In Bonn fand die Premiere der faszinierenden Oper Carmen statt
Carmen, ich bin davon überzeugt, ist die populärste von allen Opern. Es gibt die Meinung, dass als Todesursache von Bizet die herzliche Verletzung gedient hat, die er vom Misserfolg der Oper bei der Premiere erlitt (der Komponist ist drei Monate danach gestorben).
21. November 2017 - 23:33 von SPIESSER-Autor dimae.
Carmen, ich bin davon überzeugt, ist die populärste von allen Opern. Es gibt die Meinung, dass als Todesursache von Bizet die herzliche Verletzung gedient hat, die er vom Misserfolg der Oper bei der Premiere erlitt (der Komponist ist drei Monate danach gestorben). Aber die Tatsache bleibt, dass diese Oper viel besser als alle vorhergehenden Werke von Bizet angenommen wurde (schon im Jahr der Uraufführung wurde Carmen in der Opéra-Comique 37 Mal auf die Bühne gebracht und seitdem ist die Oper mehr als 3000 Mal auf dieser Szene erschienen).
Heute geht Carmen ins Repertoire aller Operntruppen ein und wird in vielen Sprachen aufgeführt. Ihre Popularität wird nicht nur von der Opernszene beschränkt. Sie ergänzt das Repertoire der Restaurantmusik, existiert in den Klaviertranskriptionen sowie als Film.
Es ist leicht zu verstehen, worin der Grund solcher Popularität liegt. In der Oper gibt es viele prächtige Melodien. Sie ist ungewöhnlich dramatisch. Sie ist so klar und glänzend. Dazu enthüllen sich alle diese Eigenschaften bereits in der Ouvertüre. Sie fängt hell und rein — wie ein sonniger Tag in Spanien an. Weiter tönt die berühmte Melodie des Stierkämpfers, und endlich wird sie dramatisch — wenn im Orchester das Thema des Schicksals zu hören ist, das Thema, welches Carmen und ihre rasende Liebe charakterisiert.
Am 5. November 2017 fand im Theater Bonn die Premiere von Carmen statt. Das Theater Bonn war wie immer auf der Höhe. Und Niina Keitel ist eine echte Carmen. Die Leidenschaft, der Andrang, die Jovialität und die Sexualität - in dieser Gestalt gab es alles, was eine Spanierin hat. Ihre Stimme ist einfach unvergleichlich und auch ihr Schauspielen. Sie spielte nicht - sie lebte auf der Bühne. Die ganze Aufführung atmet Leben. Sowohl die Truppe als auch Dekorationen sind prächtig - übergeben die Atmosphäre der Zeit. George Oniani in Rolle von Don José ist auch eine schauspielerische Glanzleistung. Meine Hochachtung.
Fotos: Theater Bonn
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