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Wer nicht fragt, bleibt dumm...

Erasmus, Chlorhühnchen und Euro-Rettungsschirm – im letzten SPIESSER haben wir euch gefragt, welche Erwartungen und Fragen ihr an Europa und vor allem an die EU-Abgeordneten habt. Diese niedersächsischen MdEPs (das ist die Abkürzung für die offzielle Bezeichnung "Mitglied des Europäischen Parlaments") haben sich Zettel und Stift geschnappt und auf alle eure Fragen geantwortet.

28. April 2014 - 10:59
SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
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Beigetreten: 25.04.2009
Burkhard Balz, CDU, gelernter Bankkaufmann und Jurist

indescribable: Warum kann man Praktika beim Europäischen Parlament immer nur mit Hochschulabschluss machen? Können sich die Menschen, die keinen Hochschulabschluss haben (die Mehrheit in Deutschland) nciht genauso für Politik interessieren und Entscheidungen treffen?
"Persönlich biete ich als Abgeordneter eine Vielzahl von Möglichkeiten an, ein Praktikum in meinen Büros zu absolvieren. Hier gibt es sowohl für Schüler und Auszubildende als auch für Studierende verschiedenste Praktika in meinen Büros in Stadthagen, Hannover und Brüssel."

Funtastic: Könnt ihr ein einheitliches Schulsystem für die europäischen Staaten schaffen?
"Ein einheitliches Schulsystem in Europa ist derzeit nicht vorgesehen. Allerdings wollen wir die Hürden abbauen und die Abschlüsse vereinheitlichen, so dass noch mehr Schülerinnen und Schüler für eine gewisse oder längere Zeit im Ausland zur Schule gehen, aber auch problemlos an eine deutsche Schule zurückkehren können."

Sunny Sonni: Gehen unter dem "Europa-Wahn" nicht das einzelne Land, dessen Rituale und Kultur ein Stück weit verloren?
"Es gibt aus meiner Sicht keinen „Europa-Wahn“. Es gibt eine europäische Idee, die Frieden, Freiheit und Sicherheit nach Europa gebracht hat. Diese Idee, die aktueller denn je ist, wenn man sich die Ereignisse in der Ukraine anschaut, gilt es weiter zu entwickeln und dabei die nationalen Traditionen zu bewahren. Ich finde, dies gelingt uns ganz gut!"

Rebecca Harms, Grüne, gelernte Landschaftsgärtnerin und freie Regisseurin

Jennifer_82: Woran liegt es, dass die Türkei kein Mitgliedsland ist?
"Gerade hat die Regierung in Ankara Twitter und Youtube verboten. So ein Land darf der EU (noch) nicht beitreten. Denn um dazu zu gehören, müssen Länder gewisse Voraussetzungen erfüllen. Das tut die Türkei momentan nicht:  Polizeigewalt gegen Demonstranten, Einschränkungen der Meinungsfreiheit oder der Umgang mit Korruption sind Beispiele dafür. Trotzdem sollen die Beitrittsverhandlungen weitergehen. Eine ernst gemeinte Beitrittsperspektive kann demokratische Reformen fördern."

Alchemikerin: Was sind eure Pläne für die zukünftige grüne EU?
"Wir setzen auf den sparsamen Einsatz sauberer Energien, Klimaschutz und eine nachhaltige Landwirtschaft ohne Massentierhaltung oder Chemiekeule. Wir stärken Verbraucher- und Umweltschutz und lassen uns unsere Standards auch nicht für ein Handelsabkommen mit den USA wegnehmen. Ein grünes Europa ist auch ein gerechteres Europa mit Chancen auf ein besseres Leben für Jung und Alt in Nord und Süd."

alexander.abe: Deutschland ist das erste Land, welches vollständig auf erneuerbare Energien setzen möchte. Finden Sie, dass Deutschland als gutes Beispiel vorangeht oder dass es ein Schritt in die falsche Richtung ist? Wie lautet ihre Meinung zu der Energiewende?
"Stimmt schon: Die deutsche Energiewende ist (noch) nicht perfekt. Aber die Abkehr von der Hochrisikotechnologie Atomkraft und die Förderung Erneuerbarer Energien sind der richtige Weg. Atommüll will keiner haben! Aber es reicht nicht, nur in Deutschland Kraftwerke abzuschalten. Wir wollen in ganz Europa auf saubere und sichere Energien setzen und die Energieverschwendung beenden."

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