Dieser Beitrag entstand in
Zusammenarbeit mit ŠKODA.
Samstag früh geht es los. Damit die Fahrt nicht so langweilig wird, laden wir uns noch zwei Mitfahrer ins Auto. Zwei Stunden Fahrt liegen vor uns. Zwei elend lange Stunden ohne ertragbare Musik, denn wir haben unsere CDs vergessen. Also müssen wir uns mit tschechischen Radiosendern begnügen: Während wir durch die Landschaft rauschen, schallt uns von Volksmusik bis Justin Bieber so ziemlich alles um die Ohren. Hin und wieder dreht Gustav am Radio herum, in der Hoffnung, doch noch etwas Hörbares zu finden, aber vergeblich.
Gewinn muss nicht exakt den Abbildungen entsprechen.
Sie haben Ihr Ziel verfehlt
In Prag angekommen setzen wir unsere Mitfahrer am Bahnhof ab und starten die Suche nach unserem Hotel. Es ist aber nicht irgendein Hotel, sondern ein Botel, also ein Hotel auf einem Schiff.
Die Anlegestelle des Schiffs sehen wir leider erst, als wir schon vorbeigefahren sind. Dummerweise befinden wir uns auf einer Schnellstraße, umdrehen ist also nicht drin. Weit und breit ist keine Abfahrt in Sicht, da hilft auch das Navigationssystem nicht mehr. Meine Motivation sinkt mit jedem Meter, den wir fahren. Gustav drückt mir zur Beruhigung ein Stück Schokolade nach dem anderen in die Hand. Wenn das so weiter geht, bin ich übergewichtig, bevor wir das Botel erreicht haben. Doch dann ist endlich eine Abfahrt in Sicht.
Wo geht es lang?
Hier dürfen wir leider nicht parken.
Ein Kreuzfahrtschiff ist unsere Unterkunft nicht, aber solange ich nicht in einer Hängematte schlafen muss, ist alles in Ordnung. Nach der Zimmerbesichtigung machen wir uns auf den Weg in die Innenstadt. Bevor wir uns irgendetwas anschauen können, brauchen wir einen Parkplatz. Nach einer halben Ewigkeit sehen wir eine freie Parklücke. Seitwärts einparken gehört nicht wirklich zu meinen Stärken, aber unser Auto ist ja nicht so lang.
Durch Zufall finden wir das Theater Laterna Magika. Mit den Worten „No speaking, only dancing“, überzeugt uns die Frau an der Kasse, zwei Karten zu kaufen. Dank Gustavs abgelaufenem Schülerausweis kostet uns die Ballettvorstellung am Abend nur 14 Euro. Dann begeben wir uns weiter auf Stadterkundung. Alte Gebäude, Souvenierläden, Kirchen und Touristen pflastern unseren Weg. Ich kann mich gar nicht sattsehen an den schönen, mit Figuren, Stuck und Schnörkeln verzierten Fassaden. Das mit der Orientierung haben wir aber noch nicht so ganz raus. Zeitweise habe ich das Gefühl, dass wir im Kreis laufen. Die vorsorglich eingepackten Reiseführer helfen uns bei unserer Irrfahrt auch nicht weiter und das Navi haben wir im Auto liegen lassen. Zum Glück finden wir am Abend irgendwie das Theater wieder.
Auch der Reiseführer kennt den Weg nicht.
Durchwachsene Aussichten
Am nächsten Morgen will Gustav unbedingt mit der Seilbahn auf irgendeinen Berg fahren. Meine Müdigkeit herunterschluckend folge ich ihm und seiner Begeisterung. Nach einer zehnminütigen Fahrt in einem überfüllten Wagon purzeln wir mehr oder weniger aus der Bahn heraus. Leider gab es keine Möglichkeit, mit dem Auto zu fahren, das wäre bestimmt gemütlicher gewesen.
Zu Gustavs Bedauern sehen wir uns auf dem Berg lediglich mit einer Mauer und viel Gebüsch konfrontiert. Die Aussicht auf die Stadt fällt also aus. Aber Prag hat dafür eine Lösung: den Aussichtsturm Petrin. Gustav will natürlich unbedingt da hoch. Mein Bewegungsdrang hält sich eher in Grenzen. Während Gustav die 299 Stufen erklimmt, lege ich mich auf einer Wiese in die Sonne und schlafe ein bisschen.
Die WGS bietet ein Heim für Brokkolos, Gemüsespezialisten und alle anderen Erdbewohner. Außerdem: frische Ausbildungsplätze!
Nachdem wir auch noch die gesamte Prager Burg besichtigt haben, machen wir uns völlig erschöpft auf den Heimweg. Diesmal fährt Gustav. Ich habe keine Lust mehr auf die Prager Einbahnstraßen. Ich genieße noch ein bisschen die Aussicht auf die Innenstadt während Gustav mit unserem ŠKODA Citigo den Straßenbahnen ausweicht. Als er auf die Autobahn fährt, bin ich schon auf dem Beifahrersitz eingeschlafen.
Text: Anne Kluge
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