Starke Vielfalt

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit
respect.de, die Jugendcommunity der Aktion Mensch

Alles andere als gesellschaftlicher Einheitsbrei. Das waren meine ersten Eindrücke von „Unterm Zitronenmond“, dem Online-Roman von Rainer Neutzling. Der Roman dreht sich um die Teenager Sara, Nesrin und Jona. Die drei lernen sich beim Ableisten ihrer Sozialstunden im Altenheim kennen. Schnell entwickelt sich eine spannende Dreiecksgeschichte. Dabei brodeln die Gefühle schon mal über. Saras Gefühle für Jona werden offensichtlich, aber auch Nesrin packt irgendwann das Kribbeln im Bauch. Und Jona? Der findet Sara auf eine gewisse Weise attraktiv, „wenn man sich die untere Hälfte ihres Körpers wegdenkt“. Sara sitzt im Rollstuhl, da sie an Muskelschwund leidet. Bei Jonas' Satz musste ich stutzen, denn so etwas Ähnliches habe ich auch schon mal gehört. Es gab diesen einen Jungen in der 7. Klasse, in den ich verknallt war. Als dann Freundinnen bei seinen Freunden nachhakten, wie er mich denn so findet, war seine Antwort: „Was soll ich mit der, die kann doch noch nicht mal richtig gehen!“.

Ihr Rollstuhl beeinträchtigt Judyta nicht im Alltag.

Als Mensch mit einer körperlichen Behinderung ertappt man sich dabei, den eigenen Körper schlecht zu reden, weil er nicht so aussieht, wie bei der Mehrheit der Menschen. Aber wie ich heute weiß, bringen solche negativen Gedanken nichts. Anstatt sich ein Loch aus Selbstmitleid zu graben, sollte man offen mit seinen Schwächen umgehen. Das macht stark. Menschen, die sich selbst annehmen, wie sie sind, werden zufriedener.

In „Unterm Zitronenmond“ gelingt es Rainer Neutzling unverkrampft darzustellen, wie die Gedanken der drei um die erste Liebe und Sexualität kreisen. Besonders nahe fühlte ich mich Sara, die mit ihrer großen Klappe austeilt, eigentlich aber riesige Angst vor dem Urteil anderer hat. Beim Lesen war ich total gespannt, wie sie die Blicke anderer Menschen verdaut. Und wie sie damit umgeht, dass sich quasi jeder, der mit ihr zu tun hat, fragt, warum sie im Rollstuhl sitzt. Ich selbst bin nie böse auf fragende Gesichter.

In ihrer Freizeit spielt Judyta gerne Geige.

Manchmal habe ich aber auch keine Lust beim Kennenlernen gleich mit der Tür ins Haus zu fallen: „Hi, ich bin Judyta und habe seit meiner Geburt eine Gehbehinderung und wie gehts dir so?“. Trotz offensichtlicher Behinderung möchte ich, wie andere auch, nach meinem Charakter beurteilt werden.  Da geht es mir wie Sara, Nesrin und Jona. Ich bin gespannt, wie die Geschichte der drei weitergeht.

Wollt ihr mehr? Dann klickt euch rein und lest oder hört  "Unterm Zitronenmond".  Auf SPIESSER.de haben wir bereits über den Onlineroman berichtet. Den Artikel findet ihr hier.

Text: Judyta Smykowski
Fotos: privat

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Kommentare

Vier KommentareEinloggen

Kommentar: *

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  Onlineredaktion // 30. Januar 2013 - 10:54

  Hallo CaraD,
  derzeit ist "Unterm Zitronenmond" noch der Einzige Onlineroman auf respect.de. Dieser läuft dafür aber noch bis zum 19. März - du kannst dich also ganz in Ruhe in die Liebesgeschichte um Sara, Nesrin und Jona einlesen! :)
  In der Zitronenmond-Übersicht auf respect.de findest du übrigens auch alle alten Folgen und Kapitel von dem Onlineroman!

  Viel Spaß beim Schmökern und liebe Grüße
  Tabea aus der Onlineredaktion

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  Judyta S. // 25. Januar 2013 - 17:15

  Vielen Dank Jelena! :)

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  CaraD // 17. Januar 2013 - 11:51

  Ich kannte vorher noch keine Onlineromane! Spannende Sache! Da werde ich mal reinlesen! Gibt es auch noch weitere Geschichten?

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  JelenaHan // 16. Januar 2013 - 17:25

  Ich finde die Geschichte auch spannend. Ich bin seit der 5. Folge dabei, glaub ich, und warte immer ein wenig ungeduldig darauf, wie es denn jetzt weitergeht.
  Ich finde es schön, Judyta, dass du mit deiner Behinderung so offen gehst :)

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