

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