„My Colours - My Fashion”-Finale!
Ihr wollt wissen, was aus den Entwürfen der Finalisten geworden ist? Kommt zur „End of Summer Night” am 22. September 2012 im LKA in Stuttgart und erlebt die Modenschau aus der Frontrow. Garantiert nicht nur was für Fashion Victims!
Wie stellt man sich eine Schule vor, auf der man zum International Fashiondesigner ausgebildet wird? Als ich das Gebäude der Fashion + Design Factory in Stuttgart betrete, treffe ich auf lila-grüne Ordnung, leere Klassenräume und Mode überall. Mode an den Wänden, an den Staffeln, auf den Tischen, an Schneiderpuppen. Frau Bussmann, Geschäftsführerin der Berufsfachschule für Mode, erwartet mich bereits. Schnell klärt sie mich über die verlassenen Zimmer auf. Ihre Schüler haben gerade Ferien.
Während sich die Schülerinnen und Schüler erholen, sind die Lehrer fleißig gewesen. Vier Kleider des „My Colours – My Fashion“-Wettbewerbs haben sie bereits geschneidert, eins ist noch in der Mache. Juliane, 18, Nicole, 13, Theresa, 16, Alice-Marie, 14 und Zippora, 15 haben sich mit ihren Entwürfen beim Modewettbewerb gegen ihre Konkurrenz durchgesetzt und dürfen bei der „End of Summer Night“ ihre Entwürfe in Stoff und Farbe auf dem Laufsteg bewundern. Drei der Finalisten werden nach der Modenschau mit einem Gewinn prämiert. Auf den Erstplatzierten wartet als Hauptgewinn echte Mode-Luft: Ein Praktikum in der Design- und Einkaufabteilung von mister*lady. Die Jury war vor allem von den ausgefallenen Ideen begeistert. Nicht alles ist tragbare Streetwear, aber zeugt von Kreativität. So reichen die Entwürfe der Finalisten von einem extravaganten roten Haute-Couture-Kleid bis hin zum sommerlichen Indie-Chic für Jedermann.
Ermöglicht wird der Modewettbewerb „My Colours – My Fashion“ von BIC 4 Colours Fashion Grip, mister*lady, alfi, SPIESSER und Fashion+Design Factory, Berufsfachschule für Mode.
Praktikum bei mister*lady
Der Hauptpreis von „My Colours – My Fashion“ ist ein Praktikum beim Modeunternehmen mister*lady. Trends aufspüren, bevor sie Trends sind, das gehört zur täglichen Arbeit der mister*lady-Designer. Inspirieren lassen sie sich auf Reisen in die Modemetropolen und von den verschiedensten Modemessen. Diese Kreativität wird vom Einkaufsteam an den weltweit relevanten Beschaffungsmärkten umgesetzt. Der Gewinner von „My Colours – My Fashion“ kann in diese Modewelt für ein Praktikum eintauchen und mitmischen.
Doch bevor die Kleider auf den Laufsteg können, ist es ein weiter Weg. Einen Weg, den alle Schüler der Fashion + Design Factory durchlaufen müssen. „Unsere Schüler werden in drei Jahren zu International Fashion Designer ausgebildet und müssen Allround-Talente sein. Ein Designer ist auch ein Schneider, aber ein Schneider nicht automatisch auch ein Designer", erklärt mir Frau Bussmann. Hier lernen die Schüler alles von Grund auf. Entwürfe erstellen, nähen, Schnittmuster zeichnen, ein Portfolio erstellen und alles, was in der Modewelt dazu gehört.
Beim Gang durch die Klassenräume, komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Aktzeichnungen in einem Raum, Haute-Couture-artige Kleider aus Seidenpapier im anderen Raum. Das Aktzeichnen gehört zum Unterricht dazu. Wer die Proportionen eines menschlichen Körpers nicht genau kennt, kann auch keine passenden Kleider entwerfen.
Wie das Kleid vom Papier auf den Laufsteg kommt? Frau Bussmanns Antwort: „Mit viel Vorstellungsvermögen!” Inspirationen finden die Schüler an so genannten Mood-Boards, die aneinandergereiht an der Klassenzimmerwand hängen. Bei dieser ganzen Masse an kreativen Ansammlungen frage ich mich, ob diese Mood-Boards als Inspiration reichen. Die Antwort der Modechefin ist einfach: „Designer inspirieren sich überall. Wenn man Designer sein will, ist man das 24 Stunden lang. Das kann man nicht einfach ausschalten.“
Inspiration gibts mit den sogenannten Mood-Boards.
Und das Designer-Dasein erstreckt sich nicht nur über die 24 Stunden eines Tages, sondern auch über die nächsten 48 Stunden, wie mir Modechefin Frau Bussmann verrät: „Designer müssen wissen, was die Menschen übermorgen tragen.“ Klingt leichter gesagt, als getan. Das heißt für die Schüler nämlich: Theorie pauken. Entwicklungen prognostizieren, Wirtschaftsfaktoren unter die Lupe nehmen und Trendrecherche betreiben.
Neben dem manuellen Zeichnen, üben sich die Schüler im CAD-Raum (computer-aided design) im Zeichnen und Schnittentwürfe erstellen mit einem Computerprogramm. „Wer aber mit dem Computer richtig gut werden will, muss zuerst sein manuelles Handwerk beherrschen. Das ist Voraussetzung“, erinnert Frau Bussmann. Drei Jahre dauert die Ausbildung, bis man sich als International Fashion Designer bezeichnen kann.
Eigentlich will ich bald Crossmedia-Redaktion studieren, aber die ganzen Kleider, die beeindruckenden Frühjahr/Sommer Kollektionen an den Wänden ziehen mich „Midi-Mode-Victim” in ihren Bann.
Frau Brussmann erklärt: "Gute Talente werden immer
gebraucht!"
Von der Geschäftsführerin will ich also wissen: Wer darf sich in der Fashion + Design Factory austoben? Ihre Antwort überrascht mich. Kein Portfolio wird benötigt, noch irgendwelche Arbeitsproben. Die Voraussetzungen: 16 Jahre sollte man mindestens alt sein, einen Abschluss an einer allgemeinbildenden Schule in der Tasche haben und ein Herz für Mode mitbringen. Nach einer schriftlichen Bewerbung folgt dann das Aufnahmegespräch. „Viele denken, sie werden über Nacht zu berühmten Designer. So ist das aber nicht“, sagt Gabriele Bussmann. Und wie ist das dann? Wie ist ihre Prognose für die zukünftigen Modemacher? „Man sollte für die Sache brennen und Leidenschaft, sowie Disziplin mitbringen. Gute Talente werden immer gebraucht!“
Werdet International Fashion Designer!
Geht euch beim Anblick von Stoff, Schneiderpuppen und Zeichenpapier das Herz auf? Dann seid ihr mit eurer Leidenschaft bei der Fashion + Design Factory in Stuttgart richtig. Die Berufsfachschule für Mode bildet in drei Jahren euch zu International Fashion Designer aus. Ihr lernt alles, was man als Modedesigner wissen und können müsst und entwerft eure eigenen Kollektionen, die ihr auf Modenschaun präsentieren könnt. Mehr Infos: www.fashion-design-factory.de
Dieser Beitrag entstand in
Zusammenarbeit mit „My Colours – My Fashion”.
„My Colours - My Fashion” wird ermöglicht durch:
Text und Fotos: Lien Herzog