Was ist das?
Wir kennen Werbung aus dem Fernseher, Radio, aus Zeitschriften oder diversen Plakatplätzen. Aber was, wenn die Werbung plötzlich zum Leben erweckt wird, wir sie quasi anfassen können und überrascht sind? Dann spricht man von Guerilla-Marketing. Es zeichnet sich nicht nur durch unkonventionelle Methoden aus, sondern auch dadurch, mit geringem Geldeinsatz eine möglichst große Reichweite zu generieren.
Warum gibt es das?
Egal ob vor dem abendlichen Blockbuster, dem nächsten Song im Radio oder neben dem Sitz im Bus – Werbung wird oft nur noch als nervig empfunden. Und was einen nervt, verdrängt man schnell aus dem Gedächtnis. Trotzdem ist so gut wie jedes Unternehmen auf Werbung angewiesen. Durch unkonventionelle Methoden schafft das Guerilla-Marketing bei uns einen Überraschungsmoment: Wir erschrecken uns, lachen, bleiben stehen – und die Aktion bleibt hängen.
Außerdem sind Guerilla-Maßnahmen im Vergleich zu wochenlanger und aufwendig produzierter TV- oder Radiowerbung kostengünstig. Die Unternehmen erzielen also für weniger Geld eine höhere Reichweite – und nerven niemanden. Im Gegenteil: Sie bleiben uns im Gedächtnis.
Wie funktioniert Guerilla-Marketing?
So abwechslungsreich wie die Welt der Werbung ist, genauso viele Möglichkeiten des Guerilla-Marketings gibt es auch. Sie reichen von der einfachen Mundpropaganda über riesige Graffitis auf Häusern und Straßen bis hin zu öffentlichen Installationen in Einkaufsstraßen oder Bahnhöfen. Umgesetzt werden solche Maßnahmen von einer Guerilla Marketing Agentur. Wie das genau aussieht? Wir haben einmal unsere Top 5 der letzten Jahre zusammengetragen.
Eine kleine Auswahl: Unsere Top 4
1. Giant Ghostbusters' Marshmallow Man
Um den neuen Ghostbusters-Film mit weiblichen Hauptfiguren zu bewerben, gab es in der Londoner Waterloo-Station eine besondere Form des Guerillas-Marketing: Der böse Marshmallow Man würde „filmecht“ in die Station gebaut, als würde er gerade aus dem Boden auftauchen.
2. Teufels Baby
Bleiben wir noch kurz bei der Filmwerbung. Für den neuen Horrorstreifen „Devil´s Due“ wurde ein ferngesteuerter Kinderwagen samt lebensechtem Baby geschaffen und durch die Straßen New Yorks geschickt. Klingt nicht gruselig? Dann schaut mal hier:
3. Misereor „PlaCard“
Wer Spenden will, muss meist eine Hotline anrufen und dort seine Kontodaten angeben. Dass es auch viel einfacher und schneller geht, hat die Hilfsorganisation Misereor mit einem Guerilla-Marketing gezeigt. Auf einer großen Leinwand ist ein Brot zu sehen und in der Mitte ein Schlitz. Zieht man seine Kreditkarte durch, hat man zwei Euro gespendet und schneidet visuell eine Scheibe Brot ab. Die Installation stand an öffentlichen Plätzen wie Bahnhöfen oder Einkaufspassagen. Und so sah das ganze aus:
4. Das 2 Euro-T-Shirt
Anlässlich des Fashion Revolution Day am 24. April hatte die Organisation Fashion Revolution eine interessante Guerilla-Marketing-Idee: Mitten auf dem Alexanderplatz in Berlin stand ein Automat, bei dem man T-Shirts für zwei Euro pro Stück kaufen konnte. Steckte man zwei Euro in den Automaten, startete ein Film über die schrecklichen Produktionsbedingungen dieses günstigen Stoffteils – danach könnte man sich entscheiden, ob man das Shirt kaufen oder die zwei Euro spenden will. Wie sich die Leute entschieden haben? Seht selbst!