Die Mitglieder der Band Milonaut proben zu Hause. Als ich bei Linus in der WG ankomme, werde ich von ihm und Moritz freudig begrüßt. Im großen Flur voller fancy Sonnenbrillen können Kameramann Markus und ich unsere Sachen abstellen. „Ich wohne schon seit mehreren Jahren in dieser Wohnung“, erklärt mir Linus, als er mich durch diesen Altbau-Traum mit hohen Fenstern führt. Die Küche der WG kenne ich schon aus den Youtube-Musikvideos der Band - groß und gemütlich – das beschreibt die ganze Wohnung am passendsten.
Hier entstehen die Songs der Band Milonaut
Linus‘ Zimmer hingegen ist eher kleiner, aber man sieht auf den ersten Blick, dass hier Musik entsteht. Fast die Hälfte des Raumes wird von einem Flügel ausgefüllt. Auf dem Schreibtisch finden sich allerhand Geräte, mit denen man Sounds erzeugen und mixen kann. Während Moritz und Linus alles für die Bandprobe im kleinen Rahmen vorbereiten, mache ich es mir in einem Sessel gemütlich. Markus baut sein Kamera-Setup auf und schon kann es losgehen. Die beiden Musiker proben einen neuen Song, den wir, wenn wir Glück haben, auch am 15. Dezember zur COLABO Release Party im Steinhaus Bautzen zu hören bekommen.
Worauf es ankommt
Moritz am Flügel
In einer Pause haben die beiden Zeit, mir ein paar Fragen zu beantworten. „In den nächsten Tagen werden wir die Setlist erstellen, also überlegen, welche Songs wir beim großen Finale spielen“, verrät mir Linus. „Man kann sich am 15. Dezember in Bautzen auf viel Energie auf der Bühne freuen. Es wird sphärisch und man kann auf jeden Fall dancen.“, ergänzt Moritz. Auf meine Frage, was jetzt noch an Produktionsaufwand für das Musikvideo ansteht, erzählt Linus: „Moritz war nochmal im Studio, um den Gesang aufzunehmen, jetzt müssen wir den Song nur final abmischen. Dann ist unser Part der COLABO fast erledigt. Robert hat mit der Erstellung des Musikvideos wahrscheinlich gerade viel mehr zu tun.“
Ich frage die beiden, was einen Song ausmacht, der in ihr Repertoire aufgenommen wird. „In den letzten Jahren ist der Inhalt unserer Texte immer wichtiger geworden. Und dann muss der Song natürlich Spaß machen - zum Performen und für das Publikum“, erklärt mir Moritz und Linus ergänzt: „Ob es ein Milonaut-Song wird, entscheidet sich, wenn er Moritz und mir beim Schreiben gefällt. Im zweiten Schritt proben wir ihn mit der Band. Wenn sich der Song dort gut in unser Arrangement einfügt, darf er bleiben. Andersrum haben wir aber auch schon Songs in der Band entwickelt, zu denen wir dann noch einen Text finden müssen. Und ehrlich gesagt, manche Songs bleiben auch liegen und werden nicht weiterentwickelt.“
Moritz und Linus besprechen den neuen Song
„Unser Song für die COLABO ist während der Corona-Pandemie entstanden. Wir haben ihn im Lockdown geschrieben und weit vorangebracht. Ich habe an diesem Song meine ersten Producing-Versuche gewagt, Beats gebaut usw. Mein damaliger Mitbewohner hat hauptberuflich Songs produziert und mich im Lockdown dazu gecoacht. Der Song hat eine lange Entwicklung von zweieinhalb Jahren hinter sich und hat mit der COLABO seine endgültige Form gefunden.“, erzählt Linus und Moritz berichtet: „Wir sind an diesem Song so dran geblieben, weil Linus‘ Mitbewohner:innen direkt einen Ohrwurm von der Hookline, also dem Chorus, hatten. Es gibt Menschen, die nach dem zweiten Mal hören die Hookline unseres Songs sofort nachsingen…“ „... und dann auch nachgefragt haben, was aus dem Song geworden ist.“, erzählt Linus lächelnd. „Es hat zwar zweieinhalb Jahre gedauert, aber sie werden sich immer noch an den Song erinnern.“
Ich verstehe sofort, was Linus meint. Während des Production Hubs und auch bei dem Interview heute läuft der Song von Milonaut immer wieder in meinem Kopf. Der Besuch bei der Bandprobe hat bei mir die Vorfreude auf den 15. Dezember im Steinhaus Bautzen definitiv entfacht.
Ihr wollt das Finale auch in keinem Fall verpassen, könnt aber nicht in Bautzen dabei sein? Dann freut euch auf den Livestream, weitere Infos dazu gibt's im Dezember auf vita-colabo.de und auf Instagram.
Text & Fotos: Frieda Rahn