„Ländliche Region“... SPIESSER-Autor Patrick weiß als echtes Dorfkind, was damit gemeint ist. Außerdem hat er zehn Freizeittipps für euch, die in der Stadt einfach nicht so gut funktionieren wie auf dem Land.
21. November 2011 - 11:10 von SPIESSER-AutorIn PatrickJ.
Wenn ihr Milch nur abgepackt aus dem Supermarkt und eine Kuh eher aus der Werbung als aus der Scheune kennt, hier mein fachkundiger Hinweis für euch: Lila ist die Kuh jedenfalls nicht! Wer wie ich einen Bauernhof in der Nachbarschaft hat, weiß wovon er redet. Gut: Der Gestank von frisch gepresstem Kuhfladen kann manchmal ziemlich nerven. Aber frische Milch, am besten selbst gemolken, ist unverwechselbar und nicht mit der aus dem Supermarkt zu vergleichen. Dazu noch frische Eier und das Frühstück am Wochenende ist perfekt.
Ersatz für Stadtkinder: mit belegtem Brötchen in den Streichelzoo.
2. Unter freiem Himmel
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Sobald es auch nur halbwegs warm genug dafür ist heißt es: Isomatte unter den Arm klemmen, Schlafsack schnappen und zusammen mit Freunden raus in die Nacht, raus in die Natur. Eine ruhige Wiese ist dann der beste Schlafplatz. Eine eingezäunte Weide oder ein weitläufiger Garten am Dorfrand sind auch nicht schlecht. Zelt? Nur, wenn es regnet. Denn das Zelt verdirbt das Beste: den Blick auf die Sterne in klaren Nächten, und die ersten warmen Sonnenstrahlen, die das Wecken übernehmen.
Ersatz für Stadtkinder: Ab auf den Balkon! Im Park liegt vermutlich zu viel Hundesch...
Wenn im Frühling die Aussaat und im Spätsommer die Ernte ansteht, fahren die Landwirte in meiner Nachbarschaft mit ihren Treckern – Fachchinesisch für „Traktoren“ - raus auf die Felder. Das bedeutet für mich: Ab aufs Feld und selber fahren! Auf die Straße darf ich so ganz ohne Führerschein leider nicht, aber das ist auch nicht nötig. Es macht einen riesen Spaß, über das unebene Feld zu fahren. Und die Bauern freuts, wenn sie nicht alleine bei der Arbeit sind.
Ersatz für Stadtkinder: Busfahrer fragen, ob er ne Pausenvertretung braucht.
4. Der Strand am Feld
Idyllisches Grün am See.
Kaum sitzt man auf dem Fahrrad, ist man eigentlich schon da: Mehrere kleine Schwimmteiche und ein großer Baggersee, auf dem im Sommer sogar Segelboote fahren, sind im Sommer mein zweites Zuhause. Während andere das Freibad bezahlen, können meine Freunde und ich einfach so schwimmen gehen. Die Bäume am Ufer werden als Sprungtürme genutzt, das Kiesbett wird zum Strand. Abends nach dem Schwimmen grillen wir dann. Was mir das bringt, wenn es gerade unaufhaltsam Winter wird? Im Winter erlauben einige Seen das Schlittschuhlaufen.
Ersatz für Stadtkinder: Plantschbecken im Sommer / auf eisglatten Treppenstufen ausrutschen im Winter.
5. Ein echtes Original
Ja, ich würde so weit gehen und ihn zum Wahrzeichen eines jeden Dorfes erklären: Der krähende Hahn am Morgen gehört einfach zum Landleben dazu. Zugegeben, gerade am Wochenende begeistert er mich nicht immer. Etwas Gutes hat er aber dennoch: Der Hahn in unserer Nachbarschaft ist auch kein Frühaufsteher. Es gibt welche, die sind ziemlich vor der Zeit und fangen bereits morgens um vier an. Aber selbst dann ist der Hahn deutlich angenehmer, als der Lärm von Autos. Also, nicht aufregen, sondern genießen!
Ersatz für Stadtkinder: von Mama frühmorgens anschreien lassen
Tiere gehören einfach zu meiner Nachbarschaft, auch Pferde. Ich selbst habe großen Respekt vor ihnen – und das wars. Die meisten Mädchen in meinem Dorf sind jedoch von Pferden völlig begeistert und reiten mehrmals die Woche mit ihnen aus. Ferien auf dem Reiterhof sind hier also ständig in der Kurzfassung zu haben: Die Damen pflegen die Pferde, halten die Ställe sauber und können reiten, wann immer sie wollen. Ich würde eher mit einem Esel vorliebnehmen. Die sind nicht so groß.
Ersatz für Stadtkinder: sich gegenseitig Huckepack tragen.
7. Am Wasser
Nach ein paar Minuten auf dem Rad bin ich an einem großem Fluss, der Oker. In den Sommermonaten kann man prima darin schwimmen, aber das Schwimmen hatte ich ja schon. In meiner Gegend ist der Fluss sowieso für etwas anderes bekannt: Er ist bei Anglern sehr beliebt. Hier gibt’s nämlich ne Menge Forellen. Mit einem Angelschein kann man sich am Ufer lange Nachmittage vertreiben. Und wer jetzt denkt, dass sei langweilig, der liegt richtig hübsch daneben. Mit meinem Vater bin ich dort gerne. Nur Fische fangen wir nicht immer. Trotzdem gut.
Ersatz für Stadtkinder: Goldfischglas kaufen und dann... ach ne, lieber nicht.
An Nachmittagen in der Bude rumhängen? Warum sollte ich? Stattdessen treffe ich mich meistens mit meinen Freunden. Bei gutem Wetter gehen wir dann raus. Fast jedes Dorf in meiner Region hat einen großen Sportplatz und Spielflächen zum Bolzen. Mehr als einen Ball brauchen wir nicht. Die Plätze sind für drei oder vier Leute eigentlich zu groß, da muss man zu viel laufen. In einer größeren Gruppe macht es dann mehr Spaß. Noch besser fände ich Basketball - das kommt auf dem Land aber leider zu kurz.
Ersatz für Stadtkinder: Okay, das geht wirklich überall!
9. Krasse Bässe
Viele Bauernhöfe bei uns sind mittlerweile komplett zu Wohnhäusern umgebaut worden. Was dann neben dem Wohnhaus übrig bleibt? Richtig große Scheunen. Entrümpelt und nett eingerichtet sind sie die besten Locations für Partys am Wochenende. Sie sind groß genug, um mit mehreren Leuten zu feiern. Die
Scheunen sind auch der perfekte Ort zum Proben. Viele Nachbarn, die sich an lauter Musik stören könnten, gibt es auch nicht. Musik machen und chillen machen das Dorfleben angenehm – und es stört niemanden.
Ersatz für Stadtkinder: Kellerräume, Lagerhallen...
10. Gar nicht so schlimm
Wann kommt der nächste Bus? Morgen? Kein
Ding, Patrick hat ne Menge Ideen für den Zeit-
vertreib.
Bei aller Liebe: Das Landleben ist abgeschieden. Auf den Bus zu warten dauert meistens ziemlich lange, gerade am Morgen, wenn wir auf dem Weg zur Schule noch umsteigen müssen. Das ist dann aber auch der ideale Zeitpunkt, um mit Freunden zu quatschen oder Musik zu hören. Hausaufgaben machen und für eine
Arbeit lernen läuft dann nebenher. Mit vielen Leuten aus der Umgebung, die man sonst nur flüchtig auf den Fluren der Schule sieht, kann man sich dann unterhalten und in Kontakt bleiben. Und sich irgendwann nach Jahren vermutlich wieder begegnen und sagen: Hey, kenn ich dich nicht aus dem Bus?
Ersatz für Stadtkinder: In den Öffis Freundschaften schließen.
Text: Patrick Janke, Fotos: Matthias Popp
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super geschrieben und es spricht mir aus der seele.
ich bin auch vom land, bin nur fürs studium in die stadt gezogen. aber mir fehlt meine heimat.
und du hast in vielen dingen einfach recht. man kann auf dem land viel mehr machen, als in der stadt. das ist jedenfalls meine meinung.
bei mir auf dem land gibt es viel wald und viele seen (gehört zur mecklenburgischen seenplatte) und da kann man dann noch kanu fahren, padden, rudern (so vom schwimmen mal abgesehen)
ich bin jedenfalls von deinen worten begeistert, und stimme dir da ganz zu!
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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[Bild:1]
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mxk
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super geschrieben und es spricht mir aus der seele.
ich bin auch vom land, bin nur fürs studium in die stadt gezogen. aber mir fehlt meine heimat.
und du hast in vielen dingen einfach recht. man kann auf dem land viel mehr machen, als in der stadt. das ist jedenfalls meine meinung.
bei mir auf dem land gibt es viel wald und viele seen (gehört zur mecklenburgischen seenplatte) und da kann man dann noch kanu fahren, padden, rudern (so vom schwimmen mal abgesehen)
ich bin jedenfalls von deinen worten begeistert, und stimme dir da ganz zu!