8.500 Euro pro Kopf
Ausgaben für öffentliche Schulen leicht gestiegen
Wie das Statistische Bundesamt ermittelt hat, haben die öffentlichen Haushalte im Jahr 2020 durchschnittlich 8.500 Euro für die Ausbildung einer Schülerin bzw. eines Schülers an einer öffentlichen Schule ausgegeben. Das waren gut 200 Euro mehr als 2019. Berlin gab den Ergebnissen nach 2020 von allen Bundesländern mit je 12.300 Euro die höchste Summe für die Lernenden aus. Schlusslichter waren Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein mit jeweils 7.800 Euro sowie Nordrhein-Westfalen mit 7.500 Euro. Am höchsten waren die Pro-Kopf-Ausgaben an integrierten Gesamtschulen. Dahinter folgen die Gymnasien, Grundschulen und Berufsschulen. Grund für die niedrigen Ausgaben an Berufsschulen ist laut den Statistikern, dass dort häufiger in Teilzeit unterrichtet wird.
Ungleichheiten überwinden
UNESCO-Weltbildungsbericht warnt
Im Dezember letzten Jahres legte die UNESCO ihren Weltbildungsbericht 2021/22 vor. Dieser warnt vor zunehmender Ungleichheit durch hohe Kosten, unzureichende staatliche Aufsicht und mangelnde Regulierung privater Bildungseinrichtungen in vielen Ländern. Insbesondere Haushalte in den am wenigsten entwickelten Ländern wenden demnach einen großen Anteil ihres Einkommens für die Bildung ihrer Kinder auf oder nehmen sogar Kredite auf, um ihren Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen. Die UNESCO fordert daher unter anderem, die Chancengerechtigkeit bei der Finanzierung von Bildung konsequent mitzudenken.
Mehr Unterstützung für Lernende
BAföG-Reform wird ggf. schon im Wintersemester 22/23 greifen
Die Zahl der Studierenden, die BAföG erhalten, ist in den vergangenen Jahren immer weiter gesunken. Denn viele Studierende gelten nach den aktuell geltenden Richtlinien des Bundesausbildungsförderungsgesetzes als nicht bezugsberechtigt. Die Reform, die bereits im rot-grün-gelben Koalitionsvertrag angekündigt wurde, soll das ändern. Ziel ist es, die Leistungen nicht mehr primär am Familieneinkommen auszurichten. Studierende, Schülerinnen und Schüler sowie Azubis können mit etwas Glück noch in diesem Jahr mit einer BAföG-Erhöhung rechnen. Dafür muss die Reform nur noch abschließend in der Regierung, dem Kabinett, dem Bundestag und Bundesrat beschlossen werden.
Weniger Sitzenbleiber
Neue Versetzungsregeln durch Schulschließungen wegen Corona
Im Schuljahr 2020/21 wiederholten an allgemeinbildenden Schulen 93.100 Lernende eine Klassenstufe. Das waren 50.500 weniger als im Schuljahr davor, hat das Statistische Bundesamt ermittelt. Grund dafür waren unter anderem die veränderten Versetzungsregeln, die viele Bundesländer wegen der pandemischen Lage einführten. Die Änderungen sahen vor, dass die Versetzung oft nicht mehr an die schulischen Leistungen geknüpft war.
18 Prozent Miese
Gender Pay Gap 2021
Auch 2021 haben Frauen in Deutschland pro Stunde weniger verdient als Männer – durchschnittlich etwa 18 Prozent. Der bundesweite Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern blieb damit im Vergleich zum Vorjahr quasi unverändert. Aber es gibt auch gute Nachrichten: Über die vergangenen 15 Jahre hinweg betrachtet ging der sogenannte Gender Pay Gap in Deutschland insgesamt zurück: Im Jahr 2006 war er mit 23 Prozent nämlich noch 5 Prozentpunkte größer als 2021. In Ostdeutschland verdienten Frauen übrigens nur 6 Prozent weniger pro Stunde als Männer – dort ist der Unterschied also sehr viel geringer als in Westdeutschland (19 Prozent).
Grafik: Paula Kuchta