SPIESSER: Fabian, ihr wart jetzt mit der VITA COLA Clubtour lange unterwegs. Angefangen vom Coaching, über das Online-Konzert und die sieben Live-Gigs im Osten der Republik. Habt ihr euch als Band in dieser Zeit verändert?
Fabian: Die Band hat sich auf jeden Fall weiterentwickelt, allein schon dadurch, dass wir durch die vielen Gigs hintereinander so oft mit demselben Set, denselben Songs, denselben Abläufen gespielt haben. Das ist ja etwas, was jede Band in ihrem Spielprozess total nach vorne bringt. Die Abläufe werden klarer, man wird freier, was die Interaktion mit dem Publikum angeht. Außerdem überlegen wir jetzt viel mehr, was mit der Band als nächstes passieren kann.
SPIESSER: Hat sich denn auf der Tour so eine Art Ritual vor den Auftritten eingeschlichen?
Fabian: Ja, wir haben schon unser Ritual. Wir versuchen, direkt vor dem Gig nur noch zu viert in einem Raum zu sein, um uns mental auf das Konzert vorzubereiten. Wir stehen dann im Kreis, jeder die Arme auf den Schultern des Nachbarn und schreien uns an (lacht). Das ist unser Einstimmen auf das Konzert.
SPIESSER: Am Sonntag hattet ihr euer letztes Konzert im Privatclub in Berlin. Habt ihrs dann auf der After-Show-Party noch mal richtig krachen lassen?
Fabian: Nein, eine richtige After-Show-Party gab es leider nicht. Wir sind noch ein bisschen da geblieben, haben mit den Leuten gequatscht, die da waren. Mussten aber natürlich auch unsere Sachen zusammenpacken, und dann gings ab ins Bett. Aber ein großes Frühstück haben wir heute mit der gesamten Crew gemacht.
SPIESSER: Im „normalen Leben“ spielt ihr in verschiedenen Bands, seid Teil eines Musicals, gebt Musikunterricht und du, Fabi, studierst auch noch. Wie geht euer Alltag jetzt weiter?
Fabian: Jetzt wird es ganz normal weitergehen. Die Tour, das Coaching und so weiter, wurden ja sozusagen in unseren Alltag mit reingepresst. Jeder muss jetzt wieder seinen verschiedenen Jobs nachgehen. Aber wir haben natürlich auch ganz viele Kontakte geknüpft, aus denen sich vielleicht neue Jobs und Gigs ergeben. Wir haben da auch schon ganz viele Ideen, was wir noch alles machen könnten.
SPIESSER: Was habt ihr als PLUTO jetzt musikalisch vor? Gibts schon konkrete Pläne für die Zeit danach?
Fabian: Wir waren diesen Sommer wieder in dem Bootshaus, wo wir auch die letzte EP aufgenommen haben, und haben eine ganze Menge Songs geschrieben. Die sind aber noch in einem ganz rohen Zustand – eher Ideenskizzen. Aber sie markieren schon, in welche Richtung das alles musikalisch gehen soll. An dem Punkt wollen wir angreifen und weitermachen.
SPIESSER: Was müssen eure Fans tun, um euch bald wieder live zu sehen?
Fabian: Am 12. Dezember ins Maschinenhaus in Berlin kommen. Ansonsten würden wir natürlich gerne wieder eine Tour machen. Wir haben erlebt, dass wir super gut angekommen sind und die Leute Lust hatten, zu unserer Musik zu feiern. Aber wann die nächste Tour stattfindet, steht noch in den Sternen.
Text: Nora Stankewitz
Fotos: Timo Schmidt