Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit
respect.de, die Jugendcommunity der Aktion Mensch
"Unterm Zitronenmond"
Die Aktion Mensch präsentiert auf ihrer Jugendplattform respect.de ab sofort die Liebesgeschichte „Unterm Zitronenmond“ des Autors Rainer Neutzling. Der Fortsetzungsroman wurde
für respect.de entwickelt und geschrieben. Neue Folgen werden montags, mittwochs und freitags
erscheinen. Sie sind kostenlos und barrierefrei abrufbar. Das Besondere an dem literarischen Online-Projekt ist, dass ihr interaktiv teilhaben könnt: Im
geschützten Bereich auf respect.de könnt ihr Fragen an Experten stellen, Erfahrungen austauschen und den Roman kommentieren.
Die Suche nach Zimmer 047 führte ihn tief ins Innere des Altenheims. Nachdem er einige Male links und rechts abgebogen war, verbreiterte sich der Gang zu einem Raum mit vier Stühlen und einem kleinen Tisch, an dem ein Mädchen im Rollstuhl saß. Sie blätterte in einem Prospekt.(...)
„Hi!“, sagte sie. „Dachte ich’s mir doch, dass sie dich auch hierher schicken.“
Jona wusste nicht, wovon sie redete. Würde er sich hier etwa auch um behinderte Jugendliche kümmern müssen?
Sie verschränkte die Hände unter ihrer Brust und grinste. „Ich heiße Sara.“
„Tag!“
„Hallo Tag.“ Sie kicherte und setzte einen Fuß neben die mit rotem Gummi überzogenen Fußstützen des Rollstuhls. Ihre Füße steckten in teuer aussehenden dunkelblauen Wildlederstiefeletten, die Beine in verwaschenen Edeljeans.
„Ich heiße Jona.“ Auf den ersten Blick war nicht zu erkennen, weshalb das Mädchen im Rollstuhl saß. Ihre Beine konnte sie jedenfalls bewegen.
„Jona?“ Sie legte einen Zeigefinger an ihr Kinn. „Wieso nicht Jonas? Was hast du mit dem S gemacht?“
Rainer Neutzling, Jahrgang 1959, ist Schriftsteller und Soziologe. "Unterm Zitronenmond" hat er exklusiv für respect.de geschrieben und freut sich auf die Reaktionen seiner Leser im Internet: „Ich bin schon sehr gespannt auf das Feedback, das mir die Leser online geben werden.“
Jona vergewisserte sich mit einem Blick auf das Türschild hinter dem Mädchen, dass er vor dem richtigen Raum stand. Eigentlich hieß er Jonah. Das war die hebräische Form von Jonas. Eine Idee seiner Mutter, die mit dem Judentum allerdings nichts am Hut hatte, sondern das H cooler fand als ein popeliges S. Ihre Worte.„Ich nenn dich erst mal Jimmi, wenn du nichts dagegen hast.“ (...)
„Ich heiße aber Jona, weißt du?“
Er hatte noch nie mit Behinderten zu tun gehabt. Wie reagierte man auf so jemanden? Allerdings war sie ziemlich hübsch. Unter ihrem feuerroten Pullover aus Wolle zeichneten sich kleine Brüste wie zwei Fäuste ab. Das Rot ihres Lippenstifts war auf das Rot ihres Pullovers abgestimmt, ihre Augen funkelten.
Ihr wollt mehr lesen, Fragen an Experten stellen, Erfahrungen austauschen oder den Roman kommentieren? Dann werdet ihr auf respect.de fündig! Ab sofort versorgt euch die Jugendcommunity der Aktion Mensch immer montags, mittwochs und freitags mit neuen Folgen „Unterm Zitronenmond". Im Frühjahr 2013 erfahrt ihr dann im Finale, wie die Geschichte von Sara, Nesrin und Jona ausgeht. Übrigens: Alle Folgen gibts barrierefrei auch in einer Audioversion.