Kinder werden oftmals nur belächelt, wenn sie sich für Themen wie Erderwärmung, Nachhaltigkeit und die Auswirkungen von Konsumverhalten interessieren. Dass sie sogar Ideen haben, wie man unsere Welt positiv verändern könnte, wird ihnen von den meisten Erwachsenen gar nicht erst zugetraut. Doch Kinder haben oft einen anderen Blickwinkel und treten unvoreingenommener an verschiedene Themen heran als manch ein Erwachsener.
Genau aus diesem Grund findet seit 2003 im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung alle zwei Jahre der Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik „alle für EINE WELT für alle“ statt. Alle Schülerinnen und Schüler der ersten bis 13. Klasse können sich in jeder denkbaren Form an dem Wettbewerb beteiligen. Ihr habt eine Idee, zum diesjährigen Motto „Meine, deine, unsere Zukunft?!“ Lokales Handeln – globales Mitbestimmen? Dann könnt ihr diese bis zum 2. März 2020 einreichen. Bei der Form eures Beitrages werden eurer Kreativität keine Grenzen gesetzt: Ob Texte, Fotos, Filme, Kunstwerke, Theater- oder Musikstücke, Plakate oder digitale Arbeiten – alle Beiträge können eingereicht werden.
Dr. Gerd Müller erklärt den anwesenden Schülerinnen und Schülern
seine Aufgaben als Bundesentwicklungsminister
Auftakt mit Dr. Gerd Müller
Zum diesjährigen Auftakt des Wettbewerbs gab Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller am 10. September eine Kinderpressekonferenz für Schülerzeitungen verschiedener Schulen. Ebenfalls eingeladen war die Sozial-AG „TAT“ (Think-Act-Talk) der Max von Laue Oberschule aus Berlin, die den Wettbewerb im Jahr 2016 in der Kategorie Klassen 8-10 gewann. Die acht Schülerinnen stellten ihr Brettspiel „Vielfältig oder Einfältig“ vor, das sie im Rahmen des Wettbewerbes gemeinsam entwickelt haben. Das Spiel behandelt Themen wie nachhaltiges Leben und Wirtschaften sowie Flucht und Kooperation.
Darauffolgend erklärte Müller den jungen Reportern seine Aufgabenbereiche und beantwortete ihre Fragen. „Sie sind auf der ganzen Welt unterwegs, was hat sie besonders traurig oder glücklich gemacht?“, fragte eine Schülerin. Müller antwortete, dass es ihn immer besonders glücklich macht, wenn er Kindern helfen kann. Als Beispiel nannte er eine Armensiedlung in Neu-Delhi, in der Kinder nun nicht mehr Müll sammeln müssen, sondern zur Schule gehen können. Am traurigsten mache es ihn, wenn er in Fluchtgebieten sehe, unter welch schrecklichen Bedingungen Kinder jahrelang ausharren müssten, so der Bundesentwicklungsminister. Es folgten noch viele weitere Fragen zu Themen wie Nachhaltigkeit, Entwicklungspolitik oder dem Schutz des Regenwaldes. Zum Schluss wandte sich Müller noch einmal direkt an die Schülerinnen und Schüler: „Es ist schön, dass ihr euch mit diesen Themen beschäftigt. Denn das Interesse von Kindern an der Klimapolitik muss wachsen.“
Mit dem Bundesentwicklungsminister an einem Tisch: Die Gewinner
des Wettbewerbes in der Kategorie Klasse 8-10 im Jahr 2016
Resonanz der Kinderreporter
Nach der Kinderpressekonferenz erzählte Jannik: „Mir hat besonders gut gefallen, dass wir alle hier sein konnten. Es war sehr spannend. Ich fand auch gut, was der Bundesminister gesagt hat.“ Der 9-Jährige gehört zu der Nachrichtensendung der SchuleEins aus Berlin. Die Kinder waren samt Kamera und Aufnahmegerät angereist, um über den Auftakt des Schulwettbewerbes zu berichten.
Kinder und Jugendliche, die sich für ein besseres Zusammenleben und eine nachhaltige Entwicklung einsetzen, werden von dem Wettbewerb zurecht gefördert. Immerhin sitzen in den Schulbänken unsere gesellschaftliche Zukunft und die Politikerinnen und Politiker von morgen. Der Wettbewerb ist eine Chance, sich noch besser mit entwicklungspolitischen Themen auseinanderzusetzen und vielleicht sogar die Zukunft aktiv positiv mitzugestalten.
Wer darf mitmachen? Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen, Schulformen und -fächer!
Kategorien:
Kategorie 1: Klassen 1 bis 4
Kategorie 2: Klassen 5 bis 7
Kategorie 3: Klassen 8 bis 10
Kategorie 4: Klassen 11 bis 13
Kategorie 5: Schulpreis
Einsenschluss: 2. März 2020
Weitere Infos findet ihr hier
Text: Naomi Asal
Fotos: © Engagement Global / Fotografin: Merlin Nadj-Torma