Wenn ihr euch auch einmal wie Mowgli fühlen wollt, dann probiert’s mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe und Gemütlichkeit und reist bequem von zu Hause aus mit unserer Auslandsbloggerin in die ghanaische Regenwaldzone.
27. October 2011 - 10:24 von SPIESSER-Autorin dingue.soce.
Das Dschungelbuch war schon immer mein liebstes Buch. Seit drei Wochen komme ich selbst darin vor – als weltwärts-Freiwillige.
Von der Stadt in den Wald
Melanie ist zum Freiwilligendienst in Ghana. Was sie da macht? Kinder und Jugendliche betreuen.
Akwaaba! Willkommen am Flughafen von Accra, der Hauptstadt Ghanas! Ich habe euch gleich erkannt, war gar nicht schwer. Als Weiße fallt ihr in Ghana schnell auf. Habt ihr euer Gepäck? Dann können wir gleich in mein Dorf Santrokofi fahren und müssen nicht wie bei meiner Ankunft vier Tage auf meinen, in irgendeinem Istanbuler Gepäcklager verschollenen, Rucksack warten. Seht ihr den Kleinbus mit der wackelnden Tür? Das ist ein Tro-Tro, das ghanaische Verkehrsmittel schlechthin, in den ganze 15 eng aneinander gekuschelte Menschen passen. Und wir kuscheln uns mit hinein. Im Tro-Tro fahren wir hinaus aus Accra, in cleveren Schlangenmanövern um den Stau und Schlaglöcher herum, auf immer holprigere Straßen, in ein immer grüneres Grün, auf einer richtig schönen Brücke über den Volta-See, immer hinein in noch mehr Grün.
Und hier sind wir jetzt, im puren Grün. Ich glaube, ich habe noch nie so viel Grün gesehen, vor allem so viele verschiedene Grüntöne. In der Grundschule habe ich einmal gelernt, dass man Farben nicht steigern kann. Grün – grüner – am grünsten. Diese Deutschlehrerin war noch nie in Santrokofi. Hier ist es grüner als die europäischen Wälder im Hochsommer, grüner als jede Ampel nach der Rotphase, sogar grüner als Joschka Fischer.
Santrokofi – Dorf zwischen den Bergen
Andere Geschichte aus aller Welt oder von Willi aus den USA, Nicole aus Schweden und Jelena aus Frankreich lest ihr hier.
Seht ihr diese Berge? Steile Berge. Grüne Berge. Mit flauschigem, saftigem Baumzeugs bewachsene Berge. Ein bisschen wie Urwald, aber nur ein bisschen. Durch diese Berge führt genau in einem Tal eine Straße. Unsere einzige Straße. Von der Straße auf den Berg zulaufend reihen sich Häuser an Hütten an Terrassen an Hüttenvorhöfen. Eine Trennlinie dazwischen bilden wohl nur die kleinen Trampelwege, auf denen flip-flop-bedeckte Füße ebenso herum steigen wie schwarze, braune und weiße Ziegenhufe und Krallen kleiner Kükenknäuel, deren Mütter und stolz krähender Hähne. Fast wie auf dem Bauernhof. Und dabei habe ich immer über die Stadtkinder gelacht, die es für das Größte hielten, Ferien auf dem Bauernhof zu machen.
Einem dieser Trampelpfade folgen wir jetzt, damit ich euch endlich mein Haus zeigen kann. Aber Achtung, lasst euch nicht von den gelbköpfigen, die Hausmauern flink hoch und runter flitzenden Leguanen ablenken, sonst stolpert ihr über die Steine am Boden! Wir haben es noch nicht geschafft. Doch ich fühle mich bereits jetzt richtig wohl, wenn ich den Brunnen auf der rechten Seite sehe, der mir das Wasser für die Wäsche ausspuckt, die heute schon auf der Leine trocknet. Und wenn ich meinen alten Nachbarn sehe, der sich so ausdauernd auf seinen müden Beinen hält.
Ihr fragt euch, wohin die steilen, hohen Berge verschwunden sind, die ihr noch bei unserer Ankunft im Dorf gesehen habt? Die sind gerade in einem der tief hängenden Wolkenfetzen verschwunden. Schließlich ist gerade feucht-schwüle Regenzeit im Urwaldausläufergebiet.
WG-Leben
Weggereist und mitgebloggt. Wenn auch ihr in der Weltgeschichte rumbummelt, dann schreibt doch für SPIESSER.de. Infos gibt's bei Redakteurin Alexandra.
Noch drei Treppenstufen, dann dürft ihr euch auf unserer Terrasse ausruhen, auf die meine Gastmama Comfort gleich das Abendessen bringen wird. Ihr Name ist Programm. Denn ich kann euch schon jetzt versichern, dass sie die beste Köchin des Dorfes ist. Und nach einer Portion Tomatenreis mit Fisch müsst ihr dem einfach zustimmen. Die Tür hinter eurem Stuhl führt in den Raum, den ich mir mit meiner weltwärts-Partnerin Ruth teile, sozusagen meine erste WG. Darin steht unser Tisch, auf dem Klopapier und Mückenspray stetig griffbereit warten, unser dank Panzer-Tape provisorisch gebastelter Kleiderschrank und unser Bett, über dem – auch Panzer-Tape sei Dank – das Moskitonetz baumelt. Fast wie ein Prinzessinnenhimmel. Nur nicht rosa. Hier wohne ich jetzt seit drei Wochen. Auf die kommenden 49 freue ich mich schon. Und ihr dürft mich gern wieder besuchen kommen.
Teaser: Alexander Pajak / www.flickr.com
Artikelbilder: privat
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... sagt man in der Volta Region, in der ich lebe. Und Akpe fuer deine guten Wuensche!
Es freut mich sehr, dass Ghana dir gefällt!
Hoffentlich können sich deine Pläne bewahrheiten!
Awurade enka wo ho! :D