Was passiert, wenn sich ein ganz normaler Mensch nur noch von Erbsen ernährt?
Ein Gedanke, dessen Nachgang interessant werden könnte, wie sich auch Georg Büchner vielleicht dachte, als er sein Drama namens Woyzeck 1836 verfasste. Allerdings könnte man beim Lesen dieses total fragmentierten Werkes fast meinen, der Autor selber hätte sich nur noch die kleinen, grünen, runden Gemüsekügelchen schmecken lassen.
Schon der umgangssprachliche, akzentreiche Wortlaut der Hauptfigur macht den Leser beim Verschlingen der Wörter ganz konfus. Im Gegensatz dazu steht der gehobene Sprachstil der gesellschaftlich höher gestellten Personen, wie Hauptmann und Doktor (er war es, der dem Hauptcharakter die verheißungs- oder eher verhängnisvolle Erbsendiät verschrieben hatte), denen der arme Stadtsoldat Woyzeck gehorchen muss.
Aber was wäre ein Drama ohne eine ordentlich Affäre? Nein, nicht Woyzeck ist in diesem Fall der Täter, seine Geliebte und Mutter seines Sohnes geht ihm fremd. Doch sie hat die Rechnung ohne die Erbsen gemacht: Letztendlich, nach ungefähr einem Monat durchgehaltenem Grünkugelwahnsinn, ersticht Woyzeck sie vor Liebesschmerzen, oder sah er in ihr plötzlich eine riesige Erbse?
Man weiß es nicht, doch falls eure Mutter dazu neigt, öfters einmal besagtes Gemüse zu kochen: Sagt ihr, es besteht akute Amokläufergefahr!
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Kommentare
Vier KommentareEinloggen
Warum ist das keine Rezension?
Ich denke, dass Büchner die Schichtengesellschaft mit dem Buch kritisieren wollte, vor allem auch auf die untere Schicht aufmerksam machen.
Erstens ist das keine Rezension und zweitens: Lies es doch einfach nocheinmal, vielleicht verstehst du dann, dass Büchner damit etwas sagen wollte^^
Ja klar, ist ja auch fast alles sarkastisch gemeint. Schließlich esse ich auch nach diesem Buch noch gern Erbsen, aber es war, wie ich finde, eine tolle Sache, um eine Rezension darauf aufzubauen.
Wir haben das Buch auch letztens in Deutsch durchgenommen... und... naja, es gab einen Grund wieso Büchner das Ding nicht fertiggeschrieben hat.