Festival mit 15, Bankrott mit 18, erfolgreiche Unternehmerin mit 21. Janin Niele ist nicht nur Veranstalterin von Rock im Stadtpark, sondern auch Stehaufmännchen. SPIESSER-Autorin Anh hat sie erzählt, warum sie lieber die Schule schmiss, als ihr Unternehmen aufzugeben.
02. August 2012 - 16:58 von SPIESSER-Autorin whityhumbuk.
Vom 3. - 5. August geben sich zum fünften Mal die verschiedensten Musik-Acts in Magdeburg bei Rock im Stadtpark die Ehre. Dabei sind dieses Jahr: Jennifer Rostock, The BossHoss, Gentleman, Royal Republic, Marteria, Bakkushan und noch viele mehr...
Wie kommt man auf die Idee mit 15 einfach mal ein Festival auf die Beine zu stellen?
Wenigstens wisst ihr wie alt ich damals war. Viele Medien machen mich gerne älter. In dem Alter muss man vor allem wahnsinnig sein. Angefangen hat das mit einem Konzert in Braunschweig. Die Band „Blickfeld” fand ich damals richtig gut, und deswegen wollte sie auch mal bei mir zu Hause spielen lassen. Und wie bringt man eine Band aus Niedersachsen nach Magdeburg? Genau, man veranstaltet ein kleines Konzert. Als ich dann die kleine Bühne im Stadtpark entdeckte, habe ich mir gedacht: „Warum aus dem kleinen Konzert nicht gleich ein kleines Festival machen?“
Was haben deine Eltern dazu gesagt?
Meine Eltern haben mich immer unterstützt. Sie sitzen auch zu jedem Festival an der Abendkasse. Natürlich habe ich mir da eine große Verantwortung aufgebuckelt und als Eltern macht man sich da auch schon mal Sorgen, trotzdem stehen sie immer zu mir.
Wurdest du von vielen Leuten belächelt, weil du noch so jung bist?
Desto größer das Projekt, das man angeht, umso mehr Neider bekommt man und auch falsche Freunde. Leider trifft dann das kleine Sprichwort „Bei Geld hört die Freundschaft auf“ immer wieder zu.
Was war das für ein Gefühl, als das Festival 2009 ins Wasser fiel und du vor einem Haufen Schulden standest?
Ich konnte es erst gar nicht fassen. Ich meine, ich war 18. Wie in Trance saß ich vor der Bühne, die aufgrund der schlechten Wetterlage abgebaut wurde. Ich konnte das gar nicht richtig realisieren. In diesem Schockzustand musste ich mich entscheiden, entweder meine Firma weiterzuführen oder meine schulische Laufbahn durchzuziehen. Ich hab die Schule geschmissen, acht Nebenjobs gemacht und die Schulden abbezahlt. Eine Ausbildung habe ich nach 8 statt 36 Monaten beendet. Das Wissen hatte ich ja schon durch meine praktischen Erfahrungen gesammelt. Also war die Prüfung ein Kinderspiel. Zur Zeit habe ich sogar eine eigene Auszubildende unter meinen Fittichen.
Warum hast du da nicht aufgegeben?
Aufgeben gilt bei Janin nicht.
Ich hatte einfach Glück, Leute an meiner Seite zu haben, die mich motivieren, aufbauen und zum Lächeln bringen. Meine Eltern hätte am liebsten sofort aufgegeben. Sie haben sich die Zukunft ihrer Tochter etwas anders vorgestellt. Letztendlich haben sie mich auch tatkräftig unterstützt, sonst hätte ich das auch nicht geschafft.
Auf welche Konzerte oder Festivals gehst du privat gerne, wenn nicht gerade Rock im Stadtpark ansteht?
Ich gehe auf gar keine Festivals oder Konzerte. Das ist so eine Berufskrankheit. Ich konzentriere mich gar nicht mehr auf die Musik, sondern achte eher darauf, ob die Logistik und Organisation stimmt.
Was ist das größte Geschenk, das dir dein Job bringt?
Die lachenden Gesichter von Sponsoren und Konzertbesuchern, wenn alles klappt. Eben solche Kleinigkeiten.
Was wäre deine Berufsalternative gewesen?
Ganz früher wollte ich mal Kindergärtnerin werden. Dann habe ich ein Praktikum gemacht und gemerkt, dass das nicht wirklich mein Ding ist. Heute ist es wahrscheinlich der Beruf als Einzelhandelskauffrau, weil ich hier auch schon einige Erfahrungen gemacht habe. Außerdem will ich Rock im Stadtpark nicht bis zu meinem Lebensende machen. Das schafft auch keiner körperlich. Auf- und Abbau gehen schon ganz schön in die Knochen.
Was macht du, wenn du nicht das Festival organisierst?
Handyverträge verkaufen und eine Bar führen. Das sind dann auch meine Standbeine für die Zukunft, wenn ich das Festival irgendwann abgebe.
Auf wen oder was freust du dich bei Rock im Stadtpark am meisten?
Itchy Poopzkid freuen sich auch über so viele glückliche
Festivalbesucher.
Ich freue mich darauf alte Gesichter wiederzusehen, wie zum Beispiel Jennifer Rostock, die jetzt schon dreimal hier gespielt haben. Es gibt eben Leute, die sieht man nur einmal im Jahr - bei Rock im Stadtpark. Worauf ich allerdings überhaupt keine Lust habe, ist die Fernsehproduktion. Die bedeutet nämlich nur noch mehr Aufwand und Organisationsarbeit. Wenn der MDR kommt, muss man auch schon mal eine neue Dachkonstruktion für die Kameras bauen – nervig!
Würdest du alles nochmal so machen, hättest du die Wahl?
Ich denke schon. Na klar, sagt man sich, manchmal alles ist scheiße, aber ich mache das schließlich aus 100 Prozent Überzeugung. Ich wäre nicht ich, hätte ich es nicht gemacht.
Würdest du anderen empfehlen, denselben Weg einzuschlagen wie du?
Definitiv nicht! Die Branche ist einfach zu risikobehaftet. Ich meine, wegen schlechten Wetters bin ich auf einem Schuldenberg sitzen geblieben. Außerdem muss man sich wirklich absolut auf den Job konzentrieren. Zeit für Freunde und Familie gibt es fast nie, man opfert seine Jugend und Freizeit. Ich war auch seit sechs Jahren nicht im Urlaub. Alles Dinge, die auf der Strecke bleiben.
Text: Anh Tran Thi
Fotos: Rock im Stadtpark
Dir gefällt dieser Artikel?
auf Facebook teilen auf WhatsApp teilen auf Twitter teilen auf Google+ teilen
Ich verstehe irgendwie nicht warum sie meint, dass sie Schulden macht wenn es regnet. Irgendwie regnet es doch fast immer an Festivals? Oder es ist sooo ungblaublich heiß...
Ich finde aber der Artikel ist gut geworden. Nur die Person ist meiner Meinung nach nicht so toll! Klar sie hat mit 15 (!) ein Festival organisiert. Aber ansonsten.
Ich habe nichts gegen Kritik, solange sie konstruktiv ist, aber ich sehe nicht ein, dass du hier Janin Niele beleidigst.
Die Frau macht ihren Job mit Herzblut und stellt deswegen viele andere Dinge zurück. Sie empfiehlt diesen Job aber niemanden, wenn er nicht mit derselben Überzeugung herangeht. Vielleicht liegt da das Missverständnis.
Natürlich gibt es bei dem Job einige und auch nicht wenige Nachteile, aber sie findet darin ihren Lebensinhalt. Jedenfalls noch. Wie dort steht, will sie das ja auch nicht für immer machen, eben weil es so ein nervenzehrender Job ist.
Ich kann jedenfalls sagen, dass es mich gefreut hat mit so einer couragierten, engagierten Frau ein Interview zu führen.
die geschichte, ja nee ja nee gut schlecht alles klar aber nee ja, jennifer rostock kenn ich toll, toll aber kacken kann ich alleine.
die erzählt stolz von ihrem weg aber ratet kein das zu tun, voll sinnlos. Das ist genauso wie Hure sagt ich verdien mir ne goldene Nase aber ficken stumpft ab
wo war noch gleich mal der sinn des lebens, egal schön mit dabei, hauptsache glück im Unglück
Eigentlich fing alles ganz anders an – nämlich auf der 69. young leaders Akademie in Paderborn vom 20.-25.10.2020 für engagierte junge Menschen – aber am Ende ging ich mich vielen neuen Eindrücken über das THW nach Hause. Die young leaders Akademie ist ein Angebot für
Viktor W. (28) ist Geschichtsstudierender an der Uni Münster und ein sogenannter Russlanddeutscher. Das heißt, seine Familie brach vor weit über hundert Jahren in Richtung Russland auf, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Vor mittlerweile fast dreißig Jahren wollte Viktors Vater
Die Wahlerfolge der AfD wurde oft durch die sogenannten "Globalisierungsverlierer" erklärt, die sich aus Protest von den etablierten Parteien abwenden. Diese Argumentationsweise ist jedoch nicht nur empirisch nicht belegt, sondern blendet zentrale Faktoren der Wahlerfolge aus und spielt der AfD somit in die Karten.
Früher hatte die Welt des Kriegsjournalismus fast schon etwas Romantisches. Ernest Hemmingway verarbeitete seine Zeit im Spanischen Bürgerkrieg in seinem Roman „In einem anderen Land“. Während des zweiten Weltkrieges gehörten die Journalisten ebenso an die Front, wie die
Alles, was die Weltenlenker*innen heute entscheiden, wird richtungsweisend sein für unser zukünftiges Leben auf diesem Planeten. Wir müssen uns fragen: In was für einer Welt wollen wir leben? Welche Rolle soll die EU dabei spielen, wenn Staaten wie die USA und China vor allem nationale
Warum ein Tag noch lange nicht genug ist!
Zehntausende Schüler folgten dem Vorbild der schwedischen Dauer-Klima- Streikerin, die sitzend ihre Wut demonstrierte, und gehen jeden Freitag in den Städten dieser Welt auf die Straße, um für ihre Zukunft zu kämpfen.
Aber nicht sie
User Paul Nähring gibt mit diesem Gastbeitrag ein paar Nachhilfestunden in Sachen Geschichte, der Rolle der Jugend in dieser und über ihre Bedeutung für die Gesellschaft. #FridaysForFuture
Kostenfreie Sommercamps, die euch zu Gaming Designern und Fontane-Kennern machen.
Ihr wolltet schon immer wissen wie Computerspiele entstehen? Ihr interessiert euch für das kreative Schreiben von Geschichten? Euch fasziniert das Erstellen von witzigen, fiesen oder heldenhaften Charakteren?
Das National Model United Nations (NMUN) in New York City ist die weltweit bedeutendste Simulation der Vereinten Nationen, die jedes Jahr mehrere tausend engagierte Studentinnen und Studenten aus aller Welt in die Millionenmetropole an der Ostküste der USA lockt. In Delegationen organisiert, vertreten
Ein Bericht von Gastautor Felix Kaminski (22) über die Global Goals Aktionstage 2019 und junge Menschen, die Untätigkeit in der Klimapolitik nicht länger hinnehmen wollen. Seine Überzeugung: Es ist unsere Zukunft, die bedroht ist, wenn wir die Nachhaltigkeitsziele nicht erreichen.
Die Universität BTU Cottbus-Senftenberg bietet viele interessante Studiengänge und über 70 verschiedene Sportarten für Ihre Studierenden an. Auch viele internationale Studentinnen und Studenten lernen und leben hier zusammen. In Vielen Bereichen ist die BTU Cottbus-Senftenberg
Ich bin mehrmals aus Fenstern im 7. Stock gesprungen,
woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
Ihr habt Lust, richtig SPIESSIGE Inhalte mit uns zusammen zu organisieren und zu produzieren? Ihr habt Lust, mehr über Print- /Online- und Video-Content zu erfahren? Dann bewerbt euch für das SPIESSER-Medien-Camp in Dresden, das wir im August 2018 in Kooperation mit ausbildung.de anbieten!
Seit Jahrtausenden glauben wir Menschen an Dinge, die noch nicht bewiesen wurden. Gott, der Weihnachtsmann, der Humor Mario Barths oder die politische Überzeugung Angela Merkels, sind nur einige Beispiele. In dieser Abhandlung möchte ich mich nun mit weiteren Dingen beschäftigen, an die
Eine Million Menschen vor der Tür – ok, Flüchtlingskrise. „Draußen vor der Tür“ – ok, Wolfgang Borcherts Drama von 1949. Was hat das denn miteinander zu tun? Lasst es mich euch erklären.
Es ist schon schlimm, wenn ich Fotos sehe. Besonders eklig wird es, wenn ich diese Krabbeldinger im Fernsehen vorgesetzt bekomme. Wenn die achtbeinigen Ungeheuer aber durch mein Wohnzimmer huschen, dann ist mein Tag gelaufen!
„Wir wollen Veränderung!“ „Lahme Entenregierung!“ Solche mürrischen Stimmen werden immer häufiger laut, während die Uhr unaufhörlich Richtung Stunde Null der Bundestagswahlen 2017 am 24. September tickt. Anstatt sich, wie in den vorigen Jahren, von einer
Bunte Demonstrationen und brennende Barrikaden. Beim G20-Gipfel in Hamburg hat sich Protest von seiner besten und seiner schlimmsten Seite gezeigt. SPIESSER-Autor Samuel war für euch mit seiner Kamera mittendrin im Getümmel. Hier findet ihr seine eindrücklichsten Bilder.
Der SPIESSER ist euer treuer Begleiter in jeder Pause? Oder ist euch das gelb-blaue Jugendmagazin noch nie aufgefallen? Ihr seid zwischen 15 und 17 Jahre alt und habt Lust, das kreative Treiben in einer Redaktion kennenzulernen? Dann laden wir euch ein, in einem Sommerworkshop mit uns zusammen den SPIESSER
Diese Frage habe ich mir neulich im Ethik-Unterricht auch gestellt, als wir über das Gewissen eines Menschen gesprochen haben. Unsere Lehrerin zeigte uns einen Filmausschnitt, welcher ein sehr interessantes Experiment veranschaulichte: Das Milgram-Experiment. Es wurde 1962 das erste Mal vom gleichnamigen
„Elle parle anglais!“ („Sie spricht englisch!“) oder „Mais elle est allemande!“ („aber sie ist doch deutsch!“) sind Sätze die ich in Diskussionen zwischen französischen Schülern über mich und meine prinzipiell liebste Sprache oft zu hören bekam.
Nach langem Streit sind Sido und Bushido nun ein Herz und eine Seele. Zum Beweis haben sie gemeinsam das Album „23“ produziert. SPIESSER-Autorin Franka reichte das nicht: Sie traf die beiden zum Pärchenspiel, dem sogenannten „Eignungstest für die Ehe“...
David Guetta ist aus der DJ-Szene nicht mehr wegzudenken. Jens war für euch bei einem seiner Konzerte und hat mit dem DJ-Phänomen über seine Fans, die Arbeit und Hobbies gesprochen.
Ich verstehe irgendwie nicht warum sie meint, dass sie Schulden macht wenn es regnet. Irgendwie regnet es doch fast immer an Festivals? Oder es ist sooo ungblaublich heiß...
Ich finde aber der Artikel ist gut geworden. Nur die Person ist meiner Meinung nach nicht so toll! Klar sie hat mit 15 (!) ein Festival organisiert. Aber ansonsten.
Ich habe nichts gegen Kritik, solange sie konstruktiv ist, aber ich sehe nicht ein, dass du hier Janin Niele beleidigst.
Die Frau macht ihren Job mit Herzblut und stellt deswegen viele andere Dinge zurück. Sie empfiehlt diesen Job aber niemanden, wenn er nicht mit derselben Überzeugung herangeht. Vielleicht liegt da das Missverständnis.
Natürlich gibt es bei dem Job einige und auch nicht wenige Nachteile, aber sie findet darin ihren Lebensinhalt. Jedenfalls noch. Wie dort steht, will sie das ja auch nicht für immer machen, eben weil es so ein nervenzehrender Job ist.
Ich kann jedenfalls sagen, dass es mich gefreut hat mit so einer couragierten, engagierten Frau ein Interview zu führen.
die geschichte, ja nee ja nee gut schlecht alles klar aber nee ja, jennifer rostock kenn ich toll, toll aber kacken kann ich alleine.
die erzählt stolz von ihrem weg aber ratet kein das zu tun, voll sinnlos. Das ist genauso wie Hure sagt ich verdien mir ne goldene Nase aber ficken stumpft ab
wo war noch gleich mal der sinn des lebens, egal schön mit dabei, hauptsache glück im Unglück
naja happy end wa