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Berufsorientierungslos?

Jetzt beginnt der Ernst des Lebens. Was soll nach der Schule aus mir werden? Kaum einer wird dieser Frage entkommen und nur wenige Glückliche wissen sofort, was sie tun wollen. Die 16jährige Schülerin Paula schreibt, wie sie sich den Weg durch den Berufsdschungel erkämpft hat.

11. May 2012 - 13:25
SPIESSER-Autorin PrinzessinSinnlosigkeit.
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PrinzessinSinnlosigkeit Offline
Beigetreten: 02.03.2012

Berufsorientierung. Bei diesem Wort dreht sich mir automatisch der Magen um. Innerhalb weniger Sekunden schießen mir Fragen über Fragen in den Kopf. Wer? Was? Wo? Wann? Ich bin Schülerin der 9. Klasse einer Mittelschule, das heißt momentan total in der Berufswahl verfangen.

Geschulter Weg

Alles fängt an, als unsere Lehrerin uns sagt, wir haben bald einen Termin im BIZ. BIZ steht für das Bundesinformationszentrum. Bevor wir aber jenes besuchen, treffen wir eine Mitarbeiterin der Bundesagentur für Arbeit und sie übergibt jedem ein kleines Lexikon mit Ausbildungsberufen.

Ausbildungsberuf oder doch erst einmal Abitur machen? Diese Frage kursiert schon seit Wochen in meinem Kopf herum. Mit der Hoffnung, dass ich eine Antwort auf all meine Fragen bekomme, betrete ich das BIZ. Nach einer kurzen Einleitung werden wir alle an einen Computer gesetzt und können den Berufstest von Planet Beruf machen. Voller Erwartungen setzte ich mich daran und beantwortete alle Fragen sorgfältig. Nach ein paar Minuten habe ich dann das Ergebnis vor Augen. Irgendetwas zwischen Bürokauffrau und Banker.

Orientierung durch soziales Engagement?

Paula überlegt wie sie sich im Berufsdschungel orientieren soll.

Da dies überhaupt nicht meinen Vorstellungen entspricht, fülle ich noch mehr Tests zuhause aus. Deren Ergebnis ist ähnlich ernüchternd. Nachdem Berufsberater und Onlinetests an mir gescheitert sind, versuche ich den Rat derer, die einen ja bekanntlich am besten kennen sollten: meine Familie. Jene meinen, dass ich doch noch warten soll. „Mach doch erstmal was anderes", raten meine Eltern mir. Die Idee von einem Sozialen Jahr gefällt mir gut. Trotzdem will ich eine Vorstellung darüber bekommen, was ich denn später mal arbeiten möchte.

Bei meinen Mitschülern scheint die Sache einfacher zu sein. Emma will Psychologie studieren und Jakob wird Mechaniker. Wenn ich sie frage, warum es denn zu dieser Wahl kam, gehen die Bereiche von „Кindheitswunsch” bis „das kleinste Übel”.

Einblick Arbeitswelt

Mein letzter Ausblick ist das Praktikum. Von der Schule aus soll jeder in einem Betrieb arbeiten und ich habe entschied mich für einen Verlag. Dieser Arbeitsbereich wird für die zwei Wochen mein Alltag und ich kann genau abschätzen, ob er etwas für mich ist. Zwei Wochen lang 35 Stunden zu arbeiten bietet einen praktischen Einblick, den mir kein Test oder Buch geben kann.

Orientierungsstart

Tipps und Tricks zum Berufseinstieg Bewerbung lest ihr auf www.rwe.com/ausbildung.

Findet zunächst raus, wo eure Interessen liegen und macht den Interessentest.

Der Ausbildungskompass hilft euch weiter euren Berufsweg zu finden.

Wer dann schon weiß, was er will, kann sich in der Filtersuche seinen Traumjob aussuchen.

Zudem bietet die RWE Power Möglichkeiten für ein Schnupperpraktikum im kaufmännischen und technischen Bereich an.

Letztendlich muss ich sagen, dass mir das Praktikum am meisten Orientierung in der Berufswelt gegeben hat. Ich hab jetzt gesehen, was Arbeit bedeutet. Selbst wenn mir Aspekte des Jobs nicht gefallen, so hab ich zumindest gelernt, was mir nicht gefällt. Daher finde ich, dass Schülern viel öfter Blicke in die Berufswelt ermöglicht werden müssten. Denn wer sollte sich denn schon für einen Ausbildungsplatz sagen wir als „Fotomedienfachmann/-frau“ bewerben, wenn er keinen Plan hat, was da eigentlich gemacht wird?

Mein Fazit

Berufstests mögen ja viel versprechend aussehen, aber sie sind nur im Ansatz hilfreich. Von den befragten Mitschülern hat keinem das Ergebnis für sich genützt, weil sie nicht wussten, was der Job mit sich bringen wird. Hingegen wirkt sich ein Praktikum mehr auf die Entscheidung aus, zumindest weiß man danach, ob der Beruf in Frage kommt oder nicht. Ich empfehle: Macht zur ersten Orientierung einen Test und informiert euch, aber schnuppert unbedingt mal durch ein Praktikum in einen Job rein.

Ich jedenfalls habe mir den Weg durch den Berufsdschungel einigermaßen freigekämpft.


Text: Paula Fahlbusch

Dieser Beitrag entstand
in Zusammenarbeit mit RWE.

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Kommentare

Vier Kommentare
  • Hm mir geht es ähnlich wie Paula - Da ich aber gleich auf dem Gymi gestartet bin war für mich irgendwie schon immer klar: Der ganze Aufwand und die Lernerei müssen sich lohnen! Ich will unbedingt studieren! Nur was? Ich habe jetzt schon 2 Praktika gemacht: eines in der Bücherei (viiieel zu langweilig + vor allem zu still für mich) und eines bei der Jugendhilfe... Wie gesagt, sowas hilft, vor allem die Sachen auszuschließen, die gar nicht passen. Meinem Traumberuf bin ich dabei aber leider noch nicht über den Weg gelaufen. Aber naja, vielleicht bringt ja mein Praktikum bei einer Werbeagentur in den Pfingstferien neue Erkenntnisse! ;)

  • Hier wurden ja schon verschiedene Wege genannt, wie man der Orientierungslosigkeit in puncto Berufswahl entkommen kann. Sicher ist es gut, sie zu nutzen, um ein möglichst breites Feedback zu bekommen. Doch letztlich sind Praktika der beste Weg, um einen Einblick in einen speziellen Beruf und das Arbeitsleben generell zu erhalten. Und da Schülerpraktika meistens nur wenige Wochen dauern, ist der Aufwand ja auch eher niedrig. Eine gute Seite, um schnell ein Praktikum zu finden, ist übrigens http://www.schuelerpraktikum.eu.

  • ich muss dir echt zustimmen
    bei mir kam bisher immer nur schrott raus bei den test.
    Das letzte mal wurden wir sogar von Menschen so beraten, und nur weil ich Physik LK hab sollte ich Elektronikerin werden, und ja sorry, weil ich weiblich bin, und damit die Frauenquote heben würde.
    Sind das nicht tolle Gründe etwas zu machen? ....
    Allerdings hat mir mein Praktikum in der 9. Klasse [ Behindertenwekstatt] auch nur gezeigt was ich ganz bestimmt NICHT werden will.
    Jetzt dümpel ich erst mal weiter durch die 11. Klasse, oder nein, das heißt hier ja Q1 (:

  • Praktika sind wirklich gut, denn dann bekommt man erst eine Vorstellung von dem, was man in einem Beruf zu tun hat und lernt. In der Schule hat man leider zu wenig Möglichkeiten und Zeit, um in Berufen hineinzuschauen. Der Girl's Day ist auch sehr interessant, um nur mal zu schnuppern, aber man erfährt erst Näheres durch ein Praktikum.

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