Franka verbringt die Semesterferien bei ihrem Freund in Berlin. Die beiden führen normalerweise eine Fernbeziehung und sehen sich alle 12 Tage. Jetzt haben die zwei Dickköpfe genau 28 Tage in einer Wohnung mit dem Ziel: Nicht streiten, nicht auf die Nerven gehen, bloß nicht trennen.
14. February 2013 - 11:43 von SPIESSER-Redakteurin Chaosnudel.
Ich weiß nicht, was überwiegt: Vorfreude oder Angst. Aus einer Fernbeziehung ein Zusammenwohnen zu machen, ist bestimmt nicht die intelligenteste Idee, die ich für meine Semesterferien hatte. Was ist denn aus dem Buch geworden, dass ich in der freien Zeit schreiben wollte und was mit dem Nebenjob, den ich mir für diesen Monat ausgeguckt hatte?
Der Koffer ist ausgeräumt: Franka hat
allen Platz eingenommen, den sie
gefunden hat.
Buch und Geld hin oder her! Ich fahre nach Berlin mit einem Koffer so groß wie ein Kinderbett und so schwer wie das dazugehörige Elefantenbaby. Am Bahnhof wartet mein Freund. Ich gucke ihn ernst an und sage mit hochgezogenen Augenbrauen: „Ich bleibe jetzt vorerst für immer!“ Ich weiß nicht, ob das Funkeln in seinen Augen ein Anflug von Begeisterung oder ein Hauch von Panik ist. Auf jeden Fall nimmt er artig den Elefanten, der in einem Kinderbett steckt, und transportiert diesen bis in sein Zimmer im vierten Stock ohne Aufzug. Die Wohnung ist noch leer. Sein Mitbewohner macht gerade einen Trip in die Ukraine. Von meinem dauerhaften Einnisten erfährt er erst bei seiner Rückkehr. Ein Nein hätten wir eh nicht akzeptiert. Schließlich ist er nur Untermieter.
Erstmal in Ruhe ankommen und alles auspacken.
Ob nun dieser oder die Freundin vom Mieter mehr Rechte hat, haben wir nicht ausdiskutiert. Mein zeitweiliger Mitbewohner hat die Ankündigung ohne Meckern geschluckt. Einem harmonischen Zusammenleben zu dritt steht nun also nichts mehr im Wege. Ich freue mich auf die Zeit in der jetzt etwas weniger männlichen WG mit Gemüsesnacks statt allabendlichem Biertrinken und Dosenfutter.
Stolperfalle Schuhsammlung:
Im Flur der WG von Frankas Freund.
Zwei Tage später liegen meine Hosen in einem Fach im Schrank, meine Kleider haben alle Bügel blockiert, der Kühlschrank ist voll mit Joghurts und Salatdressings und im Flur stolpert man über meine Schuhe. Angekommen bin ich auf jeden Fall, fragt sich nur wie lange mein Göttergatte das mitmacht. Und vor allem: Wie lange sein Mitbewohner das mitmacht, der sich sicherlich nicht durch Körperflüssigkeitenaustausch beschwichtigen lässt. Küssen meine ich natürlich.
Harmonie pur oder Stress ohne Ende?
Weitere zwei Tage später werde ich nett aber bestimmt aufgefordert, meine Lockenwickler von der Kommode im Flur zu nehmen und meine Haare im Waschbecken zu entfernen. Als Belohnung für meine heldenhafte Tat und den gewonnen Kampf gegen das Haarmonster bekomme ich Pfannkuchen auf dem Teller und dazugehörigen Puderzucker auf dem Boden. Danke, mein Schatz. Ich hole dann schon mal den Staubsauger, während das Essen kalt wird. Ich wusste es doch: Er kann das nicht. Die nächste Mahlzeit werde ich wieder zubereiten. Und nein! Staubsaugen muss er jetzt auch nicht. Ab auf die stille Treppe, hinein in deine Wuthöhle! Ich brauche PLATZ zum Saubermachen und Durchatmen. Und ich will meine Pfannkuchen warm und für mich alleine.
Ob Franka schon zum Hausmütterchen mutiert ist oder sie doch bei Bier und Pizza bleibt, erfahrt ihr im nächsten Blog.
Autor: Franka Pohl
Fotos: Franka Pohl
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Und deines für mich
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