Inga und Kai waren gute Freunde. Dann hat er sich in sie verliebt. Und jetzt ist alles anders. Beide schildern ihre ganz eigene Sicht auf eine einseitige Liebe.
15. January 2013 - 14:29 SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
Kai: Das hier ist mir peinlich. Und zwar weil die Situation bescheuert ist, nicht weil mir das Ganze zu privat ist. Hereinspaziert! Willkommen in meinem Kopf zum großen Gefühlszirkus! Ich bin Teil der Generation Datenkrakenfutter: Was wollt ihr wissen? Ich bin 23, wohnhaft in Dresden, Maschinenbaustudent und ein mittelmäßiger Poetryslammer. Ich mag Bier, Kitesurfen, Dinge in Teigfladen gewikkelt und bin todtraurig verliebt.
Es ist ein seltsames Gefühl zu wissen, dass Inga gerade an ihrem Laptop sitzt und etwas über mich schreibt. Es ist außerdem seltsam, dass mein Magen jedes mal krampft, wenn ich das Wort Inga schreibe. Inga. Aua.
Irgendwann ganz am Anfang hatte ich die Wahl. Flight or Fight: laufen oder kämpfen. Ich wusste, worauf ich mich einließ. Inga machte deutlich, dass sie keine Beziehung wollte, mochte mich aber. Ich genoss ihre Nähe und sie meine. Ich wollte für sie, um sie, zur Not sogar gegen sie kämpfen. Einen Rückzug hätte ich mir damals nie verziehen. Ich wollte für sie Troja belagern, Drachen erwürgen und böse Zauberer vertreiben. Stattdessen ging ich mit der Zeit: schrieb ihr nette Nachrichten, backte ihr einen Schokokuchen und ging nach der Arbeit verbissen joggen.
Als sie mir sagte, dass sie keine Gefühle mehr für mich habe, wäre das ein guter Zeitpunkt gewesen, das Handtuch zu werfen. Aber da war es schon zu spät. Der Gedanke an Inga war inzwischen eine billige Art geworden, Glückshormone in meinem Hirn ausschütten zu lassen. Inga war über die letzten Monate von einer Person zu einem Gefühl mutiert. Inga war das Letzte, woran ich vor dem Einschlafen dachte. Inga war, was mich nicht wieder einschlafen ließ, wenn ich mitten in der Nacht aufwachte. Inga ließ mich direkt morgens wieder zum Smartphone greifen und das Spiel von letzter Nacht wiederholen. Ich fühlte mich Inga.
Dann kam eines Tages die erhoffte Nachricht – allerdings mit dem Satz, vor dem sich Männer am meisten fürchten: „Du Kai, müssen uns mal unterhalten.“ Warum folgt auf so einen Satz nicht einmal „Ich habe mich unsterblich in dich verliebt.“ oder „Das mit dem Schlussmachen habe ich gar nicht so gemeint!“. Aber nein. Zum verabredeten Zeitpunkt erschien beim Videochat ein Gesicht, darin ein kleiner Mund. Und heraus purzelte: „Ich hab jetzt einen Freund.“ Die Lippen drückten sich leicht aufeinander. Ingas Augen schlossen sich in Zeitlupe, dann waren sie wieder da. Ich starrte hinein und konnte mir dann auf dem zweiten Webcambild des Chatprogramms dabei zusehen, wie ich zerfiel.
Jetzt hänge ich an der Zeit von früher, muss die Gegenwart ertragen und betrauere eine Zukunft, die Inga und ich nie haben werden. Ich will sie nicht sehen, weil mein Herz rast, wenn wir in einem Raum sind. Weil ich mich andauernd frage, was ich jetzt noch tun könnte, damit es zwischen uns doch klappt. Ein Szenario, das mir dabei immer wieder vorschwebt, ist die Zombieapokalypse. Ihre Gefühle würden sich bestimmt ändern, wenn ich – auf einer Harley, eine abgesägte Schrotflinte in der Hand – Inga vor ihrem achsotollen Freund rette, der ihr Gehirn fressen will.
Aber irgendwo zwischen all diesem Wahnsinn dämmert es so langsam: Es ist vorbei. Troja steht noch, die Drachen leben und sind glücklich. Joggen hingegen ist nie eine schlechte Idee und manche Kämpfe müssen gekämpft werden, auch wenn man sie nicht gewinnen kann. Und jetzt raus aus meinem Kopf, nehmt Inga mit. Die Show ist vorbei und sie war gut. Vorhang, Applaus.
Text: Inga Schörmann
Kai Rieger
Fotos: Frank Grätz
Ich war/bin seit einem Jahr in einer ähnlichen Situation wie Kai, deswegen kann ich seinen Text sehr gut nachvollziehen. Ja, es ist sehr schmerzhaft, aber ich bin trotzdem froh zu meinen Gefühlen zu stehen, auch wenn sie nicht geteilt werden. Die Frage ist letztlich wie geht man damit um? Dem anderen und sich selbst gegenüber. Man kann Gefühle nicht erzwingen und man kann sich auch nicht aussuchen was man fühlt, aber man kann selbst entscheiden wie man sich verhält.
Endlich mal etwas ehrliches, diese ganzen Liebesschnulzen mit einem ultraschönen Happyend kotzen doch an, da wo es am Ende heißt "Und sie lebten glücklich miteinander bla bla bla" das hier ist etwas ehrliches, herzhaftes und doch schreckliches, was aber passiert und man erkennt endlich mal, dass es nicht immer ein Happyend gibt, es auch mal richtig scheiße laufen kann. Ich hoffe trotzdem sehr für Kai dass er dadurch eine neue Chance sieht und sich auch jemanden sucht und dass Inga mit ihrem Freund glücklich wird - Absolut guter Text.
Eine Beziehung zu beginnen, ist immer kompliziert. Man muss sich auf eine neue Person einstellen und sie kennenlernen. Was aber, wenn der Start der neuen Partnerschaft auf den Beginn der häuslichen Isolation fällt? SPIESSER-Autorin Simone berichtet aus der plötzlichen gemeinsamen Wohnung.
SPIESSER-Autor Marlon sitzt in Quarantäne. Abends nicht mehr auszugehen und kaum Freunde zu treffen, ist für ihn nicht so dramatisch. Nur auf eines will er auf keinen Fall verzichten: Dates mit anderen Jungs. Aber Onlinedating ohne die Aussicht darauf, sich bald auch real treffen zu können
Polyamorie bedeutet, mehrere Menschen zur gleichen Zeit zu lieben und mit Einverständnis aller zur selben Zeit mehrere Partnerschaften zu führen. Was zunächst wie ein gesellschaftliches Tabu erscheinen mag, wird in unserer Gesellschaft immer mehr gelebt. Was ist so reizvoll an diesem Modell
SPIESSER-Autorin Johanna hat eine polyamouröse Beziehung eine Zeit lang in Erwägung gezogen. Wieso sie sich dann doch (noch) dagegen entschieden hat, erzählt sie hier.
Die Beziehung liegt am Boden, die Wohnung steht leer und die Wege haben sich getrennt: Jetzt wartet das Single-Dasein. Doch SPIESSERin Rebekka behauptet: Single ist nicht gleich Single!
Was ist die Welt noch mit ihrer Struktur und ihren Verhaltensregeln. Welcher „heute“-Mensch hat Zeit für die Zeit? Hast du Zeit zu suchen?
Flirt-F(t)inder an!
Wer bist du? Was macht dich aus? Antwort: Dein Name, Alter, Beruf.
Profilbild: Ich + Filter: Hasenohren und Crema, Kontrast:
Schatz, Liebster, Prinzessin – als wären diese Kosenamen noch nicht schmierig genug, lassen sich viele für ihren Partner noch skurilere Bezeichnungen einfallen. Zum Valentinstag hat sich SPIESSER-Praktikantin Pauline die witzigsten und schrecklichsten Namen für deine Traumprinzessin
Vögeln, poppen, Liebe machen – für die schönste Nebensache der Welt gibt es viele verschiedene Begriffe. Für unser kommendes Heft, in dem wir uns diesem Thema widmen, wollen wir von euch wissen, wie ihr zu Sex steht. Unter allen Teilnehmern an der Umfrage verlosen wir drei geniale
Am 11. November dreht China durch: Der nationale „Singles Day“ steht dabei weniger für’s Liebesglück, sondern viel mehr für Schnäppchen, Sale und Riesenumsätze. Vor allem der Onlinehandel profitiert davon. SPIESSER-Autorin Lara erklärt das Phänomen
Derzeit sorgt das Experiment der „36 Fragen“, durch die sich zwei x-beliebige Menschen in weniger als zwei Stunden ineinander verlieben sollen, für ordentlich Wirbel im Netz. Aber kann das überhaupt funktionieren? Die SPIESSER-Praktikanten Niklas und Sophie wagen den Selbstversuch.
Beim Thema Aufklärung werden nicht nur Teenies rot. Auch ihren Eltern ist es oft ziemlich peinlich, mit ihren Kindern über Liebe, Sex und Zärtlichkeit zu sprechen. Aber wer soll‘s nun machen? Eltern, Schule oder doch die Medien? Wir haben Mutter und Sohn gefragt.
Im Netz kursiert ein Experiment, das zwei beliebige Menschen dazu bringen soll, sich ineinander zu verlieben. Und so geht‘s: Man stellt sich gegenseitig nach und nach immer intimer werdende Fragen und am Ende sieht man sich für vier Minuten schweigend in die Augen. Und dann leben sie glücklich
Mireilles beste Freundin Freddy steht auf Frauen. Einige Jahre sind vergangen, seit sie sich ihr gegenüber outete. Nun treffen sich die beiden Freundinnen wieder und schnacken über eine sich bewusst abgrenzende Homo-Szene, lesbische Paare, die zum Objekt männlicher Sexfantasien werden
Das Studium in Düsseldorf, ein Auslandssemester in New York, ein dreimonatiges Praktikum in Hamburg, dann der erste Job in Berlin – und der Freund lebt in Mannheim. Klingt nicht weiter ungewöhnlich? Stimmt, denn das ist unsere neue Art zu leben. SPIESSER-Autorin Madita spricht aus Erfahrung.
Singles soweit das Auge reicht. Vor allem in den Großstädten breitet sich diese besondere Spezies Mensch immer weiter aus. Doch was tun gegen das Singledasein? Fitnessstudio, Töpferkurs, Clubbing? SPIESSER-Autorin Simone ist dem ganzen auf die Spur gegangen.
„Love is in the air, everywhere I look around...“ Die Liebe kann viel verändern. In welchem Ausmaß die Liebe alles durcheinanderwirbeln kann, war SPIESSER-Autorin Jacqueline nicht ganz bewusst, als sie mit ihrem kanadischen Freund in einem Fastfood Restaurant in Vancouver entschied:
Nicht jede Liebe währt ewig und nicht jede Ehe hält. Aber was tun, wenn Frau Mama oder Herr Papa sich selber zu Einsamkeit verdammen? SPIESSER-Autorin Mary wird zur Beraterin, als es um die Liebe der eigenen Mutter geht. Ein Mutter-Tochter-Erfahrungstrip...
Ein Tag zum romantisch sein und neu verlieben, oder eine Kommerzerfindung, die nur unnötig Druck macht? SPIESSER-Autoren Henk und Julius haben sich in Sachen Valentinstag gegenseitig Contra gegeben.
Beziehungen basieren auf vollstem Vertrauen? Nicht jede! SPIESSERin Alex beichtet euch, dass sie dem Drang, mehr von ihrem Freund zu wissen, nicht widerstehen konnte...
Wir haben euch nach eurer ersten Liebe gefragt. Die schönsten Geschichten haben uns Lisa, Patrick und Tommy erzählt. Ihre herzzerreißenden Romanzen können wir euch natürlich nicht vorenthalten.
Franka hat die Semesterferien bei ihrem Freund in Berlin verbracht. Die zwei Dickköpfe hatten genau 28 Tage in einer Wohnung. Wie es ist plötzlich wieder alleine zu sein, berichten sie jetzt nach einer Woche Trennung.
Franka verbringt die Semesterferien bei ihrem Freund in Berlin. Die beiden führen normalerweise eine Fernbeziehung und sehen sich alle 12 Tage. Jetzt haben die zwei Dickköpfe genau 28 Tage in einer Wohnung mit dem Ziel: Nicht streiten, nicht auf die Nerven gehen, bloß nicht trennen.
Franka verbringt die Semesterferien bei ihrem Freund in Berlin. Die beiden führen normalerweise eine Fernbeziehung und sehen sich alle 12 Tage. Jetzt haben die zwei Dickköpfe genau 28 Tage in einer Wohnung mit dem Ziel: Nicht streiten, nicht auf die Nerven gehen, bloß nicht trennen.
Am 14. Februar ist Valentinstag — der große Tag der Liebenden. Was macht man an solch einem Tag, wenn man für diese ganzen Liebesangelegenheiten verantwortlich ist?
Franka verbringt die Semesterferien bei ihrem Freund in Berlin. Die beiden führen normalerweise eine Fernbeziehung und sehen sich alle 12 Tage. Jetzt haben die zwei Dickköpfe genau 28 Tage in einer Wohnung mit dem Ziel: Nicht streiten, nicht auf die Nerven gehen, bloß nicht trennen.
Franka verbringt die Semesterferien bei ihrem Freund in Berlin. Die beiden führen normalerweise eine Fernbeziehung und sehen sich alle 12 Tage. Jetzt haben die zwei Dickköpfe genau 28 Tage in einer Wohnung mit dem Ziel: Nicht streiten, nicht auf die Nerven gehen, bloß nicht trennen.
Cyberwelt ahoi! Am 24. Juli 2012 feiern wir den Tag der virtuellen Liebe. SPIESSER-Autorin Julia hat sich inspirieren lassen und ein virtuelles Tagesprogramm für Liebende aufgestellt.
Das Gefühl der Liebe
Mit meinem Körper gehe ich fort,
Mit meinen Gedanken an dich,
Bleibe ich hier,
An diesem Ort.
Mein Herz schlägt für dich
Und deines für mich
So schlagen unsere Herzen auf eine gleiche Weise
Und jeder nimmt das des anderen mit auf die
Ich war/bin seit einem Jahr in einer ähnlichen Situation wie Kai, deswegen kann ich seinen Text sehr gut nachvollziehen. Ja, es ist sehr schmerzhaft, aber ich bin trotzdem froh zu meinen Gefühlen zu stehen, auch wenn sie nicht geteilt werden. Die Frage ist letztlich wie geht man damit um? Dem anderen und sich selbst gegenüber. Man kann Gefühle nicht erzwingen und man kann sich auch nicht aussuchen was man fühlt, aber man kann selbst entscheiden wie man sich verhält.
Der Text ist genial... keine Worte
danke dass ich das lesen durfte!!
richtig gute (traurige) Texte :)
Richtig gut geschrieben, sowas muss man sich erst mal trauen! :)
Echt klasse Text!
Endlich mal etwas ehrliches, diese ganzen Liebesschnulzen mit einem ultraschönen Happyend kotzen doch an, da wo es am Ende heißt "Und sie lebten glücklich miteinander bla bla bla" das hier ist etwas ehrliches, herzhaftes und doch schreckliches, was aber passiert und man erkennt endlich mal, dass es nicht immer ein Happyend gibt, es auch mal richtig scheiße laufen kann. Ich hoffe trotzdem sehr für Kai dass er dadurch eine neue Chance sieht und sich auch jemanden sucht und dass Inga mit ihrem Freund glücklich wird - Absolut guter Text.
Super Text,genial geschrieben...heul...