2000 Studenten drängeln sich an den Bühnenrand. Der Boden bebt, die Boxen vibrieren, die Füße stampfen im Takt der Musik. Ein letztes Mal steht „sofia!“ bei der VITA COLA Clubtour 2011 auf der Bühne. Die Bilanz zählt: Sechs Städte, sechs Erstsemesterpartys, drei Tourbusse, 2260 Kilometer quer durch den Osten Deutschlands. Highlight der Tour: Das Abschlusskonzert in Zwickau mit den Rockpiraten als Vorband-Support. Die beiden Bands bringen die Stimmung zum Kochen und der ganze Saal tanzt und pogt was das Zeug hält.
Sibylle und ich lugen durch den Vorhang und lassen vor unseren Augen drei Wochen Tour Revue passieren. Inzwischen haben wir uns selbst zu nervenerprobten Tourprofis gekrönt und wissen, wie man drei Wochen Tour ohne Nervenzusammenbrüche, aber mit viel Schlafmangel durchhält. Vier Tipps, die man auf Tour immer gebrauchen kann:
1. Wie vertreibt man sich die Zeit bis zum Auftritt?
Wer blöde Blicke kassiert, macht beim Planking alles
richtig.
Man lege sich einfach steif wie ein Brett auf verschiedene Gegenstände oder an verschiedene Orte. Umso ausgefallener, desto besser. In Fachkreisen nennt man den Sport (!) auch Planking. Ob man damit die antrainierten Pizza-Pfunde (im Backstage gibt es grundsätzlich IMMER Pizza) wieder wegbekommt, ist aber fraglich.
2. Wie übersteht man lange Fahrten im Tourbus?
Ludwig (li.) und Wieland höchst konzentriert beim
Zocken.
Man miete sich im Vorraus einen Tourbus mit integriertem Bildschirm und einer Spielekonsole. Danach heißt es: zurücklehnen und zocken oder wahlweise eine DVD (aber bitte niemals "Sie liebt ihn, sie liebt ihn nicht" mit Gwyneth Paltrow) reinschieben. Die Zeit vergeht wie im Flug und man macht schon mal seine Finger für die Gitarrengriffe und die Stimme ("BOOM! POOOW! ICH MACH DICH FERTIG!") für den Auftritt warm. Achtung: Suchtgefahr.
3. Wie kommt man schneller ans Ziel?
Die "Püppi" als Motivation ist immer mit dabei.
Na, wie wohl? Man fährt mit einem Bleifuß und legt dem Fahrer zur Motivation eine Postkarte mit einer leicht bekleideten Dame, einer sogenannten Püppi, in die Windschutzscheibe. Der Anblick verleiht Flügel und man ist in null komma nix am Ziel.
4. Was macht man, wenn der Tourbus zu klein ist?
Man erinnere sich an die 90er zurück und packt seine verstaubten Tetris-Künste aus. Was nicht passt, wird passend gemacht. Auch wenn die Insassen des Autos schließlich um ihr Leben bangen müssen, weil der Fahrer keinen Blick nach hinten mehr hat. Protest ist zwecklos. Man kann sich ja neben Drums und Gitarren eh nicht mehr bewegen.
Was nicht passt, wird passend gemacht.
5. Was für Extrawünsche kann man sich im Backstage leisten?
Auf VITA COLA Clubtour darf natürlich niemals die VITA COLA fehlen. Ansonsten ein paar Flaschen Wasser und Orangensaft. Ein Schluck Whiskey sollte auch nicht fehlen (ist gut für die Stimmen der Sänger), W-Lan, damit man seiner Sucht nach sozialen Netzwerken nachgehen kann, ein Flummi oder ähnliches für die Kindsköpfe unter uns und Schokolade für die Nerven.
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