Elche, Köttbullar, rote Holzhäuser. Das fiel mir als erstes bei Schweden ein – typische Klischees eben. Jetzt bin ich wieder zu Hause, aber meine Einstellung hat sich nicht wesentlich geändert.
Bullerbü-Idylle
Nach fünf Monaten Praktikum in Schwedens Hauptstadt Stockholm zieht Nicole Bilanz.
Astrid Lindgren hat das Schweden-Bild meiner Kindheit geprägt. Seitdem ich ihre Bücher verschlungen habe, wollte ich an den Schauplatz von Lönnerberga und den Mattiswald erkunden. Für alle, die Astrid Lindgren nicht kennen: Ich wollte zu den Kinderbuchhauptrollen Michel und Ronja Räubertochter. Entsprechend aufgeregt war ich, als ich vor fünf Monaten tatsächlich das erste Mal einen Fuß in das nordische Land setzte und entsprechend erstaunt, wie viel Bullerbü tatsächlich in Schweden steckt. Es hätte mich nicht gewundert, wenn hinter dem nächsten Felsvorsprung Pippi Langstrumpf angeritten gekommen oder Madita mit einem Regenschirm vom Dach gesegelt wäre. Schwedens Natur wirkt wie ein Zauberwald, mächtig und beruhigend zugleich. Und die Holzhäuser verleihen jeder Kleinstadt ein Flair von Gemütlichkeit.
Lust auf mehr? Christiane berichtet aus den USA, Melanie aus Ghana und Lara demnächst aus Hongkong.
Dass in Schweden Familie anders funktioniert als in Deutschland, habe ich beim Weg zur Arbeit bemerkt. Jeden morgen hieven zahlreiche Männer den Kinderwagen in die Bahn. Schweden tickt anders. Es ist üblich, dass der Mann einen Teil des Erziehungsurlaubes übernimmt. Geregelt wird das vom Staat, der die volle Elternzeit nur dann zusichert, wenn sich auch der Mann eine Auszeit nimmt. Anschließend ist für jedes Kind ein Kindergartenplatz garantiert. So funktioniert nordische Kinderbetreuung. Da in Schweden nur rund neun Millionen Menschen leben, ist das sicher auch leichter zu erreichen als in Deutschland. Schweden ist außerdem kinderfreundlich, denn die kleinen Nordlichter werden als vollwertige und wichtige Mitglieder der Gesellschaft betrachtet.
Kaffee und Köttbullar
Wer typisch Schwedisch essen will, der sollte dem IKEA-Restaurant einen Besuch abstatten. Das ist kein Scherz. Im Vorfeld hätte ich nicht geglaubt, wie gut die dortigen Gerichte dem schwedischen Speiseteller entsprechen. Köttbullar mit Preiselbeersoße und Kartoffeln begeistern nicht nur deutsche Möbelkäufer, sondern sind auch auf schwedischen Mittagstellern gern gesehen. In jedem Supermarkt kann man fertige Fleischbällchen in großen Portionspackungen kaufen. Auch belegte Brote, sogenannte smörgås, sind beliebt. Die Schweden garnieren sie mit Lachs, Hering oder Rote Beete.
Außerdem vergeht kein Tag in Schweden ohne Kaffee! Vier Tassen gönnt sich der Durchschnittsschwede pro Tag. Ein Grund mehr, warum ich dieses Land liebe. Ein weiterer ist die Naschlust der Bewohner. Die Schweden sind berüchtigte Süßmäuler. Um ihrer Lust nach Süßem zu fröhnen, haben sie sogar eigene Feiertage dafür erfunden, wie den Waffeltag am 25. März. Außerdem ist traditionell der Samstag offizieller Schlemmtag. Kinder und Erwachsene freuen sich auf das lördagsgodis, die Samstagssüßigkeiten. Die werden mittlerweile natürlich nicht mehr nur samstags verzehrt. Ich kann verraten, dass sie sich auch unter der Woche lohnen.
Meine Kaffee- und Süßigkeitenliebe teile ich mit den Schweden. Und auch sonst finde ich, dass Schweden und ich uns gut verstanden haben. Deswegen bin ich gespannt, was für Geschichten dort noch auf mich warten. Denn eins steht fest: Ich komme gerne wieder!
Hast auch du Lust von deinem Auslandsjahrzu berichten? Dann schreib doch für SPIESSER.de. Infos gibt's bei Redakteurin Alexandra.
Fotos: privat
Dir gefällt dieser Artikel?
auf Facebook teilen auf WhatsApp teilen auf Twitter teilen auf Google+ teilen
Schweden ist einfach so unglaublich schön! Schon als kleines Kind wollte ich da hinziehen und jetzt immer noch. Auch wenn das Klischeehaft klingt, die Leute sind dort einfach freundlicher als hier.
Ich finde das lustig, dass Deutsche immer so ein idyllisches Bild von Schweden haben :)
ich bin selbst halb-Schwedin und kann daher sehr gut nachvollziehen wie das ist.
ich persönlich aber mag eher die rauhe Seite an Schweden, also z.B. die Küsten an der Westküste mit den Klippen und dem Salzgeruch des Meeres und dem Wind... :D
Ja. Ich muss dir Recht geben, Schweden ist einfach wunderschön. Alles sieht aus wie gemalt. Alles ist eine Spur farbenfroher, freundlicher und niedlicher als hier.
Bahnreisen werden meistens mit Trips in benachbarte Städte oder mit Interrail in die angrenzenden europäischen Länder in Verbindung gebracht. Doch wie ist es, mit Bahn und Fähre auch über Europa hinaus auf einen anderen Kontinent zu gelangen? SPIESSER-Autorin Fabienne wollte
Nach ihrem Abitur im Sommer 2020 entschied sich SPIESSER-Autorin Rebecka für ein Gap Year. Trotz der Corona-Pandemie führte sie diese Zeit unter anderem in ein fernes, sehr religiöses Land: Mexiko. Was sie dort erlebt und über Religion und Glaube gelernt hat, beschreibt sie euch in einem Erfahrungsbericht.
Wie so viele wollte auch SPIESSER-Autorin Sophia nach dem Abitur weg. Irgendwo nach Mittel- oder Südamerika sollte es gehen, um Spanisch zu lernen und in eine fremde und faszinierende Kultur einzutauchen. Sie fand immer mehr gefallen an dem Konzept des Freiwilligendienstes und entschied sich letztendlich
Der Felsendom auf dem Tempelberg ist das prächtigste Gebäude Jerusalems und für Muslime die drittheiligste Pilgerstätte. Dieser befindet sich auf dem damaligen Ersten Tempel Salomons, der für die Juden der heiligste Ort ist. Deswegen ist der Tempelberg besonders umstritten, auch
Das Ende ihres Freiwilligendienstes in Gambia bedeutete für unsere Autorin nicht nur den Abschied von Freunden, Freundinnen und Gastfamilie, sondern auch den schmerzlichen Abschied von den Kindern aus ihrer Klasse.
Während ihres Freiwilligendienstes in einer gambischen Vorschule musste sich unsere Autorin Nana immer neue Methoden ausdenken, um die Neugierde ihrer kleinen Schülerinnen und Schüler wachzuhalten.
Zwischen drei Kilometer dickem Inlandeis und dem tosenden Nordpolarmeer fand in Grönlands Hauptstadt zum dritten Mal das Nuuk Nordisk Kulturfestival statt – ein popkultureller Mix aus Konzerten, Performances und Ausstellungen. In diesem Jahr unter dem Motto „Welcome home“. SPIESSER-Autor
Mülltrennung ist eine Praktik, an die sich die allermeisten Westeuropäer längst gewöhnt haben. Die allgemeine Vorstellung ist es, dass es immer schlechter um die Sortierung von Plastik, Papier und Biomüll steht, je östlicher man geht. Aber auch in Russland wird Mülltrennung
Während ihres Freiwilligendienstes hat sich SPIESSER-Autorin Nana nicht nur in ihr Gastland Gambia verliebt, sondern vor allem auch Freundschaft mit vielen kleinen Menschen geschlossen.
Besonders nach dem Abitur reisen viele junge Deutsche in Länder des globalen Südens, um dort einen Freiwilligendienst zu absolvieren. Wie das die Menschen vor Ort und besonders in ihrer Gastregion in Gambia eigentlich finden, fragt unsere Autorin Nana in diesem Artikel.
Max und Paul, zwei 28-jährige Berliner, haben einen gemeinsamen Traum: von Berlin nach Teheran reisen. Und zwar mit dem Fahrrad. SPIESSER-Autorin Sarah hat die beiden bei einem Festival im Juli kennengelernt und fand die Idee, damit ein Spendenprojekt zu unterstützen so klasse, dass sie die
Bevor ich 2014 für einen Freiwilligendienst nach Gambia aufbrach, wussten die meisten meiner Gesprächspartnerinnen und -partner nicht mal, wo das Land liegt. Seit den Debatten um die sogenannte Flüchtlingskrise 2015 ist das kleine westafrikanische Land jedoch ständig in deutschen
Wie kommt man auf die Idee, mitten in Nairobi mit einer Kamera zu stehen und einen Film drehen zu wollen? Das hat sich SPIESSER-Autorin Lotta im Nachhinein oft gefragt. Dennoch hat sie es gewagt, mit einer Idee und ganz viel Mut, es einfach mal zu machen. Ein Erfahrungsbericht.
Eine Woche war SPIESSER-Autorin Helen in Albanien unterwegs und traf dort auf viel Natur, Gastfreundschaft und Herzlichkeit. Gleichzeitig jedoch auch auf ein Land, das von Auswanderung geplagt und gefangen zu sein scheint zwischen seiner kommunistischen Geschichte und Mentalität und dem Weg in die EU.
Auf einem Wanderurlaub durch die Highlands hat SPIESSER-Autorin Annika nicht nur Schottland von einer unvergesslichen Seite erlebt, sondern auch ihre Privatsphäre gesucht. Was erlebt man auf 150 Kilometern – und wie kann man trotz Hobbit Houses mal für sich alleine sein?
Euer Traum ist ein internationaler Freiwilligendienst, aber ihr wisst nicht wie ihr für dieses Jahr noch eine Stelle bekommt? Beim DRK Soziale Freiwilligendienste Mecklenburg-Vorpommern sind für den Beginn ab Sommer 2019 noch viele Stellen frei!
Russland – der Ursprung des Balletts. Nussknacker, Schwanensee und Tschaikowski hat jeder schon gehört oder gesehen. Aber wie sieht es hinter den Kulissen eines russischen Balletts aus? SPIESSER-Autorin Marie war für euch in Moskau unterwegs.
Sicherlich haben viele von euch die Tomb-Raider-Spiele gespielt oder kennen die Indiana-Jones-Filme, wo furchtlose Abenteurer die Welt retten und uralte Geheimnisse entdecken. Aber wie ist es in echt, ein Archäologe zu sein? SPIESSER-Autorin und Archäologin Marina erzählt von ihrem Arbeitsalltag.
„Irgendwas mit Medien“ – das wollen viele junge Menschen, doch der Weg dorthin ist oftmals schwierig und es gibt mehr als nur einen Weg in die Welt der Medien. Eine Möglichkeit, sich über Journalismus und Co. zu informieren, sind die Jugendmedientage, diese finden in diesem
Indonesien, der weltgrößte Inselstaat, verteilt sich auf 17.508 Inseln. SPIESSER-Autorin Anna erbte eine Faszination für das Land von ihrem Opa und reiste im Rahmen eines Seminars in ihrem Politikstudium selbst hin – ihre Erfahrungen lest ihr hier.
Unterwegs auf dem Forschungsschiff Aldebaran: Als Schüler auf einem Forschungsschiff mitfahren? Klingt unmöglich? Nein, das ist es definitiv nicht. Im April reichte ich zusammen mit zwei Freundinnen eine Projektskizze beim Meereswettbewerb der Deutschen Meeresstiftung ein. Unsere Idee: Die
Warum geht ihr auf Festivals? Wegen der coolen Stimmung? Um Gleichgesinnte in Sachen Musikgeschmack zu finden? Oder um einfach nur ein paar weitere Künstler und Bands auf eure Gesehen-Liste setzten zu können? Beim PEOPLE-Festival am 18. und 19. August im Funkhaus Berlin fand SPIESSER-Autor Paul die Antwort.
Was soll mit, was kann zuhause bleiben? Vor jedem Urlaub steht man vor der gleichen Herausforderung: Den Koffer packen. Noch schwieriger wird es jedoch, wenn man wie SPIESSER-Autorin Annika 800km durch Spanien pilgern möchte und nur das mitnehmen darf, was man auch tragen kann.
„Irgendwas mit Medien und das mal ganz woanders“, versprach ich mir von meinem Praktikum in Ghana. „Das wird ein ganz schöner Kulturschock“, entgegneten Freunde und Familie. Wie es live in Ghana wirklich war, erzählt SPIESSER-Autorin Sarah.
Unsere Tapferen vier SPIESSER Musketiere sind UNTERWEGS! Doch die Hürden, die ihnen die rauen Straßen der Bundesrepublik stellen sind nicht genug. Stellt auch ihr der SPIESSER-Truppe Travel-Challenges!
Kuba, die Insel in Sichtweite von Miami, die eine der wenigen sozialistischen Staaten dieser Welt ist, in der die Geschichte Spanisch zur Landessprache machte und beibehielt, wo Zigarren und Rum gelebtes Klischee sind, wo überall Musik aus alten Radios schallt und der Rhythmus von Salsa bereits
Als mir eine Freundin davon erzählte, konnte ich es nicht so recht glauben: Eine isolierte Inselgruppe im Nordatlantik veranstaltet ihren eigenen Music Award? Bei mehr Schafen als Einwohnern? Ganz klar, ich musste dorthin.
Eva und Jan werden diesen Sommer durch Europa wandern. Mit ihrem Projekt „Adventureland Europe“ werden sie gleich mehrere gute Zwecke von Bulgarien bis nach Spanien unterstützen. SPIESSER-Autorin Marie haben die zwei erzählt, wie sie die Welt positiv beeinflussen wollen.
SPIESSERin Lara studiert im Rahmen ihres Masters ein Semester am Moskauer MGIMO. Ihre Kommilitonen interessieren sich für Sprachen und Pelz, zu Politik und Regierung hält man sich zurück. In diesem Text erlaubt Lara euch einen Blick hinter die Kulissen der russischen Eliteuniversität.
Schweden ist einfach so unglaublich schön! Schon als kleines Kind wollte ich da hinziehen und jetzt immer noch. Auch wenn das Klischeehaft klingt, die Leute sind dort einfach freundlicher als hier.
Ich finde das lustig, dass Deutsche immer so ein idyllisches Bild von Schweden haben :)
ich bin selbst halb-Schwedin und kann daher sehr gut nachvollziehen wie das ist.
ich persönlich aber mag eher die rauhe Seite an Schweden, also z.B. die Küsten an der Westküste mit den Klippen und dem Salzgeruch des Meeres und dem Wind... :D
Ja. Ich muss dir Recht geben, Schweden ist einfach wunderschön. Alles sieht aus wie gemalt. Alles ist eine Spur farbenfroher, freundlicher und niedlicher als hier.