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Die Energie-Genies

Die Fernbedienung in 10 Sekunden wieder aufladen? Mit dieser Idee gewannen Katrin Grohn und Monika Nielen den Siemens-Schülerwettbewerb. SPIESSER.de-Autorin Bine hat die beiden interviewt.

23. February 2010 - 11:42
SPIESSER-Autorin Bine.
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Bine Offline
Beigetreten: 01.02.2010


Die Gewinnerinnen

Katrin Grohn (links, 18) und Monika Nielen (17) besuchen das Erzbischöfliches Ursulinengymnasium Köln. Betreut wurden sie von ihrem Lehrer Raimund Servos. Beide erhielten 30.000 Euro Preisgeld für Studienzwecke, ihr Lehrer 3.000 Euro für seinen Fachbereich.

Seit November tüftelten die beiden Schülerinnen an ihrem Projekt für den Schülerwettbewerb der Siemensstiftung. Gestern wurden ihre Mühen beim Finale in München dann belohnt: Ihre Idee war die Beste und sie verließen als Siegerinnen die Bühne. Ein Interview über Überraschung, Psychostress und das Laden einer Fernbedienung während des Klogangs.

Ihr wirkt ein bisschen überrascht?

Monika: Ja, eindeutig. Es waren so unglaublich viele Ideen dabei, dass wir im Endeffekt dachten unsere Idee ist zu einfach. Erst dachten wir, der dritte Platz könnte es vielleicht werden, aber als wir die Konkurrenz gesehen haben nicht mehr.

Katrin: Die Vorträge waren einfach alle gut und die Projekte waren auch viel größer als unsere. Da ist es unglaublich schwierig, sich selbst einzuschätzen. Bei der Anspannung und, wenn man dann die anderen hört, weiß man gar nicht, wie weit man sich verbessert hat.

Worum geht’s denn bei eurem Projekt?

Katrin: Normalerweise verwendet man ja Batterien in Fernbedienungen. Wir haben ein anderes Speichermedium verwendet, den Doppelschichtkondensator. Der hat viele Vorzüge im Gegensatz zu Batterien und Akkus. Er ist nicht umweltschädlich und er hat keinen Memory-Effekt, das heißt, er entlädt sich nicht selbst, solange ich ihn nicht benutze. Wenn man 40 bis 60 Klicks pro Abend damit macht, muss man alle 1 ½ Wochen laden. Der Ladevorgang dauert aber nur zehn Sekunden, das heißt selbst wenn man das Laden vergessen hat, geht nicht das ätzende Batteriensuchen los. Man steckt ihn an die Ladestation, geht kurz aufs Klo und es geht wieder.

Wie seid ihr denn darauf gekommen hier mitzumachen? 
Die Konkurrenz

Gegen wen sind die beiden eigentlich angetreten? Den zweiten Platz belegte Viola Valentina Vogtler aus Berlin. Dritter wurde Stefan Vierke aus Lörrach. Welche Ideen die beiden hatten, könnt ihr in der Bildergalerie nachlesen.

 Katrin: Der Wettbewerb wurde bei uns in der Schule ausgeschrieben. Irgendwann kam unser Lehrer in den Unterricht und meinte „Hier ist sowas, ich muss das mal kurz vorstellen. Und wer Lust hat meldet sich.“ Monika wollte erst gar nicht mitmachen, aber ich hab sie doch dazu überreden können. Dann haben wir angefangen Ideen zu suchen und sind darauf gestoßen und hängen geblieben.

Monika: Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich doch mitgemacht habe. Ich habe noch nie einen Wettbewerb gewonnen! Und wir sind jetzt ja auch um viele Erfahrungen reicher.

Was für Erfahrungen denn?

Katrin: Diese Anspannung! Es macht einen schon emotional ein bisschen fertig, da zu stehen und man weiß, man ist jetzt dran mit der Projektvorstellung. Andererseits ist man unglaublich stolz auf sich, dass man es geschafft hat. Die ganze Schule hat mitgefiebert, weil wir hierhin gefahren sind und hat uns da ziemlich unterstützt. Das war schon ein schönes Gemeinschaftsgefühl. 

Das Finale in München

Zum vierten Mal wurden die Gewinner des Siemens-Schülerwettbewerbs gekürt. Wir zeigen euch ein paar Eindrücke von der Siegerehrung in München und stellen euch auch den zweiten und dritten Platz vor. Die Fotos schoss  Juliane Dorn.

Gab es während der Entwicklungszeit denn mal Zoff zwischen euch? Stellen, an denen ihr euch uneins wart?

Monika: Oh, ich glaube wir haben uns mehr über private Sachen gezofft, weil wir beide so angespannt und gestresst waren. Über das Projekt haben wir uns eigentlich nicht gestritten. Aber durch das Drumherum mit dem ganzen Psychostress hat es schon manchmal ein bisschen geblitzt. Wir sind ja auch privat ziemlich gut befreundet. Da war es doch schwierig.

Würdet ihr anderen Leuten empfehlen hier mitzumachen?

Monika: Ja, auf jeden Fall. Die Erfahrung ist es wert, man lernt außerdem super nette Leute kennen. Also wir haben schon Freundschaften geknüpft, würde ich sagen.

Katrin: Es ist eigentlich auch eine einzige Motivation, was man hier erlebt und es ist unglaublich spannend zu sehen, dass die anderen Teams eigentlich die gleiche Entwicklung durchmachen, dass sie genauso nervös sind wie man selber.

Wollt ihr aus der Idee mehr machen?

Katrin: Die Jury hat uns gestern Abend noch ein Gespräch mit einem Patentanwalt organisiert. Ich denke wir werden das jetzt einfach auf uns zukommen lassen. Wir müssen erstmal ein bisschen Ruhe einkehren lassen und ein paar Tage drüber nachdenken.

Das Preisgeld ist ja für Studienzwecke gedacht. Was macht ihr denn nach dem Abi damit? 
Der Siemens-Schülerwettbewerb

Den Siemens-Schülerwettbewerb, der seit diesem Jahr von der Siemens-Stiftung ausgetragen wird,  gibt es seit 2007. 2010 drehte sich dabei alles darum, wie man Energie effizienter nutzen könnte. Teilnehmen konnten alle Schüler von weiterführenden Schulen, die die 11. oder 12. Klasse (G8) bzw. die 11. bis 13. Jahrgangsstufe (G9) besuchten. Insgesamt wurden 105 Projekte von 350 Schülern eingereicht, zu gewinnen gab es Preise im Gesamtwert von 111.000 Euro. Das Thema für den kommenden Wettbewerb steht übrigens auch schon fest: "Heute schon(en). An morgen denken! Resourcen intelligent nutzen."

Katrin: Ich werde nach dem Abi studieren: Umweltingenieurwesen in Aachen. Und das kann ich jetzt auch ohne, dass ich mir Sorgen machen muss, dass ich das nicht finanzieren kann. Da würde ich mich dann gerne auf regenerative Energien spezialisieren. Das hat also schon ziemlich viel zu tun mit dem Thema, das wir auch hier behandelt haben und hat mir nochmal gezeigt, dass der Weg richtig ist.

Monika: Ich bin mehr so der sprachliche Typ und dachte viel in Richtung Journalismus, Germanismus-Studium. Gestern war dann noch eine Mitjurorin vom ZDF dabei und hat mir gesagt, dass es eigentlich auch ein super Weg ist Journalismus mit Wissenschaft zu verbinden. Der Weg ist mir ja jetzt geebnet.

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem Siemens-Schülerwettbewerb der Siemensstiftung.

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Kommentare

Zwei Kommentare
  • Richtig gut :)
    Herzlichen Glückwunsch. c:

  • Hey, echt coole Sache! Man muss nur eine gute Erfindung haben, und schon kann man was erreichen :-)
    Wann kommt denn eure Fernbedienung in den Handel?

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