Jeder kennt sie, die Bilder der Weltmeisterschaft 2006: Die ganze Welt feierte vier Wochen lang ein Fest auf Deutschlands Straßen. Restlos ausverkaufte Stadien, Public Viewing in allen großen Städten und ein neuer Stolz auf unsere Nationalmannschaft machten den Sommer perfekt.
Paul steht am Spielfeldrand und beobachtet wie der Ball im hohen Bogen über den Platz fliegt. „Spiel doch mal quer!“ ruft er rein, doch er wird nicht befolgt. Mia spielt lieber wieder lange nach vorne in der Hoffnung auf ein Zufallstor.
Paul ist frischer Rentner, hat also Zeit sich alle Spiele des TSV Amorbach anzusehen; auch die der Frauen. „Vor zehn Jahren habe ich sie ausgelacht. Frauen waren wie F-Jugend Kinder: Alle sind dem Ball hinterher gerannt“, aber Pauls Bild vom Frauenfußball hat sich gewandelt. Er schaut sich jedes Spiel der Damen an, egal ob im Amorbacher Stadion oder am Fernseher daheim.
Nur, wenn man ihn nach der Bundesliga der Damen fragt, wird er etwas ratlos.“Ich kenn´ da nicht jeden Verein“.
Es gibt schließlich keine Sportschau oder ähnliches wo jede Woche die Frauenbundesliga ausgestrahlt wird. Die Entwicklung der Liga geht trotzdem weiter, obwohl es nicht die großen Sponsorengelder gibt und die Spielerinnen nicht Millionen verdienen. Raus dem Vorprogramm für die Männer, hin zum eigenständigen Auftritt in der Öffentlichkeit bekamen die Damen 2010 ihr eigenes Pokalfinale. Knapp 30.000 Zuschauer sind nationaler Rekord, der Aufstieg für den Frauenfußball geht also weiter.
Deutschland dominiert den Frauenfußball wie keine andere Nation: Champions League Sieger und zweimal Weltmeister hintereinander sind nur die vorrangigen Erfolge. Auch in der Jugendarbeit liegt Deutschland vorne, schließlich wurden wir letzes Jahr im eigenen Land auch U20 Weltmeister.
Das sind nicht die schlechtesten Voraussetzungen für die WM 2011, die vom 26. Juni bis 17. Juli stattfindet. Die größten Kritiker, die Männer, wurden und werden von den Erfolgen der Damen fast überrollt und müssen anerkennen, dass die Frauen wesentlich erfolgreicher sind als das vermeintlich stärkere Geschlecht.
Von 23.000 Zuschauern im kleinsten Stadion der WM in Bochum bis zum Berliner Olympiastadion mit knapp 75.000 wird wohl jeder Platz gefüllt. Ausverkaufte Stadien sind nicht die Ausnahmen, sondern werden das Bild der Weltmeisterschaft prägen. Die letzte Verkaufsphase wurde früher eröffnet als geplant und um den Ansturm auf die Tickets zu bewältigen ist das Kontingent für den freien Verkauf um 100.000 Karten erhöht worden. Insgesamt können nun 800.000 Besucher zu den Spielen kommen.
Auch Paul wird sich eine Partie live ansehen und im Stadion mitfiebern. Für ein Spiel mit deutscher Beteiligung hat es nicht gereicht, aber er will einfach beim Erlebnis WM dabei sein, deshalb macht es ihm auch nichts, das er unser DFB-Team nur am Fernseher erleben kann. „Ich denke, es wird großartig!“.
Und so bleibt die Hoffnung auf ein zweites Sommermärchen, und einen dritter Weltmeistertitel.
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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