Im Film Die Croods - Alles auf Anfang sprichst du Dawn, die Tochter der Bessermanns. Was hat dich an dieser Sprechrolle besonders herausgefordert?
Ich hab mich erst mal richtig gefreut, als ich erfahren habe, dass ich die Rolle sprechen darf. Dawn hat im Film sehr viel gelacht und rumgeschrien – ich musste also dementsprechend auch viel lachen und laut sein. In einer Szene ist sie ein bisschen „gaga“, weil sie von einem Insekt gestochen wurde. Das zu sprechen war schwierig, aber auch sehr lustig.
Wie bereitest du deine Stimme vor allem auf anstrengende Parts, wie beispielsweise das Schreien, vor?
Zwischendurch trinke ich sehr viel Wasser und dann geht das auch schon, das hilft mir am besten.
Wie ist es für dich, wenn du einen Kinofilm anschaust, in dem du eine Rolle sprichst?
Anfangs ist es ein bisschen komisch, aber wenn der Film dann eine gewisse Zeit läuft, achte ich gar nicht mehr darauf. Dann versuche ich mich nur auf den Film zu konzentrieren. Irgendwann gewöhnt man sich einfach dran.
Die Croods - Alles auf Anfang bringt viele neue Figuren, wie die besagten Bessermanns, mit. Aber auch neue Tiere, die immer sehr knallig-bunt sind und liebevoll designt werden. Hast du eine Lieblingsfigur oder hat dir eines der Tiere besonders gut gefallen?
Ich musste häufig lachen, wenn ich die Tiere gesehen habe, die sind richtig cool gemacht. Am süßesten finde ich die Faultiere, besonders Spange, das Faultier von Dawn. (lacht) Das hätte ich auch gerne!
Foto: ©2020UniversalPictures
… ist eine Synchronsprecherin und Influencerin aus Berlin. Die 18-Jährige ist besonders durch die Social-Media- Plattform TikTok bekannt geworden. Mehr als 5 Mio. Menschen verfolgen dort ihre täglichen Uploads. Ihre Instagram-Seite haben 1,5 Mio. User abonniert. Außerdem ist sie in Webserien wie Krass Klassenfahrt zu sehen und synchronisierte Mia (Daniah de Villiers) im Film Mia und der weiße Löwe.
Inwieweit hat es deine Karriere beeinflusst, dass in deiner Familie viele Synchronsprecher sind?
Mit dem Synchronsprechen habe ich sehr früh begonnen, was natürlich auch an meinen Eltern und meinem Opa lag. Aber meine Influencer-Karriere habe ich unabhängig davon gestartet. Natürlich habe ich Videos übers Synchronsprechen gedreht, aber es hat nicht viel miteinander zu tun gehabt. Mittlerweile sind meine beiden Berufe ein Ganzes geworden und das macht mir sehr viel Spaß.
Wie hast du es geschafft, die ganze Arbeit während deiner Schulzeit zu managen?
Während der Schulzeit war es sehr schwer. Meine Hausaufgaben und das Lernen habe ich vor allem auf die Wochenenden und in die Ferien geschoben. Auf Social Media war ich damals nicht so aktiv. Ich hab immer versucht, die Schule nicht zu vernachlässigen, aber ich muss zugeben: Es war teilweise echt schwierig. Trotzdem: Die Schule hatte immer die oberste Priorität.
Ich hab immer versucht, die Schule nicht zu vernachlässigen.
In einem YouTube-Video hast du Tipps für TikTok gegeben und erzählt, dass du täglich zwei bis vier Videos für TikTok produzierst. Welche Vorteile bietet TikTok für dich im Gegensatz zu anderen SocialMedia-Plattformen?
TikTok ist für mich deutlich „schneller“, denn beispielsweise YouTube-Videos zu produzieren, ist sehr aufwendig. Ich lade auf TikTok auch mehr hoch, weil die Videos meist nur 15 Sekunden oder maximal eine Minute lang sind. Auf TikTok lade ich mehr private Sachen hoch: Videos über Dinge, die in meinem Leben passieren, oder ich erzähle einfach nur kurz von meinem Tag.
Du erreichst insgesamt auf deinen Social-Media-Plattformen sieben Millionen Menschen ‒ welche Verantwortung siehst du bei dir mit dieser Reichweite?
Ich muss schon aufpassen, was ich für Videos mache. Als Influencer wird man für vieles kritisiert. Es ist eigentlich egal, was man macht, irgendjemandem passt es nicht. Das ist schon schwierig, aber ich versuche, ein gutes Vorbild zu sein. Ich achte sehr darauf, was ich hochlade.
SPIESSER-Autorin Frieda hat es sich für diese digitale Kissen-
schlacht auf der Couch gemütlich gemacht.
Foto: Markus Schwennigcke
Wie entscheidest du, wer Kooperationspartner für die Produkte wird, die du bewirbst?
Zuerst schaue ich mir die Marke an und wofür sie steht. Dann schau ich mir die Produkte an. Es gibt viele Marken, die ich nicht unterstütze, weil mir beispielweise die Qualität des Produkts nicht gefällt. Ich möchte nicht Werbung für etwas machen, das nicht gut ist und worüber sich die Menschen am Ende ärgern, wenn sie dafür Geld ausgegeben haben.
Unser aktuelles Heftthema ist Social Media und Politik. Social Media wird von vielen Menschen für ihre politischen Aktionen genutzt. Siehst du da ein Potenzial für TikTok oder wird es eher eine Unterhaltungsplattform bleiben?
Es gibt viele TikToker, die politische Videos machen, beispielsweise über die US-Wahlen im vergangenen Jahr. Es gibt auch spezielle Accounts, die sich nur mit politischen Themen beschäftigen. Das finde ich sehr gut. Tatsächlich habe ich dadurch auch selbst schon viel gelernt.
Inwieweit bist du persönlich politisch aktiv?
Ich war schon bei Fridays for Future-Demonstrationen und auch mit der Black Lives Matter- Demo auf der Straße, vor allem weil ich die Tatsache unterstützen möchte, dass sich Menschen für diese Bewegungen einsetzen.
Könntest du dir vorstellen, „politische“ Influencerin zu werden?
Nein, ich denke nicht. Ich finde es spannend, aber ich überlasse das lieber den anderen. (lacht)
Foto: ©2020UniversalPictures
Text von Frieda Rahn, 22, kann auch von der Couch aus Debatten über politische Themen führen.
Kamera: Markus Schwennigcke
Schnitt: Michael Auerswald
Teaser-Bild: ©2020UniversalPictures