Clubtour 2019
Fotoshooting für die nächste Story.
Der Morgen in Potsdam ist sonnig und warm. Bassist Lukas und ich laufen zum Tourbus, während der Rest der Band noch seine Taschen packt. Andy, unser Manager und Tonmann, begrüßt uns gut gelaunt. Wie wir erfahren, hat er die Nacht im Tourbus verbringen müssen, weil Robert schon tief und fest geschlafen hat und Andy keinen Schlüssel für ihr Zimmer hatte. Zum Glück sind die Sitze sehr bequem und durch die VITA COLA Nackenkissen konnte er sich ein halbwegs gemütliches Bett zurecht machen. Als Titus, Marius, Max, Steffen und Kameramann Robert am Bus eintreffen, wird die Frühstücksplanung besprochen. Wir einigen uns darauf in einem kleinen Café um die Ecke einzukehren. Uns erwarten frische Brötchen und heißer Kaffee. Ich sitze mit Marius, Max und Titus an einem Tisch. Max erklärt mir während des Essens, wie er die Band-Bilder für Instagram bearbeitet und ich kann mir den ein oder anderen Trick abschauen, während er eine Foto-Story zusammenstellt. Marius fängt wieder eine Fragerunde an und wir philosophieren am Tisch darüber, was wir ein Leben lang frühstücken würden, wenn wir uns entscheiden müssten. Ich genieße es richtig mit den Jungs zu plaudern, während die Sonne scheint, wir unsere Brötchen schmieren und ich die Betriebsamkeit in der Fußgängerzone beobachten kann. So entspannt und in guter Gesellschaft könnte jeder Morgen sein.
Café nach Friedas Geschmack.
Dann geht’s wieder rein in den Tourbus. Während die Jungs in ihre Musik vertieft sind oder irgendwelche Späße machen, kümmere ich mich um das Tourtagebuch. Die letzten Zeilen müssen noch geschrieben werden und gestern Abend war ich dafür einfach zu müde. Ein bisschen fängt das Tourleben an anstrengend zu werden, denn eine Sache, die uns allen fehlt, ist Schlaf. Den hole ich nach, nachdem ich den fertigen Text an die SPIESSER-Redaktion gesendet habe. Doch kaum sind die Augen zu, sind wir auch schon in Wittenberg. Im Hotel haben wir aber nochmal die Möglichkeit zu entspannen und nach einer einstündigen Ruhepause treffen wir uns für eine Mini-Kissenschlacht nach SPIESSER-Vorbild. Obwohl alle noch ziemlich müde sind, fliegen die Federn und die Jungs stürzen sich auf Marius, der unter einem Kissenhagel begraben wird. Danach wird noch schnell der Tourbus entmüllt und es geht zum Soundcheck ins Independent.
Sound gecheckt!
Die Bar ist ganz nach meinem Geschmack – gemütlich, aber modern, mit großen Fenstern, in denen man sitzen kann. Ich mache es mir auf einem alten Sofa gemütlich und esse ein Stück hausgemachten Apfelkuchen mit Sahne, köstlich! Während des Soundchecks reisen Freunde der Band an. Auf einmal ist es wie bei einem kleinen Familienfest. Es wird gelacht, Menschen fallen sich in die Arme und besonders Sänger Marius strahlt über das ganze Gesicht, denn er feiert heute Abend in seinen Geburtstag rein und seine WG-Mitbewohner sind auch dabei. An die Freundinnen der Band-Mitglieder werden wieder die VITA COLA Luftgitarren ausgeteilt, sodass alle für das bevorstehende Konzert gerüstet sind. Weil uns schon wieder die Mägen knurren, hat das Independent leckere Königsberger Klopse vorbereitet. Während wir essen, kommen die Jungs der Hallenser Band „Stay“ für ihren Soundcheck.
Die kleine Bar füllt sich langsam, und ich gehe nach draußen, um ein bisschen frische Luft vor dem Konzert zu schnappen. Immer mehr Menschen kommen und als „Stay“ beginnt, stehe ich in der letzten Reihe und komme nicht weiter nach vorn, weil es so voll ist. Die Musik dröhnt bis auf die Straße und drinnen gibt das Publikum alles, obwohl es so wenig Platz gibt. Die Hallenser Band wird unter tobendem Applaus verabschiedet und ein kleiner Umbau folgt, ich schiebe mich schnell nach vorn in die zweite Reihe. Als „Me on Monday“ beginnt, fangen die Menschen neben mir an mitzusingen und wie wild zu tanzen. Marius geht ins Publikum rein und Steffen performt wieder gemeinsam mit den Luftgitarren in der ersten Reihe. Aber mal wieder ist es nicht nur die Fanbase, die sich so mitreißen lässt. Gäste, die vorher saßen, stehen jetzt und tanzen oder wippen zumindest zum Takt der Musik mit. Natürlich gibt’s den ein oder anderen Patzer und natürlich verliert Titus auch diesmal seine Brille, aber das ist egal, denn die Band liefert ab – Zugaben scheinen eine Pflicht auf dieser Tour zu sein. Es war herrlich, es war wunderschön und nach dem Konzert muss ich wehmütig daran denken, dass morgen schon der letzte Auftritt der Band für die VITA COLA Clubtour ist.
Später wird noch in Marius' Geburtstag reingefeiert, es gibt Schnittchen, Schnaps und am Ende war der Abend doch zu kurz für all die schönen Momente.
Text und Fotos: Frieda Rahn