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Wir Hauptschüler



In Deutschland gibt es knapp eine Million Hauptschüler. Dass sie Schüler zweiter Klasse ohne Zukunftschancen seien, kann man fast jeden Tag in der Zeitung lesen. Aber wie sehen sie das eigentlich selbst? Hier erzählen Hauptschüler von ihrer Schule, ihren Plänen und ihrem Umgang mit den Vorurteilen.

28. April 2008 - 15:22
SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
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Beigetreten: 25.04.2009

Carina: "Die Mädchen nennen mich Hartz-IV-Schlampe."



"Die Mädchen nennen mich Hartz-IV-Schlampe, aber das ist mir egal."


 
Carina, 14, Konrad-Adenauer-Schule,
Heppenheim (Hessen)

Hauptschüler sind genauso klug wie Realschüler und die können genauso dumm sein wie Hauptschüler. In meiner Klasse gibt es etliche Leute, die auf jeden Fall auch aufs Gymnasium könnten. Mir ist es sowieso egal, wo die Leute auf die Schule gehen, ich könnte auch mit einem Förderschüler befreundet sein.

Ich hätte auf die Realschule gehen können, das haben mir meine Lehrer damals in der vierten Klasse gesagt. Sie meinten allerdings, ich sei noch sehr verspielt, deswegen könnte es schwer werden. Meine Eltern meinten, dass ich das selbst entscheiden soll und ich wollte auf die Hauptschule. Die Entscheidung habe ich nicht bereut: Ich fühle mich wohl und habe sehr gute Noten.

Allerdings komme ich nicht so gut mit den Mädchen in unserer Klasse klar. Die lästern hinter meinem Rücken, nennen mich Hartz-IV-Schlampe und Hure. Ich weiß auch nicht warum. Aber irgendwann kommt wahrscheinlich der Tag, an dem ich einer von denen eine klatsche. Obwohl das ja eigentlich alles an mir abprallt, denn mit den Jungs bin ich sehr gut befreundet.

Unsere Klasse ist die letzte. Wenn wir fertig sind, wird es keine Hauptschule mehr geben, sondern eine Sonderschule. Die bauen gerade für mehrere Millionen um. Küchen, Duschen und sowas. Wir mussten in stinkende Container umziehen. Das finde ich unnötig. Ich meine, man könnte meinen, die wären etwas besseres als wir. Nur weil die große Probleme beim Lernen haben, brauchen die doch nicht mehr Zeug als wir. 

Erzählt auch ihr eure Geschichte. Einfach Kommentar schreiben oder Mail an redaktion@spiesser.de
Protokoll: Antonie Rietzschel, Foto: privat

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Kommentare

32 Kommentare
  • Das Problem der Hauptschüler ist viel größer als es tatsächlich wahrgenommen wird. Zum einen werden für immer weniger Arbeitsplätze immer höher qualifizierte Arbeiter gesucht (man bedenke allein die Auszubildendenquote unter Abiturienten). Zum anderen sind Schulen aller Formen methodisch veraltet. Die veralteten, nicht zweckmäßigen Methoden veröden und verkomplizieren den Unterricht. Dadurch wird bei vielen Schülern ein "Leerlauf" erzeugt, sie sitzen im Unterricht und nehmen den frontalen Informationsfluss nicht auf, wer kann auch schon 8 Stunden am Tag immer bereit für neuen Stoff sein?
    Es ist auch zu beachten, wie sich die Verteilung der Schüler zwischen den einzelnen Schulformen verändert hat. Ich würde fast sagen, die unteren Schulformen werden gemieden, allerdings gehören auch fast 50% der Gymnasiasten nicht an ein Gymnasium.
    Früher war die Hauptschule die Schule der Arbeiter. Hauptschüler lernten solide Berufe und mit ihren Händen zu arbeiten. Da aber die jetztige Generation Schüler dem Medienkonsum (in welcher Form auch immer) verfallen ist und die meisten nicht mal wissen, wie man einen Fahrradreifen repariert, werden sie wohl kaum mit beachtlichen handwerklichen Fähigkeiten punkten können.
    Neben den Bildungsministerien und den Schülern selbst sind allerdings auch die Eltern gefragt. Es brauch sich keiner (und in dem Falle gilt das nicht nur für Hauptschüler) zu wundern, dass ihm ein Ausbildungsplatz verweigert wird, wenn er keinerlei gebräuchliche, höfliche Umgangsformen an den Tag legt und soziale Kompetenzen quasi nicht vorhanden sind.
    Wer dazu dann von sich selbst noch sagen kann, er sei faul, ist gar nicht bereit, einen Job, geschweige denn eine Perspektive zu haben.
    Solange jedoch tatsächliche Fähigkeiten, Talente und soziale Kompetenzen, die einen heute zu etwas besonderem in der Masse machen, eine wahrhafte Mangeerscheinung bleiben, wage ich zu bezweifeln, dass sich die Gesamtsituation verbessern wird.

  • (Zitat:)Was wäre ich in der Gesellschaft wert, wenn ich nur den Dingen nachgehen würde die mir Spaß machen, oder die mir gerade liegen? (Zitat ende);
    a: ist jeder mensch gleich viel wert
    b: ist eine gesellschaft dazu dadie bedürfnisse aller menschen zu befriedigen
    c: ist in unser gesellschaft leider der oben der hefter auswendig lernen kann. talente werden nur unzureichend gefördert.
    d: kenne ich idoten in jeder bildungsschicht. die gymnasiasten haben nur ein paar schick wörter gelernt. mit anderen worten: sie können ihren stumpfsinn besser artikulieren.

  • Euer Artikel hat zwar klar gemacht, dass Hauptschüler keine Unmenschen sind, aber das behauptet ja auch keiner. Die Beiträge waren interessant aber einseitig. Wenn ich sage, dass Hauptschüler keine Perspektive haben und die Gewalt an diesen Schulen überdurchschnittlich hoch ist, dass es zumindest in Berlin eine Beschäftigungstherapie und Aufbewahrung ist, kritisiere ich das Schulsystem und nicht die Menschen. Es freut mich, dass es solche Einzelfälle gibt wie Ihr sie gezeigt hab, aber es klang doch bereits durch, dass sie sich als Außenseiter betrachten oder als solche gehänselt werden! Ich hätte mir den Mut gewünscht, den Prototyp dagegenzustellen und zu sagen: das kann so und so sein.

  • >>>Es stümmt nicht das die hauptschüler dumm sind oder so wir haupt schüler sind auch cool wie jeder andere ok wir haben stayl und checken weiber ab<<<

    ... Ist das Selbstironie oder Sarkasmus?

  • Haupt schule ist die beste schule scheiß drauf was die andere sagen.
    jjjjjjjjjjjeeeeeaaaaaaaaaaaa
    lil jon
    Denk nur auf dein weg

  • die gymnasyasten denken sie wären was besonderes
    und dass alle hauptschüler asozial sind dass stimmt nicht es gibt auf jeden faal paar die wo asozial sind aber dass gibt es auch in den andere schulen aq

  • nur weil wir schwarz sind hahahha

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