Irgendwie präsent, aber doch nicht da Und plötzlich ist der Tag gekommen. Eingeladen zur Abschiedsfeier einer so lieb gewonnenen Freundin. Sie will sich mit einem schönen Sektabend, unter den engsten Freunden verabschieden. Doch es kostet Überwindung, die Türklingel zu drücken. Wenn ich jetzt herein gehe, sehe ich sie das letzte Mal für genau ein Jahr. Ein Jahr ist eine verdammt lange Zeit. Wenn ich einmal ein Jahr zurückdenke merke ich erst wie lang so ein ganzes Jahr werden kann, auch wenn immer alles stöhnen wie schnell so ein Jahr doch rum ist. Was ist alles passiert? Schicksalsschläge, Glücksmomente, Spontanaktionen und verrückte Abende und Nächte, an welche man sich erinnert. Aber es ist wohl an der Zeit seine eigenen Wege zu gehen. Das letzte was man schließlich für seine Freunde möchte ist ihnen bei der Bewältigung ihrer Träume im Weg zu stehen. Also nützt es ja nichts. Der letzte Abend muss genossen werden. Klar endet dieser mit Tränen und emotionalen Geständnissen. Doch das gehört dazu. Die Worte „Es tut mir leid“ und „Mach´ s gut“ sind eben die schwersten die man über die Lippen bringen muss. Nach ein paar Stunden Rumgeheule und in alten Geschichten Gekrame, ist der Moment des Abschieds gekommen. Der Sekt hat seinen Dienst getan und es fällt wahnsinnig einfach die wichtigsten emotionalen Worte loszuwerden. Man liegt sich in den Armen und merkt, dass man sich einerseits so wahnsinnig freut, dass das Abenteuer für sie jetzt beginnt jedoch andererseits kommen Zweifel auf, ob wohl alles so bleibt wie es war in diesem Jahr. Der Kontakt wird zwangsläufig weniger, jeder macht seine neuen Erfahrungen. Es wird auf jeden Fall nicht einfach, das wissen alle, aber es ist zu schaffen. Und jetzt ist sie schon seid 3 Monaten weg- auf der anderen Seite der Erde. So unglaublich ungreifbar. Sie erlebt grade Momente, Minuten, Tage, Wochen, die sie niemals vergessen wird. In ihrem ganzen Leben nie wieder vergessen wird! Und was ist mit mir? Was passiert spannendes in meinem Leben? Klar geht mein Leben weiter und jede Woche erlebt man auch hier etwas Neues. Doch ist das alles vergleichbar mit dem was sie dahinten erlebt? Ich gönne ihr diese Momente und ich wünsche mir für sie nichts sehnlicher als dass sie all diese genießt und jede Sekunde auslebt. Jedoch ist dieser Gedanke gleichzeitig mit ein wenig Wehmut verbunden. Denn sie ist einfach nicht da und ist mir sicherlich einen Schritt voraus. Hinzu kommen die Gespräche die wir ab und zu einmal über das zum Glück großartig ausgereifte Internet (Danke Facebook!)oder tatsächlich über das Telefon führen, auch wenn letzteres etwas teuer ist. Ich weiß nie was ich sagen, bzw. wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll. So gerne würde ich ihr jedes mal wieder sagen wie heftig ich sie vermisse und wie sehr sie hier fehlt. Sie ist zwar immer irgendwie präsent, aber irgendwie auch nie da. Es ist immer wieder die Rede von ihr in unserem Umfeld, auf Partys, in sentimentalen Momenten. Aber wirklich da, sodass man sich einfach einmal einen Drücker abholen kann, ist sie nicht. Es gibt halt zwei Seiten einer Medallie. Das ist und war schon immer so. Damit müssen wir leben. Einige müssen ein ganzes Leben mit dem Gedanken an die Kehrseite klarkommen. Da bin ich ja schon fast froh, dass es in unserem Fall „nur“ ein Jahr ist.
@herzscheiße
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EIne ssehr gute Freundin von mir ist auch ins Ausland gegangen. Ich war natürlich total traurig. Wollte sie nicht gehen lassen. Der Freund meiner Freundin ist für ein halbes Jahr in Amerika. Nicht gerade vorteilhaft für eine Beziehung. Aber sie werden alle wieder kommen. Auch wenn das noch ein bisschen dauern wird. Und dann werden wir uns in die Arme nehmen, weinen vor Glück und uns hoffentlich wieder so gut verstehen wie davor!
Klingt nach Auslandsjahr in...wahrscheinlich Amerika?!
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