Was war damals die Idee deines Projektes bei "Jugend gründet“?
Ursprünglich war die Idee, ein Unternehmen rund um einen digitalen Stift aufzubauen, der dank eines optischen Sensors auf allen Oberflächen verwendbar ist und damit eine Alternative zum Laptop bietet. Der Stift entwickelte sich aus dem Gedanken von "Was wäre technisch möglich und wie kann die Technologie unser Leben erleichtern?"
Euer Preis war eine Reise nach Kalifornien. Wo genau wart ihr?
Bjoern mit seiner Gewinnertruppe
in Kalifornien.
Wir haben unser Budget so aufgeteilt, dass wir insgesamt drei Wochen lang durch Kalifornien gereist sind. Wir waren in San Francisco, in Silicon Valley, Las Vegas, LA, San Diego, und Santa Barbara. Zuerst haben wir einige Unternehmen besucht, wie Detecon. Hier haben wir einen sehr guten Eindruck der Innovationen und des Machergeists des Valleys vermittelt bekommen. Das hatte auch großen Einfluss auf meine Entscheidung, später hierherzuziehen.
Wie ging es für dich nach „Jugend gründet“ weiter?
Leider haben wir die Idee, die wir während des Wettbewerbs entwickelt haben, niemals in die Praxis umgesetzt. Damals wusste ich nicht, wo ich anfangen sollte, und habe mich unter anderem um ein Patent bemüht und mit Technologiepartnern in Israel kurzgeschlossen. Im Nachhinein verschwendete Energie.Vor vier Jahren bin ich zurück ins Valley gekommen. Ich war mitten im Studium, hatte mit ein paar anderen Jungs an einem Startup gearbeitet und wusste, dass ich mich entweder für das eine oder das andere entscheiden musste. Rückblickend war es eine meiner besten Entscheidungen im Leben.
Nun seid ihr dran! Anlässlich des zehnten Wettbewerbjahres von Jugend gründet seid ihr nun aufgerufen, in einem kleinen Videoclip darzustellen, was ihr mit Jugend gründet verbindet. Oder ihr nehmt am Logo-Voting teil. Einige „Jugend gründet“-Teilnehmerteams entwickelten kreative Unternehmenslogos – Ihr könnt entscheiden, welches gewinnt und auch selbst gewinnen.
War es eine einfache Entscheidung? Was galt es zu planen? Was haben deine Eltern und Freunde gesagt?
Diesen Weg zu gehen, fiel mir leicht: Ich habe mir einfach ein Ticket gekauft, meine Koffer gepackt und mir ein Zimmer in San Francisco gemietet. Ich habe auch versucht, einige Freunde davon zu überzeugen mit mir zu kommen. Und meinen Eltern habe ich – um Konflikt zu minimieren – erzählt, dass dies erst mal nur temporär sei.
Bjoern heute: Erfolgreicher Gründer
und Unternehmer.
Was würdest du jedem jungen Unternehmer raten, um erfolgreich zu werden?
Man kann niemals früh genug anfangen. Jeder, der den Drang verspürt, etwas zu gründen, sollte sofort anfangen, denn der einzige Weg Unternehmertum zu lernen, ist die Praxis. Jedes Kind, das einen Computer bedienen kann, kann heute eine iPhone App programmieren und verkaufen. Sobald ich mich ganz auf mein Unternehmen konzentrieren konnte, hat sich meine Lerngeschwindigkeit vervielfacht. Ich musste mir extrem schnell neues Wissen aneignen in Recht, Design, Programmieren,Unternehmensführung, Statistik, PR und so weiter. Ob dieser Weg der richtige für einen ist, findet man am besten durch Ausprobieren raus.
Inwieweit hat dir „Jugend gründet“ auf deinem Weg geholfen?
Ich bin in einem Dorf am Bodensee groß geworden und hatte keinerlei Bezug zu bedeutenderem Unternehmertum. „Jugend gründet“ hat mir damals die gedankliche Perspektive eröffnet, dass ich ein Multimilliardenunternehmen aufbauen könnte.
Der Online-Wettbewerb „Jugend gründet“ ist in die zehnte Runde gegangen. Wie schon in den Jahren zuvor gründen Jugendliche zwischen 16 und 21 Jahren in zwei Phasen ein fiktives Unternehmen und führen es virtuell durch die ersten acht Jahre der Existenz.Der Markt und die Konkurrenz werden durch das Planspiel simuliert. Auf der „Jugend gründet“ Unternehmertalente 2013“-Messe in Wolfsburg wird im Juni 2013 das Siegerteam gekürt. Den Gewinnern winkt wieder eine Reise nach Kalifornien. Ihr wollt dabeisein? Meldet Euch auf www.jugend-gruendet.de an. Bis 3. Januar 2013 habt Ihr Zeit, eine innovative Geschäftsidee mithilfe einer Businessplanmaske zu entwickeln.
Text: Anna Gumbert
Fotos: Bjoern Lasse Herrmann