„Ahhhh“, „Neiiinnn“ – derartige Schreie wird man bei „Lords of the Fallen“ wohl öfter ausstoßen. Auch wenn das Action-RPG wie eine vereinfachte Version der Hits „Dark Souls“ und „Demons Souls" erscheint, ist es immer noch eine verdammt harte Nuss. SPIESSER-Autor Ruben hat es für euch getestet.
20. November 2014 - 14:05 SPIESSER-Autor Rubinello.
In der Welt von „Lords of the Fallen" haben sich die Menschen einst gegen die Götter aufgelehnt – und den Sieg davon getragen! Mächtig gewaltiger Fehler, denn nun haben die Menschen ein Problem: Die mysteriös mittelalterliche Welt steht dem Untergang nahe, denn sie wird von allerhand Monstern heimgesucht, denen man schon bei hellem Tageslicht nicht begegnen möchte. Gut, dass es da unseren Held (oder Fiesling?) Harkyn gibt, der sich von Monster zu Monster bis in die Unterwelt hinabkämpft, um deren Ober-Gott den Garaus zu machen...
Wen spielst ihr?
Ihr seid als Harkyn unterwegs, einem ehemaligen Häftling. Er ist unschwer an seinen Runen im Gesicht zu erkennen, die seine Verbrechen widerspiegeln sollen. Harkyn wurde eine zweite Chance gegeben, an der er bzw. du sich nun beweisen muss(t). Zusammen mit deinem Mentor Kaslo machst du dich auf den Weg – wie sollte es anders sein –, die Welt zu retten.
„Lords of the Fallen“ führt dich linear durch seine Spielwelt, allerdings gibt es auch weitläufige Gebiete, in denen der Spieler erst einmal die Umgebung erkunden muss. In diesen Gebieten trifft man hin und wieder auf Charaktere, mit denen man Konversationen führen kann. In Gesprächen bietet dir das Game – ganz genretypisch – mehrere Dialogoptionen. So kann man dem gespielten Charakter etwas Persönlichkeit verleihen. Außerdem kann man sich so Nebenquests organisieren, die dir bei Erfüllung bessere Ausrüstung verschaffen, die man dringend benötigt.
Ein neuer Tag ist für unseren Recken Harkyn angebrochen.
Einzelkämpfer oder Gruppentier?
Das Spiel legt einen klaren Fokus auf den Singleplayer, es gibt keinen Koop- oder Multiplayer-Modus. Ein wenig Kooperation mit anderen Spielern oder ein Multiplayer-Gameplay hätte dem Spiel allerdings nicht geschadet.
Lebensaufgabe oder Eintagsfliege?
Um das Spiel einmalig durchzuspielen, braucht man ungefähr 17 Stunden. Allerdings ist das noch lange nicht die gesamte Spielzeit. Denn sobald man das Spiel beendet hat, kann man im sogenannten „New Game“-Modus ein neues Spiel starten, darf aber alle seine Attribute und Fähigkeiten behalten und kann sogar eine neue Magie-Klasse wählen. Jede Spielerklasse hat besondere Fähigkeiten, die man als Spieler versuchen sollte zu nutzen. So kann eine schwere Rüstung nur von starken Klassen getragen werden, weil sie ansonsten die Beweglichkeit des Charakters einschränken würde. Kunst ist es also, das Mittelmaß zwischen Schutz und Wendigkeit zu finden.
Harkyn ist ein harter Kerl, aber beim anderen Geschlecht sollte er sich lieber nicht im Ton vergreifen.
Hier flasht das Spiel total:
Das Spiel ist mit dem hohen Schwierigkeitsgrad eine echte Herausforderung. Ohne taktisches Vorgehen kommt man nicht sonderlich weit. Du musst die Verhaltens- und Bewegungsmuster der Monster studieren, um den richtigen Zeitpunkt für einen Angriff herauszufinden. Faszinierend ist ebenfalls die gute Grafik. Allerdings werden die scharfen Texturen und schönen Lichteffekte vom etwas unsauberen Charaktermodell überschattet. Ein Pluspunkt aber ist auf jedenfalls das übersichtliche und gut strukturierte Rüstungs- und Magieklassensystem.
„Lords of the Fallen“
Plattform: PC, PS4, Xbox One Genre: Action-Rollenspiel Publisher: Square Enix Entwickler: Deck13 & CI Games Altersfreigabe: USK 16
Das hat genervt:
„Lords of the Fallen“ wird diejenigen nerven, die das Genre nicht kennen. Denn diese werden ohne Hilfe schnell überfordert sein. Nicht ganz optimal ist auch das Balancing des Games ausgefallen. Durch die starken Zauber des Kriegers geht die eigentliche Magierklasse etwas unter. Des Weiteren bleibt die Story flach, da viele interessante Dinge einfach nicht angesprochen werden.
Spielt sich wie:
„Lords of the Fallen“ spielt sich ziemlich ähnlich wie die Genre-Asse „Dark Souls“ und „Demons Souls“. Das liegt zum einen an der mystisch mittelalterlich angehauchten Welt, aber auch am Storytelling und dem Kampfsystem, das sich die beiden Spiele teilen.
Systemanforderungen:
Um "Lords of the Fallen" spielen zu können, brauchst du einen kostenlosen Steam Account und eine einmalige Internetverbindung zum Installieren des Spiels. Da das Spiel grafisch hohe Anforderungen setzt, benötigst du schon einen etwas besseren PC. Ein Quadcore Prozessor mit 2,66 GHz sowie einer Grafikkarte mit der ungefähren Leistung einer Geforce GTX 460 sind Voraussetzung. Auf der Festplatte sollten daneben noch 25 Gigabyte für das Action-RPG übrig sein.
Pflicht oder Langeweile:
Pflicht für chronisch Unterforderte. Für Grünhörner eher frustrierend. Für RPG-Fans ein netter Zeitvertreib.
Text & Screenshots: Ruben Stein
Teaserfoto: lordsofthefallen.com
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