"Was stellt ihr euch eigentlich unter einer Burschenschaft vor?", diese Frage stellte euch Franka. Zu euren Vorstellungen musste ihr ein ehemaliger Verbindungsstudent Rede und Antwort stehen.
30. January 2013 - 17:07 SPIESSER-Redakteurin Chaosnudel.
Karsten Hohage, 44, früher selbst Verbindungsstudent, heute alter Herr* und Poetry-Slammer, hat ein Buch geschrieben, in dem er „weder beschönigt noch verharmlost“. Sagt er. Bei einem Treffen auf der Wartburg im thüringischen Eisenach – dem Ort des ersten Burschenschaftstreffens überhaupt – konfrontierte Franka ihn mit den Vorstellungen der SPIESSER-User.
Bekannte Verbindungsstudenten Konrad Adenauer (ehemaliger deutscher Bundeskanzler) Otto Fürst von Bismarck (Reichskanzler, Reichsgründer) Gottlieb Daimler (Baute das erste Motorrad) Konrad Duden (trat für eine einheitliche Rechtschreibung ein) Ludwig Andreas Feuerbach (Philosoph) Sigmund Freud (Begründer der Psychoanalyse) Thomas Gottschalk (Fernsehmoderator) Claus Kleber (ZDF-heute-journal-Chef) Helmut Kohl (ehemaliger Bundeskanzler) Karl Marx (Philosoph) Friedrich Nietzsche (Philosoph und Philologe) Wilhelm von Opel (Automobilhersteller) Ferdinand Porsche (Automobilhersteller) Joseph Kardinal Ratzinger (Papst)
Ingalore: Ich denke aus eigener Erfahrung an besoffene Männer mit zurückgegelten Haaren und Schärpen in unmöglichen Farbkombinationen.
Karsten Hohage: „Wer vorher schon gesoffen hat, säuft in einer Verbindung
weiter. Wer vorher noch nicht gesoffen hat, fängt es bei uns auch nicht an“, sagt Karsten. Auch einen Antialkoholiker zählte er zu Verbindungszeiten zu seinen Brüdern. Dabei sei der immer gewesen. Getrunken habe er nie. Ein Problem sei das nicht gewesen, ungewöhnlich aber schon. „Blöde Sprüche bekommt man für das Ablehnen von Alkohol auch bei uns. Aber wo ist das anders? Verbindungsspezifisch ist das nicht. Studentenspezifisch schon eher.“
Elektroprinzessin : Meine Mutter hat als Studentin heimlich in einer Burschenschaft gewohnt – als einzige Frau unter Männern. Sie erzählte von den „alten Herren“, Zigarettenqualm und alten Bräuchen. Faszinierend finde ich die Deplatzierung, mit der Verbindungen im 21. Jahrhundert existieren. Ich höre von Wappen, ausgestopften Füchsen und davon, dass die jungen Männer einer Verbindung immer aufstehen, wenn eine Dame den Tisch verlässt.
Karsten Hohage: „Es gib auch Frauenverbindungen und gemischte Studentenverbindungen“, sagt Karsten. Von den gemischten halte er für sich
persönlich wenig und „Frauen trinken oft einfach Sekt anstelle von Bier und wandeln ein paar Liedtexte ab. Viele Traditionen werden abgewandelter Form kopiert.“
Karsten vor der Wartburg
TheoMueller: Nationalkonservative Spinner aus dem Mittelalter, die gerne fechten und Menschen nach ihren Gesichtszügen zu beurteilen pflegen.
Karsten Hohage: „Jedes Jahr pünktlich zum Burschenschaftertag packt die Presse ihre wilden Geschichten über die bösen rechten Burschen aus. Dass es einen ganz großen Teil langweiliger, normaler Verbindungsstudenten gibt, wird dabei oft vergessen.“
Okapiposter: Alles Jungs, alles Sportler. Schmeißen wohl die legendärsten Partys.
Karsten Hohage: „Ein günstiges Zimmer brachte mich anfangs in das Verbindungshaus.“ Eintreten wollte er ursprünglich nicht. Aber Gründe dagegen habe er nicht gefunden, also blieb er dabei. „Den wenigsten Verbindungsstudenten geht es um die politische Ausrichtung oder das hemmungslose Betrinken. Ich weiß, die Menschen sind für mich da. Ich muss aber auch für sie da sein.“ Es sei das Gruppengefühl, dass die Verbindungsbrüder zusammenhalte. Man könne auch einfach Freundschaft dazu sagen. Sie sei so stark, dass Karsten heute als Vater und Ehemann immer noch zu seiner Verbindung steht und die neue Generation finanziell unterstützt.
Prost!
Ihr wollt noch tiefer eintauchen in den Verbindungs-Kosmos?
Auf SPIESSER.de/gewinnen verlosen wir zwanzig druckfrische Exemplare von „Männer-WG mit Trinkzwang“, in dem Sängerschafter Karsten Hohage alles über das Leben in einer Studentenverbindung verrät.
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Warum ein Tag noch lange nicht genug ist!
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Aber nicht sie
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Ich bin mehrmals aus Fenstern im 7. Stock gesprungen,
woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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