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Schwedische Idylle und Ikeas Kochkünste

Nicole bestätigt: Schweden ist wie Bullerbü und Ikea. Nach fünf Monaten Schwedenluft schnuppern zieht sie Bilanz.

02. November 2011 - 11:24
von SPIESSER-Autorin Miao.
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Miao Offline
Beigetreten: 26.05.2009

Elche, Köttbullar, rote Holzhäuser. Das fiel mir als erstes bei Schweden ein – typische Klischees eben. Jetzt bin ich wieder zu Hause, aber meine Einstellung hat sich nicht wesentlich geändert.

Bullerbü-Idylle
Nach fünf Monaten Praktikum in Schwedens Hauptstadt Stockholm zieht Nicole Bilanz.

Astrid Lindgren hat das Schweden-Bild meiner Kindheit geprägt. Seitdem ich ihre Bücher verschlungen habe, wollte ich an den Schauplatz von Lönnerberga und den Mattiswald erkunden. Für alle, die Astrid Lindgren nicht kennen: Ich wollte zu den Kinderbuchhauptrollen Michel und Ronja Räubertochter. Entsprechend aufgeregt war ich, als ich vor fünf Monaten tatsächlich das erste Mal einen Fuß in das nordische Land setzte und entsprechend erstaunt, wie viel Bullerbü tatsächlich in Schweden steckt. Es hätte mich nicht gewundert, wenn hinter dem nächsten Felsvorsprung Pippi Langstrumpf angeritten gekommen oder Madita mit einem Regenschirm vom Dach gesegelt wäre. Schwedens Natur wirkt wie ein Zauberwald, mächtig und beruhigend zugleich. Und die Holzhäuser verleihen jeder Kleinstadt ein Flair von Gemütlichkeit.

Stolze Väter
Lust auf mehr? Christiane berichtet aus den USA, Melanie aus Ghana und Lara demnächst aus Hongkong.

Dass in Schweden Familie anders funktioniert als in Deutschland, habe ich beim Weg zur Arbeit bemerkt. Jeden morgen hieven zahlreiche Männer den Kinderwagen in die Bahn. Schweden tickt anders. Es ist üblich, dass der Mann einen Teil des Erziehungsurlaubes übernimmt. Geregelt wird das vom Staat, der die volle Elternzeit nur dann zusichert, wenn sich auch der Mann eine Auszeit nimmt.  Anschließend ist für jedes Kind ein Kindergartenplatz garantiert. So funktioniert nordische Kinderbetreuung. Da in Schweden nur rund neun Millionen Menschen leben, ist das sicher auch leichter zu erreichen als in Deutschland. Schweden ist außerdem kinderfreundlich, denn die kleinen Nordlichter werden als vollwertige und wichtige Mitglieder der Gesellschaft betrachtet.

Kaffee und Köttbullar

Wer typisch Schwedisch essen will, der sollte dem IKEA-Restaurant einen Besuch abstatten. Das ist kein Scherz. Im Vorfeld hätte ich nicht geglaubt, wie gut die dortigen Gerichte dem schwedischen Speiseteller entsprechen. Köttbullar mit Preiselbeersoße und Kartoffeln begeistern nicht nur deutsche Möbelkäufer, sondern sind auch auf schwedischen Mittagstellern gern gesehen. In jedem Supermarkt kann man fertige Fleischbällchen in großen Portionspackungen kaufen. Auch belegte Brote, sogenannte smörgås, sind beliebt. Die Schweden garnieren sie mit Lachs, Hering oder Rote Beete.

Außerdem vergeht kein Tag in Schweden ohne Kaffee! Vier Tassen gönnt sich der Durchschnittsschwede pro Tag. Ein Grund mehr, warum ich dieses Land liebe. Ein weiterer ist die Naschlust der Bewohner. Die Schweden sind berüchtigte Süßmäuler. Um ihrer Lust nach Süßem zu fröhnen, haben sie sogar eigene Feiertage dafür erfunden, wie den Waffeltag am 25. März. Außerdem ist traditionell der Samstag offizieller Schlemmtag. Kinder und Erwachsene freuen sich auf das lördagsgodis, die Samstagssüßigkeiten. Die werden mittlerweile natürlich nicht mehr nur samstags verzehrt. Ich kann verraten, dass sie sich auch unter der Woche lohnen.

Meine Kaffee- und Süßigkeitenliebe teile ich mit den Schweden. Und auch sonst finde ich, dass Schweden und ich uns gut verstanden haben. Deswegen bin ich gespannt, was für Geschichten dort noch auf mich warten. Denn eins steht fest: Ich komme gerne wieder!

Hast auch du Lust von deinem Auslandsjahrzu berichten? Dann schreib doch für SPIESSER.de. Infos gibt's bei Redakteurin Alexandra.

Fotos: privat

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Kommentare

Drei Kommentare
  • Schweden ist einfach so unglaublich schön! Schon als kleines Kind wollte ich da hinziehen und jetzt immer noch. Auch wenn das Klischeehaft klingt, die Leute sind dort einfach freundlicher als hier.

  • Ich finde das lustig, dass Deutsche immer so ein idyllisches Bild von Schweden haben :)
    ich bin selbst halb-Schwedin und kann daher sehr gut nachvollziehen wie das ist.
    ich persönlich aber mag eher die rauhe Seite an Schweden, also z.B. die Küsten an der Westküste mit den Klippen und dem Salzgeruch des Meeres und dem Wind... :D

  • Ja. Ich muss dir Recht geben, Schweden ist einfach wunderschön. Alles sieht aus wie gemalt. Alles ist eine Spur farbenfroher, freundlicher und niedlicher als hier.

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