Mein Papa wirft meiner Mama im Scherz immer vor, sie habe dem Plov Schlafmittel beigemischt, denn nach diesem Gericht erfasst dich eine seelige Müdigkeit, die die Probleme der Welt ausblendet und dich in ein zauberhaftes Nickerchen verabschiedet. Plov ist ein usbekisches Gericht und eins, das bei allen Köchinnen und Köchen meiner Familie etwas anders schmeckt – mal etwas mehr Kreuzkümmel, mal etwas mehr Möhren, schon verändert sich der Geschmack. So variabel er auch scheint, die Grundidee und die Zubereitungsart bleiben und wie bei vielen orientalisch-asiatischen Gerichten liegt die Magie in den Gewürzen.
Zutaten (für 4 Personen)
- 250 g Fleisch (sollte fettig sein)
- 250 g Reis, langkörnig
- 250 g Möhren
- 2 Zwiebeln
- Öl
- Kichererbsen (vorgekocht)
- Salz, Kreuzkümmel, Kardamom
- Kurkuma
- optional: 1 Knolle Knoblauch
Zubereitung
Am besten schmeckt der Plov aus einem gusseisernen Topf. Darin brate ich zunächst in reichlich Öl das grob geschnittene Fleisch scharf an. Anschließend kommen Zwiebeln in Ringen und Möhren in Stiften sowie die Gewürze dazu. Sobald die Zwiebeln glasig und die Möhren weich sind, gieße ich das Ganze mit kochendem Wasser auf. Das wird nun aufgekocht und köchelt dann auf kleiner Flamme etwa 30-45 Minuten vor sich hin, bis das Fleisch ganz zart ist. Nun schmecke ich ab, würze ggf. nach und füge dann den gewaschenen Reis (durchgespült, bis das Wasser klar ist) und Kichererbsen hinzu, ohne umzurühren. In meiner Familie wird in dem Reis auch eine ganze Knoblauchknolle in der Mitte versenkt – die am Ende auch im Ganzen wieder herausgenommen und nach Geschmack hinzugefügt werden kann. Mit einem Holzlöffel steche ich Löcher bis zum Boden hinein und erhöhe wieder die Hitze, bis das Wasser kocht. Der Reis nimmt so das gesamte Wasser auf, bis er bissfest, aber nicht matschig ist. Nun nehme ich den Topf von der Herdplatte, decke den Reis mit einem Teller ab und lasse ihn noch ca. 15 Minuten ziehen. Ideal schmeckt dazu ein einfacher Tomatensalat mit Zwiebeln und hinterher ein heißer schwarzer Tee.
Text und Fotos von Polina Boyko
Teaserbild: Lena Schulze