Kamenz is ready
to Rock n’ Roll!

Mit leichten Kopfschmerzen wache ich auf und schleiche zum Frühstück. Rock n‘ Roll hab ich mir irgendwie anders vorgestellt. Auch die Jungs von Anne.Fuer.Sich scheinen den Tourauftakt gestern Abend noch lange gefeiert zu haben - verständlicherweise. Am liebsten würde ich mich nochmal ins Bett legen und ein paar Stunden schlafen, aber der Tourbus wartet schon auf mich. Doch bevor es nach Kamenz geht, schlägt Marian vor, eine echte Salzwedler Spezialität auszuprobieren: Baumkuchen. Liebe SPIESSER, ich rate euch, solltet ihr jemals in Salzwedel sein, dann kauft euch Baumkuchen oder die günstigeren Baumkuchenspitzen – das ist super lecker!

Bassist Manuel ist auch für die Shouts verantwortlich.

Warm-Up

In Kamenz angekommen, wird der Tourbus ausgeladen, die Sachen müssen in den Safe Club gebracht werden und die ersten Getränkerunden VITA COLA müssen natürlich auch vernichtet werden. Während die Band mit dem Aufbau der Instrumente beschäftigt ist, nutze ich die Zeit, um mich mit dem Team des Safe Clubs zu unterhalten. Der Club wird nämlich ehrenamtlich betrieben und manche Mitarbeiter sind zum Teil schon seit fast 20 Jahren dabei. Das Arbeitsklima ist sehr familiär, aber es fehlt leider an neuen, jüngeren Mitgliedern.

Weil es bis zum Abendessen noch eine Weile dauert, beschließen die Jungs ein bisschen Kamenz anzuschauen. Viel entdecken wir nicht, aber während dieses (wirklich) kleinen Spaziergangs kann ich die Band noch ein bisschen besser kennen lernen. Sören erzählt mir davon, wie er damals zusammen mit einem Freund die Band ins Leben gerufen hat und nach und nach die einzelnen Mitglieder dazu gekommen sind. Mit knurrenden Mägen laufen wir über den Kamenzer Marktplatz. Mittlerweile ist es schon 18 Uhr, also noch zwei Stunden bis zum Abendessen und nochmal vier Stunden bis zum Auftritt – die Aufregung macht sich so langsam bemerkbar.

Frontsänger Marian, SPIESSER-Autorin Frieda und
Bassist Manuel (v.l.). Nach dem Konzert ist vor
dem Konzert – wir sehen uns in Potsdam!

Ready? Ready!

Smohle eröffnet den Abend und das Publikum ist begeistert. Eine aufregende Mischung aus Grunge, Noise und Punk lässt den Safe Club beben und die kratzige Stimme des Sängers Philipp verpasst mir eine Gänsehaut. Danach rocken Masorati die Bühne, während ich mich mit Manuel und Marian im Backstage unterhalte.

Danach ist Anne.Fuer.Sich dran und trotz sechs Stunden Zeitüberbrückung liefern sie ordentlich ab. So langsam kann ich auch das ein oder andere Lied mitbrüllen. Auch das Publikum ist begeistert und lässt sich zum Abrocken animieren. Sänger Marian geht sogar direkt in die Menge rein und tanzt mit! Nach dem Auftritt sind alle fertig und verschwitzt, aber zufrieden. Eddy und ich stoßen noch auf diese erste Hälfte der Tour an, dann geht’s in den Tourbus und zurück nach Bautzen. Ich verabschiede mich von der Band, die noch mitten in der Nacht ihren eigenen Bus belädt, um in ein paar Stunden wieder zurück nach Bremen zu fahren.

Als ich am nächsten Tag im Zug nach Hause sitze, freue ich mich schon auf die zweite Hälfte der VITA COLA Clubtour, die am 18. Oktober in Potsdam angestimmt wird. Bis dahin!

Text und Fotos: Frieda Rahn

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